Disclaimer: Ich liebe den 911 seit dem ich denken kann, ich mag die alten, ich mag die neuen, ich mag die Form, ich mag den Sound. Wer meint, dass dieses Einfluss auf den nachfolgenden Blogbeitrag hat, hat natürlich total recht – erwartet nun keinen objektiven Beitrag von mir, ich schreibe schließlich über einen 911:

Durch glückliche Umstände bekam ich die Gelegenheit mal kurz einen Porsche 911 Carrera S zu fahren, deswegen könnte ich euch sowieso keinen Fahrbericht liefern. Die Probefahrt war nämlich schon nach 90 Minuten vorbei, denn dann musste der Jan (der einen sehr ausführlichen Beitrag über seine neue Liebe geschrieben hat) auch schon runter in Richtung Stuttgart.

90 Minuten Porsche fahren…

90 Minuten hatte ich also. Was macht man in 90 Minuten mit einem Porsche 911? Der Tank war voll, das Wetter war toll – also alles so wie es soll… ich hatte den 911 an einem Freitag. Freitag Nachmittag… und ich Idiot war wirklich der Meinung, dass ich mit dem 911 auf die Autobahn fahren muss?

60 Minuten Standgas auf der Autobahn…

Tja, das habe ich dann auch getan und stand – ungelogen – 60 Minuten meiner Fahrzeit im Stau. Von einer Probefahrt kann hier also gar nicht mehr die Rede sein, ich stand ja mehr. Das allerdings – und das hat mich wirklich überrascht – sehr bequem. Die Sitze habe ich härter in Erinnerung, ich bin ja schon das ein oder andere mal in einem Porsche mitgefahren. Ich spielte also etwas mit der Technik, öffnete das Schiebedach und schloss es auch ganz schnell wieder also die Stau-Nachbarn mich mit schlechter Musik beschallten.

Ich konnte mich rächen, denn schließlich hat der 911 Carrera S einen Sound zum niederknien. Sport-Taste gedrückt – Motor gestartet – 10 Meter vorgefahren – und wieder ausgeschaltet. Was für ein Spaß – und das meine ich Ernst. Nach der Baustelle hatte ich noch mal das kurze Vergnügen auch den Sport Plus Modus (welcher übrigens durch eine nette Anzeige im Lenkrad bestätigt wird) zu testen.

Kurze Stöße an den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen!

Wenn man im Sport-Plus Modus das Gaspedal durchdrückt, hämmert die Automatik die Gänge derartig sportlich rein, dass man keinen Schlag an den Hinterkopf sondern einen Tritt ins Kreuz bekommt. Nennt es 911-Fetisch – ich konnte davon nicht genug bekommen. Wer es einmal gespürt hat, der will immer mehr – es ist wie eine Sucht. Wenn es dagegen ein Suchtprogramm geben würde, ich würde mich verweigern. Der Porsche 911 ist gelebter Fahrspaß, der Auspuff spielt das sonore Konzert, der Motor im Heck demonstriert selbst im Stand die technische Überlegenheit und gibt sich dabei so zurückhaltend, dass man ihn nicht mal auf den ersten Blick sehen kann.

911 Carrera S 

…das S steht bestimmt für Stratmann, oder? Nein natürlich nicht, es steht für Sport… und sportlich ist der Kollege aus Zuffenhausen wirklich, ich kann euch nun wahrlich nicht mit Beschleunigungswerten überzeugen und selbst die Leistungswerte sind mir entfallen. Von mir aus könnte Porsche auch in den Fahrzeugbrief: “genug” hinschreiben bei der Angabe der Leistung. Denn davon ist “genug” vorhanden. Ich fordere sogar noch einen weiteren Eintrag, den Fahrspaßfaktor: Der ist nämlich ziemlich hoch, selbst im Stau!

Jan war noch so nett und hat von mir dieses Fahrbild geschossen:

…und natürlich zeige ich euch auch gerne das typische “Kofferraum-Foto”, denn das habe ich mir nicht nehmen lassen:

Beim Porsche 911 ist der Motor natürlich hinten verbaut, ein Relikt aus der guten alten Zeit. Viele vergleichen den Porsche ja deswegen auch heute noch mit dem VW Käfer. Viele VW Käfer und auch VW Bus Modelle bekamen ja später von den Besitzern auch Porsche Motoren eingepflanzt, die gehören also quasi zur Familie.

Der Dieter, der Thomas und das Heck

Dieter Bohlen und Thomas Anders hörte ich damals, es muss im Jahre 1998 gewesen sein. Ich hatte mir tatsächlich das Reunion Album gekauft. Dieses hieß “Back for Good” und das Lied was ich mit dem Porsche 911 verbinde ist “You´re My Heart – You´re My Soul” – und genau das Lied kam mir auch wieder in den Sinn als ich das Heck vom aktuellen Porsche 911 sah. Das Heck vom Porsche trägt das Herz und hat dabei noch so viel Soul… unfassbar:

Der Porsche 911 ist ein Magnet

Meine Nachbarn sind es inzwischen ja gewöhnt, dass ich relativ häufig andere Fahrzeuge vor der Tür stehen haben. Hin und wieder kommt mal einer raus und schaut sich dann das jeweilige Testfahrzeug an. Ich war mit dem 911 nur ganz kurz zuhause denn ich hatte etwas vergessen. Kaum war ich zurück an der Garage, standen auch schon sämtliche Nachbarn samt Anhang um den Wagen und ich musste einen Fragenkatalog beantworten:

Ist das der Neue? Ja! Carrera S = 3,8 Liter? Ja! Der ist ganz schön schnell oder? JA! Der eine konnte sogar sämtliche Beschleunigungswerte auswendig, ich glaube der schreibt immer die Angaben auf die Spielkarten vom Autoquartett. Einige machten noch kurze Andenkenfotos mit den Kindern und ich musste ja auch schon wieder weiter – schließlich wartete ja der Stau auf mich.

Scheinbar bin ich nicht der Einzige, bei dem der Porsche 911 bleibende Erinnerungen hervorgerufen hat – überlegt mal kurz, sicherlich habt ihr auch irgendwo eine 911 Story im Hinterkopf und mit Sicherheit kennt auch jeder, irgendjemanden der entweder einen Porsche 911 besitzt oder schon mal einen hatte. Ich gebe zu, durch meine Adern fließt mehr Benzin als Blut und in meinem Bekanntenkreis gibt es einige die genauso ticken wie ich.

Porsche 911 eine Stilikone

Ist euch mal aufgefallen, dass die Silhouette sich eigentlich gar nicht so viel verändert hat? Aus sehr guten Grund: Gutes muss man verbessern – Perfektes nur anpassen! Der Porsche ist perfekt – event. nicht für jeden aber für mich. Nach nun genau 911 Wörtern beende ich diesen Beitrag mit einem: Danke Ferdi!