Der Wind hat mir ein Lied erzählt… Candle in the Wind… Wind of Change… Blowin’ in the Wind… alles Liedtitel mit Wind. Drive the Change ist der neue Claim von Renault, also bin ich heute auch einmal kurz den Wind gefahren. Das Fahrzeug habe ich (wie so oft) vom freundlichen Renault Händler in Bielefeld zur Verfügung gestellt bekommen.

Ich muss gestehen, dass ich “mehr erwartet hatte”. Kennt ihr das? Ihr habt bei einem Fahrzeug mit Targadach (sowas ähnliches ist ja der Renault Wind) eine gewisse sportliche Vorstellung im Kopf, die konnte der Wind leider nicht ganz erreichen. Doch fangen wir mal ganz vorne an:

Der Wind hat mir ein Lied erzählt…

…es war ein kurzer Song, denn nach nur 10 Sekunden klappte sich das Dach unter eine Abdeckung der Heckklappe. Sprich, das Dach nimmt im Kofferraum keinen Platz weg. Ein Vorteil, denn so bleibt im Kofferraum (wo zwei Streben das Fahrzeug stabilisieren) noch Platz für ca. 5 Kisten Wasser! Der 2 Sitzer bietet also genug Platz im Kofferaum, das ist ja schon mal was.

Candle in the Wind…

…eine Kerze könnte man durchaus “auspusten”, dafür reicht auch der kleine 1.2 Liter Motor mit 100 PS. Der Motor reicht zum mitschwimmen, doch sportlich ist wahrlich etwas anderes. Die Einparkhilfe macht übrigens Sinn, denn etwas unübersichtlich ist der kleine Flitzer dann ja schon.

The Wind of Change…

…komisch, in dem Fahrzeug wurde scheinbar einiges geändert. Ich kann mich zwar nicht mehr an meine letzte Fahrt in einem Renault Twingo (der Wind basiert auf dem Fahrzeug) erinnern, doch die Fensterscheiben musste ich meiner Meinung nach nicht über Schalter hinterm Schaltknauf öffnen. Klingt nun nach einer Kleinigkeit und vermutlich gewöhnt man sich da auch recht schnell dran, doch ich habe mich bei der Probefahrt mehrfach dabei erwischt, dass ich den Schalter an der Tür gesucht habe. Die Bedienung vom werksseitig verbauten Radio ist auch gewöhnungsbedürftig. In der Mitte ist ein dickerer Regler, dieser ist für den Sender. Laut und Leise stellt man das Radio über einen kleinen Regler. Die Sonnenblenden sind (übrigens genauso wie beim Opel Astra G Cabrio) auch nur ein Show & Shine Effekt.

Blowing in the Wind…

…öhm, ja, also was soll ich sagen? Den Beifahrer / die Beifahrerin sollte man mögen, es geht recht eng zur Sache da vorne. Die Sitze sind meiner Meinung nach okay, das Design vom Armaturenbrett finde ich persönlich etwas zu unmodern, da habe ich gerade von Renault schon was besseres gesehen (z.B. Tacho vom aktuellen Renault Scenic). Die Lüftungsdüsen erinnern mich an den Audi TT, das Lenkrad hingegen eher an einen VW Bus ;). Das Fahrzeug verfügt über eine leichtgängige Servolenkung, warum nicht ein etwas kleineres Lenkrad?

So, genug Kritik, oder? Jetzt wird auch mal gelobt: Ich mag die Form, die beiden Höcker (die man ja damals schon beim Renault R19 Cabrio hatte) auf der Heckklappe. Das Dach ist toll! Da hat Webasto wirklich beste Arbeit geleistet. Ein Blick auf den Tacho zeigt auch genau “wie lange” man noch warten muss wenn man das Dach öffnet oder schließt. Sowas fehlt mir in anderen Fahrzeugen, denn schließlich möchte man ja auch mal an der Ampel das Dach öffnen oder schließen.

Die Außenwirkung von dem Renault Wind ist auch interessant, die Menschen schauen! Das mag sicherlich daran liegen, dass dieses Fahrzeug selten unterwegs ist. Wann habt ihr denn das letzte mal einen Wind gesehen? Gespürt habe ich den Wind heute, mit offenen Fenstern und geöffnetem Dach ging schon ein kräftiger Windzug durch den Innenraum und genau das will man dann ja auch.

Meiner Meinung nach ist der Renault Wind ein kleiner Stadtflitzer für 2 Personen, ein Lifestyle Produkt für schönes Wetter… und wenn das Wetter mal nicht mitspielt, dann macht man einfach das Dach zu.