Mal wieder exklusiver Content, denn wir durften den Fiat Freemont bei einer Probefahrt mal auf Herz und Nieren testen. Der Fiat Freemont ist quasi ein Dodge Journey umgebaut für den europäischen Markt. In dem Fahrzeug findet man also teilweise Teile aus den USA, Teile aus Mexiko und Teile aus Europa. Fiat brachte aber nicht nur eigene Embleme an das Fahrzeug, sondern brachte auch noch ein eigenes Cockpit und auch die Motoren mit. Wer den amerikanischen Dodge Journey schon mal gefahren hat, kennt vermutlich die weiche Federung. Die könnte man im Fiat Freemont schon fast vermissen, denn teilweise poltert der Freemont schon recht ordentlich. Dafür liegt das Fahrwerk auch sportlicher auf der Straße und der Fiat Freemont schaukelt sich nicht so schnell auf.

Den Fiat Freemont gibt es aktuell mit 2 Diesel Motoren, einmal der 2.0 Liter mit 140 PS und die stärkere Version mit 170 Pferdestärken. Wir hatten Glück und bekamen den Größeren zur Verfügung gestellt. Hier fällt einem auf, wie verwöhnt man doch von den leisen Dieselmotoren der Mitbewerber ist, denn im Vergleich zu anderen Diesel Motoren wirkt der Fiat Freemont schon recht rau. Allerdings ist nur der Diesel Motor laut, von Windgeräuschen im Innenraum habe ich auf jeden Fall nicht viel mitbekommen. Auch nicht auf der Landstraße / Autobahn bei zügiger Fahrweise.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, der Freemont soll unter anderem auch einen 3,6 Liter V6 Benzinmotor unter die Haube bekommen, 280 PS erinnern dann schon an amerikanische Fahrzeuge, oder? Wer denkt, dass der Fiat Freemont bis dato ein Hecktriebler ist, den muss ich leider enttäuschen. Die Front ist angetrieben, der Fiat Freemont zieht sich quasi über die Straßen. Ab Oktober soll der Freemont mit Allradantrieb bestellbar sein und vor allem gibt es dann auch die Möglichkeit, ein Navi zu bekommen, denn mal so unter uns: Die Windschutzscheibe gibt nicht sonderlich viel Platz für ein mobiles Navi her.

7 Sitze hat er, 25 Staufächer bietet er (sogar beleuchtete Becherhalter vorne in TRON Optik), die hinteren Sitze lassen sich auch in der Sitzneigung verstellen, das empfand ich als sehr angenehm. Hinten gibt es zusätzlich für 2 Kinder noch die Möglichkeit die Sitze zu erhöhen – das ganze nennt man dann “Child Booster”. Bei der Serienausstattung ist wirklich schon Einiges an Bord, neben dem 4,3″ Touchscreen Display in der Mittelkonsole, kann man den Luxus einer 3-Zonen Klimaautomatik genießen. Die braucht man auch, denn bei der Probefahrt gestern mit abgeschalteter Klimaanlage sind die Scheiben doch recht schnell von innen beschlagen.

Für die Sicherheit sorgen 6 Airbags, damit die Hände während der Fahrt am Lenkrad bleiben, gibt es ein Multifunktionslenkrad mit Autobedienelementen. So kann man über das Lenkrad den Bordcomputer steuern, sich die Angaben vom Reifendrucksensor anzeigen lassen, oder aber auch einfach nur das Telefon bedienen. Für den Fiat Freemont muss man keinen Finger mehr krumm machen, er verfügt über ein Keyless Entry. Man nähert sich also mit dem Schlüssel dem Fahrzeug und kann es dann per Knopfdruck (an den Türgriffen) öffnen.

Wir hatten den Fiat Freemont Urban zum Test, der hat eine etwas höhere Serienausstattung, neben den oben erwähnten Features bietet der Fiat Freemont Urban noch einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz mit verstellbarer Lordosenstütze. Probiert das ruhig mal aus, ihr könnt euch quasi selber einquetschen, wenn ihr den Sitz komplett nach vorne schieben lasst. Ein Lederlenkrad und ein Lederschaltknauf sorgen für etwas Luxus im Innenraum, die Außenspiegel sind elektrisch verstellbar und einklappbar. Die hinteren Seitenscheiben sowie die Heckscheibe sind bei dem Urban getönt und der Wagen verfügt neben den Parksensoren und der Bluetooth Freisprecheinrichtung ebenfalls über einen Dämmerungssensor.

Gegen Aufpreis gibt es (natürlich nur für die Kinder) einen 9″ Bildschirm der am Dachhimmel montiert ist, dazu kommen dann noch kabellose Kopfhörer mit Fernbedienung. Wer lieber 19″ Alufelgen haben möchte kann diese optional auch bekommen, genauso wie eine Teillederausstattung. Die Sitzheizung für Fahrer- und Beifahrersitz gehört genauso wie ein elektrisches Glasschiebedach zu meinen persönlichen Highlights bei der Sonderausstattung.

