Ich bin total geflasht! Gestern war bei mir “Opel-Day” und ich kann euch versprechen, da kommen noch 2 weitere Probefahrten-Beiträge auf euch zu. Über den RAKe hatte ich ja bereits vor ein paar Monaten berichtet und auch die Fotos von der IAA hatten wir hier veröffentlicht. Opel stellte den kleinen Elektro-Bruder vom Opel Ampera, den wir von Rad-ab ja auch schon Probe gefahren sind, bereits auf der IAA 2011 vor. Doch damals hieß es: Abstand halten, nur ansehen, nicht anfassen! Gestern hieß es: Schuhe aus, einsteigen und losfahren. Mit dabei waren Björn von MotorTalk sowie Alex aka Der Probefahrer und ich glaube ich verspreche nicht zuviel: Der RAKe hat uns schon begeistert!

Woher hat der Opel RAK e seinen Namen?

Es gab eine Zeit der Pioniere! Im Jahre 1928 gelang es Raketen-Fritz einen Weltrekord aufzustellen. Er hatte dabei ein Fahrzeug mit Raketenantrieb, das war der Opel RAK. Der RAK e verzichtet zwar auf Raketen, doch auch hier wird wieder einmal Pionier-Arbeit geleistet, denn so ein Fahrzeug gab es vorher noch nicht.

Was ist eigentlich ein Opel RAK e? Eine gute Frage, irgendwie ist der Opel RAK e eine Mischung aus Flugzeug (wegen der Kanzel / dem Cockpit), Motorrad (es sind viele Teile vom Motorrad verbaut) und Formel 1 Fahrzeug. Wie in ein Formel 1 Fahrzeug steigt man nämlich auch ein. Opel stellt dieses Concept Car nun der Presse mit einem ganz bestimmte Grund vor: Opel hätte gerne Feedback!

Das Konzept sieht wie folgt aus: Ein bezahlbares Elektrofahrzeug, welches leicht gebaut ist und dennoch die Sicherheit für die Insassen gewährleistet. Der Stahlgitterrohrrahmen ist aus Kostengründen nicht mit einer Carbon-Karosserie versehen, hier setzt Opel auf Kunststoff.

Rak´n Roll!

Der RAKe könnte, nach langer Zeit der Enthaltsamkeit, ein Hecktriebler werden. Der letzte kompakte Hecktriebler von Opel war ja der Opel Kadett C und das ist nun bald 33 Jahre her. Der RAKe wäre, genauso wie damals der Opel Kadett C, autobahntauglich. Den Entwicklern war es wichtig, ein Fahrzeug zu entwickeln, welches nicht nur “mitschwimmen”, sondern auch mal einen LKW überholen kann. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h und die Reichweite bei 100 km. Genug also für die Alltagsfahrten der meisten Autofahrer.

Man sitzt im RAK e hintereinander. Das hat natürlich zahlreiche Gründe, einerseits: Aerodynamik, andererseits: Gewichtsverteilung. Beim Opel RAKe steigt man auch nicht durch eine Tür ein. Nein, dieser Elektro-Flitzer kann sein Dach öffnen. Mittels einer Smartphone App (welche via Bluetooth mit dem Opel RAK e verbunden ist) kann man das Fahrzeug öffnen und schließen. Apropos Smartphone: Beim Opel RAK e zieht das Smartphone direkt mit ein, denn ein Großteil der Steuerung (Licht, Navi, Auto finden, Ladeplätze finden …) wird über das Smartphone realisiert.

Mit dem Opel RAKe ins Parkhaus:

Mit dem RAKe kann man übrigens auch in das Parkhaus fahren. Auch die ungewöhnliche Öffnung lässt dieses zu, die maximale Höhe, die da beim Öffnungsvorgang erreicht wird liegt bei zwei Metern. Einen kleinen Ausblick in die eventuelle Zukunft vom RAKe gibt es auch schon, die Designer zeigten Zeichnungen, die etwas für die Frischluft-Fans wären. Ich sag mal so: Ein RAKe mit abnehmbaren Dach oder geöffneten Seitenteilen hätte schon was und würde vor der Eisdiele sicherlich mehr Eindruck hinterlassen als manch Sportwagen aus Italien.

