Ich war ja schon am Vorabend zur Pressekonferenz in Ingolstadt bzw. in München. Dort war kein geringerer als Joachim Bublath, der in bekannter “Knoff Hoff” Art und Weise durch das Programm führte. Toll! Einfach Toll! Denn ich mochte früher als Kind die Knoff-Hoff-Show ganz besonders und auch wenn Herr Bublath event. etwas älter geworden ist hat er es nicht verlernt und kann die Inhalte immer noch 1A rüber bringen und erklären.

Auf einige Sachen gehe ich in den nächsten Tagen ein, da gibt es z.B. solche Geschichten wie vollautomatisch einparken, Induktions-Ladegeräte, OLED Displays, Touchpad-Bedienungen usw, etwas Zukunftsmusik und auch einiges greifbares.

Doch ein Highlight muss ich unbedingt noch heute verbloggen, quasi mein Highlight vom Vorabend zur Pressekonferenz: Schraubenfedern aus GFK! Aus GFK stellen Tuner z.B. Stoßstangen, Seitenschweller oder Spoiler her. Scheinwerferblenden oder Soundausbauten für den Kofferaum bestehen ebenfalls oft aus GFK. Jetzt erzählt uns Audi, dass man aus dem Material auch Schraubenfedern (also die Federn vom Auto) herstellen kann?

GFK ist glasfaserverstärkter Kunststoff. Eine GFK Feder unterscheidet sich also deutlich von einer normalen Feder, welche aus Stahl hergestellt werden. Der Durchmesser der Federn ist größer, die Anzahl der Windungen ist (im direkten Vergleich) geringer doch vor allem ist sie eins: Leichter! Nehmen wir mal den aktuellen Audi A4 zum Vergleich. Das Gewicht einer Stahlfeder (von der Vorderachse) beträgt 2,66 kg. Die GFK Feder wiegt über ein Kilo weniger und soll die gleichen Eigenschaften haben. In Epoxidharz getränkte Glasfasern werden miteinander verdrillt und anschließend in eine Negativform gelegt. Anschließend werden diese (noch flüssigen) getempert. Bei 100 Grad Celcius werden die Prototypen derzeitig ausgehärtet. In der späteren Fertigung soll der Prozess noch schneller ablaufen und effizienter gestaltet werden. Ihr glaubt die GFK Feder ist Zukunftsmusik? Mitnichten. Ende des Jahres kommt der Audi R8 e-tron auf den Markt. Ich gestehe, der R8 e-tron kommt in einer kleinen Serie, aber event. überzeugt es euch, dass ab dem Jahre 2013 diese GFK Federn in einigen Mittel- und Oberklassemodellen folgen soll. Audi legt nicht nur Hand an sondern testet die Federn aus Kunststoff gerade im Dauertest. Neben den Tests auf speziellen Prüfständen finden auch Testfahrten auf der Straße statt. Jeder Test belastet die Feder so stark wie ca. 300.000 Kilometer in Kundenhand.

Die Vorteile der GFK-Feder liegt nicht nur in der Gewichtsersparnis, GFK kann nicht rosten und die GFK Feder verbraucht auch weniger Energie bei der Herstellung. Weiterhin sind die Federn aus Kunststoff unempfindlich gegenüber Salz, Steinschlag und Felgenreiniger. Ihr könnt mir glauben, ich habe wirklich versucht den Prototypen mit nach Hause zu nehmen, doch die beiden Entwicklungsingenieure die mir Rede und Antwort standen wollten sich von der Feder leider nicht trennen.

Daumen hoch! Daumen hoch für die Ingenieure die an die GFK-Feder geglaubt haben obwohl sie viele Kritiker hatten. Aber ihr kennt das ja, alle haben gesagt: “Das geht nicht!” dann kam einer der wusste das nicht und hat es einfach gemacht… wo wären wir ohne diese Macher?