Wann ist der Mann ein Mann?

Wenn er den rechten Fuß bei einem V8 mal ordentlich durchdrücken kann… Wenn er bei dem Blick aus dem Auto auf der Motorhaube eine Hutze erkennt… Wenn er beim Blick in den Aussenspiegel eckige Fahrzeugkanten erkennt und vor allem wenn er vom Geräusch des Motores und der dann wirkenden Beschleunigung ein Grinsen bekommt – dann ist ein Mann noch ein Mann, zumindest bis zur nächsten Tankstelle.

Das Mercedes-Benz SL 500 V8 blubbern noch im geistigen Ohr, ging es vergangenen Donnerstag nach Darmstadt. In Darmstadt holte der Jan nämlich einen Chevrolet Camaro ab und fragte mich ob ich nicht Beifahrer sein wollte. Das Bei… hatten wir dann auch direkt nach der Stärkung beim erstbesten Mc Donalds geändert und ich setzte mich hinter das Steuer. Ich bin übrigens ein sehr schlechter Beifahrer … das teile ich dann wohl mit Walter Röhrl und Volker Strycek, denn die beiden haben das auch schon mal von sich behauptet. Also kaum saß ich hinterm Steuer, ging es auch schon auf die Bahn…

Erwartet nun hier keinen großen Fahrbericht, aber für einen erste kurzen Eindruck hat es gereicht. Aussen hui, innen… nunja, Plastik! Aber daran gewöhnt sich der Fahrer recht schnell und ganz ehrlich? Der Fahrer schaut auch nicht auf das Armaturenbrett. Der Fahrer hat nämlich ein Head-Up Display.

Da steht alles wichtige drin und wird direkt auf die Scheibe projiziert. Lustiges Detail, ab Tempo 200 wird die 2 kleiner und man erkennt nur noch eine “²50” wenn man die Höchstgeschwindigkeit erreicht… man kann beim Head-Up-Display noch die Helligkeit sowie die Höhe einstellen.

Nice 2 have: Eine Rückfahrkamera mit Monitor im Rückspiegel, jetzt das gleiche noch in den Außenspiegel und ich wäre überwältigt:

…ich bin nur einmal ganz kurz so schnell gefahren, dann kam auch schon wieder die nächste Geschwindigkeitsbegrenzung. Was soll ich sagen? Ich fühlte mich durchaus sicher… auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. In der Stadt fühlte ich mich auch sicher, vor allem fühlte ich mich allerdings beobachtet. Der Chevrolet Camaro zieht die Blicke schon auf sich, es mag allerdings auch an der Farbe gelegen haben, die ja nun doch etwas auffälliger ist, event. waren es aber auch die Standlichtringe, die ja schon einen ganz besonderen Charme haben und vor allem im dunkeln ein Blickfang sind:

Er wirkt schon so böse und giftig, da brauch man gar nichts mehr an diesem Fahrzeug verändern. Von Haus aus: “geil”!

So, kommen wir zum Motor. Ich hatte ja schon verraten, es ist der V8 gewesen. In der Automatikversion mit Schaltwippen am Lenkrad sprechen wir hier über 405 PS die aus dem 6,2 Liter Motor gekitzelt werden. Der Schalter hätte noch ein paar PS mehr, doch ganz ehrlich? Ich habe keine Pferdestärken vermisst.

Oben über dem Motor sieht man übrigens die Domstrebe und nun dürft ihr drei mal raten was die da macht? Die Federdome verstreben natürlich und das macht bei den Fahrleistungen auch durchaus Sinn. Meiner Meinung nach ist der Chevrolet Camaro ein bulliges Muscle-Car. Der Wagen strotzt nicht nur vor Kraft, nein er dominiert auch durch sein kantiges, maskulines Outfit was mir ausgesprochen gut gefällt. Sehr gut gefällt mir auch die Front sowie das Heck… doch am besten gefällt mir immer noch der Platz, direkt hinter dem Lenkrad!

Platz gibt es in der kleinsten Hütte, während Fahrer und Beifahrer genug Platz haben (wenn diese gerade keinen Hut tragen), geht es hinten schon enger zu. Die umklappbare Rücksitzbank dürfte man also durchaus als Schwiegermutter-Sitz titulieren. Hier ist das obligatorische: “Wir packen einen Kindersitz ins Heck-Foto”:

Der Chevrolet Camaro = ein Männerfahrzeug

Also, der Chevrolet Camaro ist das ideale Fahrzeug für den Mann, der sportlich beschwingt die Kinder zum Kindergarten oder zur Schule bringen möchte. Sollte der Platz nicht ausreichen, fährt der Mann sicherlich auch 2-3 mal den Weg und bekommt auch relativ schnell einen neuen besten Freund. Der örtliche Tankwart dürfte sich nämlich freuen, ich habe es nicht geschafft das Fahrzeug unter einem Verbrauch von 13,8 Litern zu bewegen, das mag allerdings auch an meinem angeborenen Gasfuß liegen. Aber darum geht es hier ja auch gar nicht – Hallo? Das ist ein V8 für ca. 40.000 €. Es gibt nicht viele Fahrzeuge in der Klasse die ähnlich günstig zu bekommen sind und dann auch noch über eine Vollausstattung verfügen.

Soviel zum Kurztest, der Jan hatte ihn noch ein paar Tage länger, darum geht es hier direkt weiter zu seinem Chevrolet Camaro Fahrbericht und ich weiß, dass er am Ende beweisen wird, dass der Chevrolet Camaro kein reines Männerfahrzeug ist ;). Die hier sichtbaren Parksensoren am Heck hätte ich mir allerdings auch für die Front gewünscht, denn etwas unübersichtlich ist er ja schon, aber daran könnte ich mich sicherlich recht schnell gewöhnen.

Disclaimer: Einige Fotos sind von Jan Gleitsmann, der hat übrigens auch den Sprit bezahlt den ich während meiner 200 km Probefahrt von Darmstadt über Düsseldorf (Nissan Leaf Vorstellung) in Richtung Essen (Mercedes Benz feierte 60 Jahre SL auf  der Techno Classica) verblasen hatte – vielen Dank dafür ;).