Apropos Sportwagen: Auf dem Blatt Papier (bzw. hier in digitaler Form) sehen die Werte erst einmal nicht “viel versprechend” aus, doch beim RAK e muss man natürlich umdenken. Das fertige Fahrzeug wird ein Gewicht von 380 kg haben. Da reichen dann 14 PS (bei 6000 Umdrehungen) vollkommen aus. 16,6 Nm reichen für die meisten Fahrten ebenfalls aus, beim Überholvorgang liegen dann 49 PS bzw. 58 Nm Leistung an der Hinterachse. Von 0 auf 100 geht es in 13 Sekunden. Was hier überzeugt ist der Verbrauch: 4,9 kW/h auf 100 km. Wenn man das nun mal auf fossile Kraftstoffe umrechnen würde, hätte man einen Verbrauch von etwa 0,58 Liter Super auf 100 km.

Damit wird der Opel RAK e zum 1 € Auto! Bei den aktuellen Strompreisen käme man mit einem Euro ca. 100 km weit, mit welchem Fahrzeug schafft man das noch? Mit der Stromanbieter-Wahl entscheidet der Kunde dann, wie umweltfreundlich er fahren möchte, eine 5qm Solarzelle reicht zum Beispiel aus, um völlig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu fahren.

Mit dem Opel RAKe (ihr merkt schon, ich weiß nicht ob das e direkt an das RAK gehört) möchte Opel demnächst auch (wieder) die jüngere Zielgruppe ansprechen. Der RAKe könnte z.B. mit einem Hardplug auf 45 km/h gedrosselt werden und somit dann auch von 16 jährigen gefahren werden. Sicherer als ein Roller ist der RAKe auf jeden Fall. Opel sieht den RAKe als idealen Zweitwagen und dem schließe ich mich komplett an. Der RAKe könnte der ideale Zweitwagen werden, für die kurzen Trips zum Arzt, Kindergarten, Schule, mal eben zum Supermark oder halt für den Arbeitsweg.

Was kostet der Opel RAK e?

Die Preisfrage: Bei der kleinen, elitären, sehr gut geführten Präsentation gestern blieb eine Frage leider noch offen: Die Frage nach dem Preis! Was so ein Opel RAK e kosten wird, wurde uns noch verschwiegen. Ich wage den Blick in die Zauberkugel und lege mich etwas weit aus dem virtuellen Fenster: Der Opel RAK e wird zwischen 12.999 € und 15.999 € kosten. Opel setzt dabei übrigens nicht auf Batterie-Leasing Modell wie es andere Hersteller aktuell tun, wer sich ein RAK e dann in der Zukunft kauft, hat außer der Stromrechnung keine weiteren monatlichen Kosten.

Die RAK e Probefahrt!

Vorsichtig setzte ich mich in den Opel RAK e, der kleine “RAKe”r hatte schließlich diese Woche schon viel zu tun, denn die Kollegen der schreibenden Zunft und ein paar Fernsehteams waren schon vor Ort. Per Knopfdruck schloss sich die Kanzel und ich fuhr vorsichtig los. Ein interessantes Fahrgefühl, was sich nur schwer beschreiben lässt. Man sitzt sehr tief über der Straße, hat einen guten Rundumblick und fühlt sich etwas wie ein Rennfahrer. Der RAKe macht Spaß, nicht nur beim Posen mit dem Smartphone, sondern auch im Fahrzeug selbst. Der Wendekreis vom Conceptfahrzeug ist noch etwas größer als beim Entwicklungsträger. Später soll dieses Fahrzeug einen Wendekreis von nur 5,5 Meter realisieren können. Ich sag mal so viel: In meiner Garage liegt nun ein Stromanschluss, wer weiß was die Zukunft bringt!?