Es gibt so ein paar Fahrzeuge, vor denen hat man Respekt! Nicht etwa wegen dem Wert des Fahrzeuges, nein, sondern wegen der Fahrleistung. So ein Nissan GT-R ist als Rennmaschine bekannt und genau diesen Eindruck konnte ich auch bei der kurzen Probefahrt bestätigen. Der Nissan GT-R ist eine Rennmaschine, ein Wagen für die Rennstrecke und er macht sogar die gleichen Geräusche. Man sitzt quasi auf dem Getriebe und hört jeden Schaltvorgang, man sitzt direkt vor dem Differenzial und spürt jedes mechanische Veränderung und natürlich hört man auch die Abgasanlage wenn diese die Ausscheidungen vom Motor ins Freie entlassen.

Wer in Biologie, Chemie oder Physik aufgepasst hat, der wird wissen, dass es zu interessanten Kreuzungen kommen kann. Was passiert wenn man einen Sportwagen (Nissan GT-R) mit einem Crossover (Nissan Juke) kreuzt durften wir gestern mit eigenen Augen sehen und vor allem mit dem eigenen Gasfuß erleben, mit dem eigenen Hintern spüren und mit den eigenen Ohren hören:

Marco hatte ja gestern bereits seine Meinung zu den zwei, bzw. drei Fahrzeugen abgegeben. Ich konzentriere mich heute auf den Nissan Juke-R (zeige euch aber natürlich auch ein paar Fotos vom Nissan GT-R. Über das Projekt JUKE-R haben wir ja nun auch schon gebloggt, ein handelsüblicher Nissan Juke wurde genommen und mit ordentlich Leistung versorgt. Als Organspender gab es einen Nissan GT-R der neben dem Motor noch einige weitere Teile spenden musste / durfte. Herausgekommen ist ein Fahrzeug was sicherlich nicht jedem gefällt, von den Werten aber überzeugt.

Dieses Fahrzeug scheidet die Geister: Lieben oder hassen, mögen oder lassen. Ein Mittelding gibt es wohl nicht. Es ist jedenfalls ein sehr  komisches Gefühl in einen Crossover zu steigen, ein GT-R Lenkrad in der Hand zu haben, auf die Armaturen und Anzeigen vom Nissan GT-R zu blicken und dann das “Tier” in Aktion zu erleben:

Kennt ihr ein anderen Crossover, der in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt? Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 257 km/h ist der Juke-R auch alles andere als langsam! Bei der kurzen Probefahrt neben Frank Eickholt habe ich es übrigens gar nicht richtig “krachen” lassen. Ich hatte Respekt! Respekt vor dem Fahrzeug mit unbekannten Wert. Respekt vor den 485 PS unter der Haube, denn das ist die Leistung die der 3,8 Liter Twin-Turbo V6 Motor aus dem GT-R auch im Juke-R auf die Straße bringen möchte.

Auf dem Fahrersitz von diesem Konzept-Fahrzeug durfte ich wie gesagt nur in Begleitung vom Rennfahrer Frank Eickholt und dafür habe ich vollstes Verständnis. Frank hatte uns allerdings auch gelobt, denn alle die gestern den JUKE-R gefahren sind, sind sehr vorbildlich mit dem Fahrzeug umgegangen, keiner wollte “wilde Sau” spielen. Warum auch, wir bewegten uns ja schließlich auf normalen Straßen und da macht man sowas ja auch nicht.

Gehört der JUKE-R auf die Straße? Nein! Auf die Rennstrecke! Der JUKE-R hat einen Überrollkäfig nach FIA-Spezifikation verbaut und verfügt über OMP-Rennsitze, Sportgurte usw.

