Ich teile etwas mit Walter Röhrl! Nein, nicht etwa die Fahrpraxis, auch nicht die Größe und schon gar nicht die Erfahrungen die mein Idol machen durfte. Walter Röhrl ist letztens auch einen Porsche Diesel gefahren! Insider werden nun schmunzeln, denn er fuhr in ca. einer Stunde eine Runde um den Nürburgring – mit einem Porsche Traktor! Der Mann, der für Zeiten unter 8 Minuten auf der Nordschleife keinen Helm aufzieht war somit zum ersten mal langsamer als ich unterwegs. Aber wir teilen noch eine Gemeinsamkeit, ausser der Vorliebe für Blech und Benzin:

Walter Röhrl hatte mal von sich behauptet ein schlechter Beifahrer zu sein und das weiß ich auch von mir. Mich zu chauffieren kann zu einer anstrengenden Aufgabe werden und trotzdem habe ich mich im Porsche Panamera Diesel gerne chauffieren lassen. Ich habe sogar hinten Platz genommen! Warum? Weil ich selbst dort ausreichend Platz hatte. Platz zum Entspannen, Platz um etwas zu arbeiten (wobei ich das keinem auf den engen Pass-Straßen in Österreich und Italien empfehlen würde) und Platz um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

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Bei dem ersten Blogger-Road-Trip war neben dem Porsche 911 und dem Porsche Boxster S auch ein Porsche Panamera Diesel mit am Start. Dieses Fahrzeug schaffte es zwar nicht auf den ersten Platz im internen Ranking, überzeugte aber unterschwellig, denn ich verspreche nicht zu viel wenn ich nun sage: Das hat dem Panamera KEINER von uns zugetraut. Wir sind ihn alle gefahren und waren überrascht. Überrascht von der Tatsache, dass man ein so großes Fahrzeug, mit so viel Platz für Kind und Kegel, doch so sportlich fahren kann.

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Dabei waren auf “unserem” Panamera nicht einmal breite Reifen aufgezogen, einer der Passanten scherzte schon ob wir dort schon Winterreifen drauf hätten. Trotzdem hat der Panamera sich nichts davon anmerken lassen. Wie ein Underdog unterwegs überzeugte er durch Leistung und vor allem mit der Tatsache, dass er nicht klingt wie ein Diesel. Natürlich darf man von dem Porsche Panamera Diesel kein Boxster-Klang oder gar ein V8 Fauchen verlangen, aber das Klangbild kann man nun auch wahrlich nicht mit einem gewöhnlichen Diesel vergleichen. 250 PS? 550 Nm! Gerade der letzte Wert vom 3.0 V6 Diesel reicht schon auf dem Blatt Papier um den sportlichen Vortrieb zu diagnostizieren.

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Fahren lässt er sich entweder lässig, er lädt zum cruisen ein, doch wenn es mal etwas schneller vorwärts gehen muss zeigt der Panamera echte Nehmerqualitäten. Wie ein Boxer steckt er auch mal ein und schluckt unebene Fahrbahnen so, dass die Insassen davon in der Regel nicht viel merken. Der Fahrer bekommt allerdings, wie bei einem Porsche verlangt, eine direkte Rückmeldung des Fahrzeuges über das Lenkrad.

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Sitze bequem und vielfach einstellbar, Lenkrad griffig, Schaltpanele vorhanden allerdings von mir kaum genutzt und nur ein klitzekleiner Kritikpunkt ist mir nun eingefallen: Der Porsche Panamera schaltet bei der Automatik nicht “sportlich” genug zurück in den 1. Gang. Nehmen wir mal an, dass ihr sportlich in eine Spitzkehre hineinbremst um dann wieder aus der Kurve herauszubeschleunigen. Dann reicht nicht der 2. Gang nicht bzw. das Turboloch (in dem Drehzahlbereich) nimmt euch den Vortrieb, bzw. den Fahrspaß in dem Moment. Aber nun muss ich auch wahrlich bestätigen, das ich nach dem Kritikpunkt lange hab suchen müssen – ansonsten ist der Panamera Diesel defintiv ein Lustbringer im vielfachen Sinne. Ein, wenn man es mag, ansprechendes Design verbunden mit einer hohen Verarbeitungsqualität und einer überzeugenden Technik. Auch der Panamera trägt das Porsche Emblem nicht ohne Grund und allen Kritikern die gesagt haben: Ein Porsche mit Diesel Motor? Ein Porsche Kombi? Ein Porsche mit 4 Türen? Einsteigen und Probefahren! Vorurteile über Bord werfen und eigene Erfahrungen machen! Eine Fahrt mit dem Porsche Panamera würde ich mit der Business-Klasse bei einem Langstreckenflug vergleichen wollen, entspannt reisen bei hohen Geschwindigkeiten.

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