Heute habe ich erstmal nur ein Foto für euch vom Honda Accord, doch das muss auch reichen, denn ich fuhr mit dem Honda Accord über Stock und Stein, über die Autobahn, über wunderschöne Landstraßen in der Eifel bis ich endlich bei der legendären Nordschleife bzw. dem Nürburgring angekommen bin. Was soll ich sagen? Die Zeit verging wie im Flug. Der Honda Accord ist ein tolles Fahrzeug für längere Strecken und ich sag euch nun auch den Grund: Der Verbrauch! Der 2.2 i-DTEC Diesel Motor stellt wenn es sein muss 180 Pferdestärken zur Verfügung, das 6-Gang Getriebe lässt sich sportlich schalten aber man kann es auch ruhig und gelassen angehen.

Wer sich nicht antreiben sondern treiben lässt, der schwimmt gut mit und kann mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 98 km/h einen Verbrauch von 5,4 Liter auf 100 km realisieren. Wer möchte, kann mit einem Verbrauch von ca. 5,9 Liter auf 100 km dabei sogar hin und wieder den Abgasturbolader und die Ladeluftkühlung nutzen und richtig  flott fahren. Wer natürlich meint er müsste fahren wie die Honda Fahrzeuge auf der Rennstrecke, der darf sich dann auch nicht über einen zweistelligen Verbrauch wundern.

Der Fronttriebler zog sich sehr gut durch die Kurven, das serienmäßige Fahrwerk ist für sportliche Durchfahrten etwas zu weich, doch dafür gibt es ja den Honda Accord Type S (auch mit der gleichen, sparsamen, Motorisierung). Begeistert hat mich die 6-Gang Schaltbox: Kurzer Gangwahlhebel, kurze Schaltwege und knackige Gänge. Beim Honda Accord wird jeder Schaltmuffel zum Schaltknüppler.

Technisch gesehen überzeugte mich vor allem die adaptive Geschwindigkeitsregelung. Der Honda Accord hatte unter der Haube nämlich nicht nur den Diesel Motor, nein hinterm Kühlergrill versteckte sich auch noch ein Radar-System. Damit wird die Geschwindigkeit des voraus fahrenden Fahrzeuges zu messen. Mit der Hilfe von weiteren Sensoren regelt das Fahrzeug so die Geschwindigkeit selbst und hält sich selber auf Abstand. Der aktive Spurhalteassistent “LKAS” arbeitet ab einer Geschwindigkeit von 72 km/h und greift bis zu einer Geschwindigkeit von 180 km/h ein. Dabei arbeitet es wenn der Fahrer das Lenkrad berührt, der Blinker nicht betätigt wurde und der Fahrer kein eindeutiges “Lenksignal” gibt. Sollte das Fahrzeug nun von der Spur abkommen lenkt sich das Fahrzeug wieder in die Spur. Toll, vor allem wenn man mal kurz wirklich ungewollt unaufmerksam war. Der Accord verfügt auch noch über weitere Fahrerassistenzsysteme, die ich aber (noch) nicht alle testen konnte bzw. wollte.

Ich bin übrigens mehr oder weniger mit Honda aufgewachsen. Mein Vater hatte damals einen Honda Civic, mein Opa fuhr jahrelang Honda Accord und so war meine Probefahrt wie eine Zeitreise – Honda hat sich in den Jahren weiterentwickelt, aber die guten Motoren, die bauen Sie scheinbar immer noch – bzw. haben sich verbessert. Früher sagte man immer: “Kauf keine Japaner!” – Grund waren die teuren Ersatzteile, doch das hat sich inzwischen natürlich auch komplett verändert. Der Testwagenpreis lag bei 41.750 €, doch ich muss gestehen, der war auch mehr als nur gut ausgestattet. Das DVD Navigationssystem für 2.400 € würde ich mir sparen, nutze ich doch zur Navigation sehr gerne mein iPhone – welches ich übrigens mit etwas Mühe auch via Bluetooth koppeln konnte. Also, wenn ich Kritik äußern soll: Das Infotainment-System benötigt mal ein grafisches Update, die Klötzchengrafik im 386er Stil finde ich einfach zu unpassend:

Die Rückfahrkamera könnte beim einparken ein paar Linien zeigen… aber das sind wahrlich Kleinigkeiten! Gesessen habe ich sehr gut und auf dem Rückweg vom Ring zurück in die Heimat habe ich sogar kurz sehr gut geschlafen. Der Honda Accord ist also definitiv eine Reise-Limousine auch für längere Strecken, im Innenraum nicht ganz mein Geschmack, doch darauf komme ich im nächsten Beitrag noch zu sprechen, denn dann nehme ich euch mit “in das Fahrzeug” und zeige euch auch den Kofferraum!

Achja, die Mitarbeiter von Honda kann ich beruhigen, ich bin mit dem Honda Accord nicht über die Nordschleife gefahren, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass er sich dort auch ganz gut geschlagen hätte (mit dem Type S Fahrwerk). Trotzdem befanden sich vier Fahrzeuge von Honda gestern auf dem Ring, besser gesagt gingen drei  Honda Civic Type R an den Start beim 44. ADAC Barbarossapreis und einen Honda S2000 habe ich auch gesehen. Vorne mit fuhr der Honda Civic mit der Startnummer 301. Markus Fugel und Uwe Wächtler gaben alles und erreichten in der Klasse SP3 einen sehr guten zweiten Platz.