Nachdem ich im ersten Teil zum Mitsubishi Lancer Sportback Test schon auf das Äußere und zweiten Teil etwas zum Innenleben des Japaners erzählt habe, folgt nun – mit etwas Verspätung – der angekündigte letzte Beitrag. Jetzt geht es um den täglichen Einsatz des Wagens und die Frage, ob man auch mit dem kleinsten im Lancer erhältlichen Benziner Spaß haben kann.

Die letzte Frage kann man mit einem klaren Nein beantworten. Spaß ist sicherlich anders. Aber der 1,6 Liter ist durchaus ausreichend für alle Lebenslagen, in denen sich 90 Prozent der Autofahrer im Alltag wiederfinden könnten. Sei es die Parkplatzsuche in der Stadt, das Überholen eines Traktors auf der Landstraße oder auch das Mitschwimmen bei den meisten auf der Autobahn vorzufindenden Geschwindigkeiten. Fährt man mit vier oder gar fünf Personen und Gepäck eine Bergstraße hinauf, kann man beim Herausbeschleunigen aus der Haarnadelkurve durchaus ein Defizit feststellen. Aber das wird in der Realität wohl auch eher selten vorkommen.

Das Thema Verbrauch ist beim 1,6 Liter Lancer auch so eine Sache. Die als optimistisch zu bezeichnende Werksangabe konnte ich auch im Sonntagsfahrermodus leider nicht erreichen, auch wenn es nur an der Zahl hinter dem Komma gescheitert ist. Bei halbwegs flotter Fahrweise in ländlichen Regionen mit vielen Landstraßen und vor allen Dingen Bergen und Tälern passt dann auch die Zahl vor dem Komma nicht mehr, was aber durchaus nachvollziehbar ist.

Wo wir gerade beim Thema Berg und Tal sind. Hier hat mich das Kurvenlicht, das ich grundsätzlich für eine tolle Sache halte, fast irre gemacht. Im Mitsubishi Lancer reicht ein Lenkraddreh um rund 45 Grad, um das Kurvenlicht auf der jeweiligen Seite einzuschalten. Bei Unterschreitung geht es dann fast genau so abrupt wieder aus, wie es zuvor angegangen ist. Das mag in der Stadt noch sachdienlich sein, irritiert aber auf einer mit Serpentinen bestückten Straße, auf der man nur in den seltensten Fällen Fußgänger antrifft, ungemein. Zumindest mich. Zum Thema Licht hab ich noch einen kleinen Kritikpunkt: scheint die Sonne durch die Seitenfenster auf das Armaturenbrett, ist die dort in der Mitte angebrachte Anzeige kaum noch abzulesen. Dafür kann ich aber wunderbar die der Anzeige zur Verfügung stehende Pixelzahl nachzählen.

Weil ich gerade so schön nörgle: der Dachspoiler mag sich optisch wunderbar ins Gesamtbild einfügen, stört aber sowohl bei der Wäsche des Sportbacks sowie auch beim Eiskratzen im Winter. Dafür gibt es am Heck etwas Tolles: eine große Heckklappe, die weit nach oben öffnet und somit Zugang zum für diese Klasse meines Erachtens ausreichend dimensionierten Kofferraum gewährt. Vom Einkauf über den Abtransport von Altkleidersäcken bis hin zum Transport eines Betts (freilich nur mit dem Umklappen der Rücksitzbank zu realisieren) – alles kein Problem für den Mitsubishi Lancer Sportback.

Wir waren von dem Sportback recht schnell überzeugt. Defizite in Sachen Materialanmutung lassen sich leicht durch den Preis relativieren und optisch finde ich den Wagen, wie auch schon in meinem ersten Beitrag erwähnt, mehr als gelungen. Schade, dass Mitsubishi die Jetfighterfront wieder fallen lassen will, die hat mir sehr gut gefallen.

Ich halte den Mitsubishi Lancer für eine klare Kaufempfehlung in dieser Klasse. Ob es der Sportback sein soll oder aber die klassische Limousine muss jeder für sich selbst entscheiden.