Nun wird es verrückt: Den Nissan JUKE-R kann man kaufen! Ich bin ja der Überzeugung, dass Nissan damit auch nicht gerechnet hätte, aber es gibt inzwischen schon drei verbindliche Aufträge für den Super-Crossover. Zwei gehen nach (wohin auch sonst?) Dubai! Dieses Modell soll dann auch die 550 PS unter der Haube tragen, denn der Nissan GT-R aus dem Modelljahr 2012 hat ja etwas mehr Leistung bekommen. Damit ist auch klar, dass das Konzept noch auf der Basis vom 2010er GT-R besteht. Hier sieht man mal den Motor und kann erkennen, wie wenig Platz die Jungs darunter zum schrauben hatten:

…ihr wollt einen direkten Vergleich? Kein Problem: Der aktuelle Nissan GT-R stand ja auch für eine kurze Probefahrt zur Verfügung und auch dort habe ich die Kamera unter die Haube gehalten:

Jetzt wisst ihr auch warum im Nissan JUKE-R einige Komponenten umgebaut werden mussten. Jetzt wo ich den Nissan GT-R schon mal gezeigt habe, kann ich auch noch die weiteren Fotos vom GT-R zeigen, hier zum Vergleich der Innenraum:

Ihr seht schon, hier ist die gleiche Anzeige in der Mittelkonsole verbaut. Auf der gibt es wirklich alle wichtigen Informationen zu sehen und darüber hinaus bekommt der Fahrer die gefahrenen Beschleunigungswerte auch noch um die Ohren gehauen:

4 Rückleuchten und 4 Auspuffrohre… garniert mit einem Heckspoiler. Viel mehr wird man vermutlich von dem Nissan GT-R nicht mehr sehen wenn der Fahrer es drauf anlegt. Ich kann euch versichern, dass dieses Fahrzeug brachial nach vorne geht. Brachial ist noch gar kein Ausdruck. Seit gestern habe ich das Gefühl ein paar Falten weniger im Gesicht zu haben. Dabei kann man den  Nissan GT-R “akustisch” so lange unauffällig bewegen, wie man es möchte. Die potenzielle Zielgruppe “riechen” den Nissan GT-R natürlich 1 km gegen den Wind und auch die Heranwachsenden wissen ganz genau was das für ein Fahrzeug ist und können die technischen Werte vermutlich im Schlaf herunter beten.

Die in diesem Blogbeitrag verwendeten Fahrbilder stammen natürlich nicht von mir, ich sitze ja am Steuer. Für die ist Jan Gleitsmann verantwortlich, auch er wird bald seine Meinung und Fotos verbloggen. Nachfolgendes Meisterwerk der “Du-brauchst-noch-ein-Pfützenbild-Fraktion” habe ich Bjoern Habegger zu verdanken. Wir beide sahen die Pfütze und er wusste was zu tun ist, er sprang auch im richtigen Moment zur Seite und blieb trocken:

Ohne Witz! Wir hatten vorher ca. 20 Minuten versucht einen Waschpark zu suchen, selbst einen Hochdruckreiniger an einer Tankstelle haben wir nicht gefunden, denn das Fahrzeug war dank Regenwetter am Vormittag nun nicht mehr strahlend weiß. Die Suche haben wir dann abgebrochen um Jan seine Sonnenbrille zu suchen, die hatte er bei den Fahraufnahmen nämlich verloren. Gefunden habe ich persönlich nur eins: Mein Herz! Denn das ist mir teilweise bei den Beschleunigungswerten schon etwas in die Hose gerutscht!

In Deutschland sehen wir übrigens demnächst auf der AMI (der Auto Mobil International 2012) in Leipzig den Nissan Juke Nismo. Der wurde in Genf zwar schon gezeigt, aber wen interessiert schon die Schweiz ;). 190 PS hat der “momentan” stärkste Nissan Juke, der Nismo wird mehr Leistung unter der Haube tragen, wie viel? Ist mir leider auch noch nicht bekannt! Optisch setzt er sich aber von seinen Brüdern und Schwestern ab… ich werde “ihn” auf der AMI “besuchen”.