Ich muss gestehen, zwischen mir und dem neuen Mercedes-Benz SL war es keine Liebe auf dem ersten Blick. Auf den ersten Fotos die damals veröffentlicht worden sind mochte ich die Scheinwerfer nicht. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. In den letzten 2 Tagen hatte ich die Gelegenheit den neuen Mercedes SL auf Herz und Nieren zu testen. Doch wie testet man so ein Cabrio eigentlich? Am besten in dem man damit bei bestem Wetter das Leben einfach genießt, oder? In diesem Blog-Beitrag werdet ihr nun nichts über Preise, Spritverbräuche oder weiteren Kosten lesen. Warum? Weil ich einfach mal davon ausgehe, dass diese Angaben völlig uninteressant sind.

Bei einem Fahrzeug geht es immer um Emotionen, ist es keine Liebe auf dem ersten Blick, muss man dem Gefährt die Möglichkeit geben sich zu empfehlen. Der Mercedes SL tat das von Anfang an. Der Kofferraum öffnete sich mit einer Fußbewegung, anschließend konnte ich meinen Koffer verladen. Ich weiß gar nicht wie groß der Kofferaum ist, aber der neue Mercedes-Benz SL bietet genug Platz für 2 Golfbags und das dürfte dann auch für die Zielgruppe reichen.

Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (elektronisch abgeregelt) konnte ich auf Grund einer fehlenden Autobahn (ohne Geschwindigkeitslimit) nicht ausprobieren, doch kommt es bei so einem Fahrzeug wirklich auf die V/max an? Ich denke nicht, man kann schnell fahren und der V8 (wir hatten den Mercedes-Benz SL 500 BlueEFFICIENCY) blubbert dabei unaufdringlich. Es sei denn man möchte es richtig krachen lassen, dann marschieren die 435 Pferdestärken nach vorne und Fahrer sowie Beifahrer bekommen dabei ein Facelift ;).

Ich bin ja ein Egoist, direkt nach dem Museumsbesuch und der kurzen Pressekonferenz schnappte ich mir den Schlüssel und Jan musste auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, das machte ihm aber gar nichts aus. Denn so konnte er die Sound-Anlage testen. Der neue Front-Bass hat es wirklich in sich. Der DJ spielte Kid Rock mit “All Summer long” und in dem SL hätte ich auch einen kompletten Sommer sitzen können.

Die Sitze mit Massagefunktion haben es nicht nur dem Jan angetan, die Seitenstabilitätsfunktion hat sich vor allem in den engen Bergkurven bezahlt gemacht und ich war wirklich froh, dass unser Testwagen eine 7-Gang Automatik verbaut hatte. Entspannter bin ich vorher noch nie von A nach B gefahren. Das Wetter in Spanien war so gut, dass ich weder das neue MAGIC VISION CONTROL Wisch-Wasch System noch das Dach ausprobieren musste. Wenn man das Dach per Knopfdruck am Schlüssel (oder Schalter in der Mittelkonsole) schließt, wird aus dem formschönen Cabrio ein elegantes Coupé.

Wisst ihr was das schöne am Automobil ist? Man kann sich mehrfach verlieben ohne  Angst zu haben wegen Untreue erwischt zu werden. Der neue Mercedes-Benz SL ist ein Traumwagen, keine Frage. Bei der 2 tägigen Fahrveranstaltung war er auch der Grund für wenig Schlaf. Der frühe Vogel fängt die Würmer, noch frühere Vögel das Sonnenlicht. So war es dann gegen 5:30 als wir mit dem Mercedes SL zum Hafen fuhren damit Jan den Sonnenaufgang fotografieren konnte. Im Hintergrund seht ihr irgendwo den Jan rumflitzen, vorne seht ihr “seine” Spuren im Sand:

Auch ich habe mal versucht mit meiner bescheidenen Kamera ein paar Stimmungen einzufangen:

Interessant finde ich übrigens wie groß das Interesse an diesem Fahrzeug ist. In unserem Fall kam ein Jogger der normalerweise in der Schweiz lebt vorbei. Man kam schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er den Vorgänger (R230) hat und wohl demnächst zu einer Vorpremiere zum Händler eingeladen wurde. Tja, Probesitzen durfte er dann gestern schon.

Der Tacho mit der “6-Uhr” Nullstellung gefällt mir übrigens ausgesprochen gut. Wenn ich mir ein paar Features vom Mercedes-Benz SL für mein persönlichen Traumwagen aussuchen dürfte, es wären die Sitze, der Tacho und sämtliche anderen technischen Innovationen die einem das Leben so schön einfach machen. Die Kennlinie vom Fahrwerk konnte man übrigens auch verstellen, in Gebirge räuberten wir die Kurven im Sportmodus.

Oh, in der Nähe von Marbella gibt es Häuser zu kaufen, leider ohne Garage. Aber die braucht man dort vermutlich auch nicht. Wenn ein schwerer Winter mal kommen sollte, hätte man mit dem SL ja auch keine Probleme dank dem Klappdach ist das Fahrzeug ja auch im Winter allzeit bereit.

Doch wenn ich an Marbella denke, dann denke ich an den Yachthafen und der Mercedes SL passt genau dort hin, wo die Reichen und Schönen wohnen, sollte auch ein Mercedes SL trohnen.

In die Luftdüsen habe ich mich ja schon verliebt, die finde ich echt sportlich:

…und unter der großen Motorhaube versteckt sich der sportliche V8 Motor:

Hinter dem Stern ist übrigens die Radar-Technik versteckt. Gibt man mit dem Motor “ordentlich” Gas will das Heck kurz weg bis die Elektronik es wieder einfängt, was für ein Spaß für große Kinder, vor allem wenn man die Elektronik ausschaltet ;).

Fazit: Ich kann von so einem Fahrzeug leider nur träumen, wer sich so ein Traum leisten kann sollte ihn erleben! Vorsicht: Man kann sich auch auf dem 2. Blick verlieben! Einsteigen, wohlfühlen, alles selbsterklärend finden, losfahren und das Leben genießen. Doch ich muss auch Kritik üben: Der Zigarettenanzünder sitzt in der Mittelkonsole. Wer z.B. sein Laptop während der Fahrt laden möchte, muss dann die Klappe der Mittelkonsole offen lassen wenn man einen Ladeadapter nutzt. Ihr seht schon, ich musste lange suchen um bei diesem Fahrzeug etwas zu kritisieren zu finden.

Weitere Blogbeiträge über die Mercedes-Benz SL Fahrveranstaltung findet ihr z.B. beim Jan und demnächst bestimmt auch beim Gonzague. Gonzague tut mir besonders leid, denn ihm ist im Flugzeug sein iPhone abhanden gekommen. Wir haben vermutet, dass es auf dem Tablet gewesen sein muss, doch man konnte nichts finden. Event. ist es auch noch in irgendeiner Box und wird gefunden, ich würde es Gonzague gönnen, denn er ist ein netter Kerl der hier auch schon ein paar Fotos gepostet hat. Über den Mercedes SL 300 Flügeltürer habe ich ja bereits gebloggt… da war es übrigens Liebe auf dem ersten Blick!