So, ihr wollt noch ein paar Fakten? Könnt ihr haben: Der 2.0 Multijet 16V mit 140 PS beschleunigt den Freemont auf ca. 180 km/h. Etwas schneller ist die 170 PS Version, nicht nur in der Beschleunigung, sondern auch in der Endgeschwindigkeit. Hier ist bei ca. 195 km/h Schluss. Beide Motoren verfügen natürlich über die EURO 5 Norm und werden über ein manuelles 6-Gang Getriebe geschaltet. Wer nicht selber schalten mag, sollte noch etwas warten, denn auch die Diesel Motoren wird es bald mit Allrad und einer Automatik geben. Das Leergewicht beträgt 1874 kg, die zulässige Anhängelast beträgt 1100 kg bei 12% Steigung und einem gebremsten Anhänger. Die beiden obenliegenden Nockenwellen sorgen für die Ventilsteuerung, ein Oxidations-Kat sorgt in Verbindung mit dem Partikelfilter und einem elektrischen EGR Ventil für bessere Emissionswerte. Der Motor verfügt über eine Multijet II Direkteinspritzung und natürlich ebenfalls über einen Turbolader sowie einen Ladeluftkühler, das Ganze gut versteckt unter viel Plastik:

Ihr wollt mal einen Italiener mit amerikanischen Wurzeln Deutsch schreiben sehen? Bitte sehr:

Kleiner Scherz! Apropos Scherz, es ist auch nur ein Gerücht, dass der Fiat Freemont dadurch entsteht, wenn 2 Fiat Cinquecento sich paaren:

…da müsste der Sprössling dann schon adoptiert sein. Ähnlich klein wie beim Cinquecento ist übrigens der Kofferraum vom Fiat Freemont, zumindest wenn man ihn als 7-Sitzer lässt und nicht die Rücksitze umklappt. Hier übrigens ein nettes Detail: Die Kopfstützen klappen automatisch um, da braucht man nichts machen:

Fazit: Der Fiat Freemont ist kein kleiner Italiener, er ist adoptiert und hat ein paar Familienerbstücke mitgebracht. So neben der Karosserie auch die Tatsache, dass der Fiat Freemont über einen Kompass verfügt. Die Verarbeitung ist besser als erwartet, da wurden meine Vorurteile nicht bestätigt. Mit dem 170 PS Motor kommt er auch schnell von A nach B ohne dabei “protzig zu wirken”, die Verbauchsangabe nach RL 80/1268/EWG konnte ich natürlich nicht unterbieten, ich lag im Schnitt bei ca. 8-9 Liter Diesel bei zügiger Fahrweise. Der Motor ist laut, rau und klingt kernig, das ist er ja auch, also wollen wir es ihm mal verzeihen. Der Fiat Freemont liegt sehr satt auf der Straße und bietet Familien auch genügend Platz. Die hinteren beiden Sitzplätze sind sicherlich nur für Kinder “gut geeignet”. Wer Kind, Kegel, Hund und mehr transportieren möchte, freut sich sicherlich über die Dachreling, die wird er dann auch gebrauchen, denn wie oben schon erwähnt hat der Fiat Freemont als 7-Sitzer nicht mehr ganz so viel Platz im Kofferraum frei, aber das Schicksal teilt er sich mit allen seinen Mitbewerbern. Apropos Mitbewerber, in welcher Klasse startet der Fiat Freemont eigentlich? Er ist ja mehr als ein SUV, eher ein Crossover, oder? Wie ist eure Meinung von dem Fiat Freemont, welche Fragen sind noch offen, was möchtet ihr gerne noch sehen?

Viel zu sehen gibt es übrigens, wenn man den Fiat Freemont per Knopfdruck startet, rechts vom Lenkrad gibt es nämlich weder ein Zündschloss noch einen Hebel, beim Fiat Freemont macht man halt alles mit Links und kann mit der rechten Hand dann entweder schalten oder die Mittelarmlehne genießen. Beim Start selber machen die Instrumente einen Selbsttest, sehr nett anzusehen wie der Tacho und der Drehzahlmesser voll ausschlagen, achtet dabei nur nicht auf die Benzinanzeige, die fällt nämlich genauso schnell:

Bedanken möchten wir uns bei FIAT Herford, also dem Autohaus Mattern, die uns den Wagen für den Test zur Verfügung gestellt haben. Ich kann schon mal spoilern, dass der Alex “Probefahrer” Kahl und meine Wenigkeit während der Probefahrt einen Podcast (nicht nur über das Auto) aufgenommen haben. Wenn das Ganze etwas geworden ist, könnt ihr euch den bald hier anhören: podCARSt!