Der neue Audi A3 kommt im Februar 2013 (endlich) auch mit vier Türen auf den Markt. Dabei wurde allerdings nicht nur der Zweitürer mit zwei weiteren Türen bestückt, nein – im Audi A3 Sportback steckt mehr Entwicklungsarbeit. Der A3 Sportback bietet mehr Platz im Innenraum, es sind zwar nur ein paar Zentimeter, doch ein paar Zentimeter mehr können für manche schon die Welt sein.

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Fast 75% der A3 Käufer entscheiden sich für ein Modell mit vier Türen, da fragt man sich doch zurecht, warum der Ingolstädter Hersteller erst den Zweitürer auf den Markt geworfen hat. Von außen zeigt sich der Viertürer mit einer klaren Linie. Sportlich, dynamisch, attraktiv. Experimente im Design sucht man beim Audi A3 vergebens und das finde ich sehr gut. Die Scheinwerfer sind sportlich gestaltet, die zweigeteilten LED-Rückleuchten schön flach und auch ansonsten überzeugt der Audi A3 durch seine formvollendete Designlinie.

Ja, ich muss gestehen, der Audi A3 gefällt mir als 4-Türer sehr, denn schließlich bin ich ein Familienvater. Da wachsen die Anforderungen, die Bedürfnisse verlagern sich und trotzdem bleibt man(n) immer noch ein Spielkind. Der Audi A3 konnte sämtliche Bedürnisse befriedigen.

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Durch die hinteren Türen wird der Einstieg erleichtert, ideal z.B. für Familien mit Kindersitzen / Maxi-Cosi. Die Gurtlänge dürfte lang genug sein und auch die Kopffreiheit im hinteren Bereich lässt nicht zu wünschen übrig. Ich konnte bequem sitzen. Der Kofferraum bietet “normal” ein Volumen von 380 Liter, klappt man die Rückbank um steigt der Wert auf 1220 Liter und man bekommt einen fast ebenen Ladeboden. Große Klappe nichts dahinter? Nicht mit dem Audi A3, die Ladeluke gefällt und da passt auch einiges rein. Wir dürfen nicht vergessen: Der Audi A3 Sportback ist KEIN Audi A4, auch wenn man auf dem Fahrersitz schon fast das Gefühl bekommen könnte.

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Die Testfahrzeuge verfügten über eine sehr gute Ausstattung, viel Freude hatte ich als “Geek” an dem hochauflösenden Display welches nicht nur zur Navigation geeignet war. Auch Audi bringt das Internet ins Auto. Wetter, Staus, Twitter, Facebook – das alles ist kein Problem mehr und darüber hinaus kann man, wenn man eine SIM-Karte eingesteckt hat, auch noch den Audi als W-Lan Router für bis zu 8 weitere Endgeräte verwenden.

Das braucht doch keiner!? Das will doch keiner!? Dafür gibt es doch kein Anwendungsfall!? Weit gefehlt! Das Internet ist doch heute kaum noch wegzudenken und auch wenn man selber eventuell heute keinen Sinn darin sieht, es wird ja auch in der Zukunft weiter geforscht und man sollte sich dem technischen Fortschritt nicht verwehren. LTE? Kein Problem für den Audi! SMS vorlesen? Geht auch heute schon, Twitter und Facebook Nachrichten übrigens auch! Audi geht sogar noch einen Schritt weiter, komplette RSS-Feeds können während der Fahrt vorgelesen werden. So verpasst man auch unterwegs nichts und lässt seine Hände da wo sie hingehören.

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Als erstes haben Jan und ich uns den Audi A3 2.0 TDI mit 184 PS geschnappt. 380 Nm Drehmoment wollen förmlich auf die Straße, das Fahrwerk brilliant, die Lenkung leicht und präzise und der Verbrauch? Keine Ahnung! Nicht gemessen und wäre auch nicht repräsentativ gewesen. Audi gibt 4.3 Liter Diesel auf 100 km an, das kann man bestimmt erreichen, irgendwie, irgenwann, irgendwo – aber nicht auf den kurvigen Bergstraßen wo wir unterwegs waren. Die 184 PS machen Spaß, ich kann es nicht bestreiten und will es vor allem auch gar nicht, durch die verschiedenen Einstellungen kann man die Kennlinie etwas verändern. Im Dynamic-Modus geht der A3 Sportback z.B. noch giftiger ran, aber auch im Auto-Modus bringt er genügend Fahrfreude. Sparfreude dürfte die Start-Stop-Automatik und der Eco-Modus bringen.

Abends als es dunkel wurde kam das Highlight zum Vorschein! Die neuen optionalen LED-Scheinwerfer sind mein persönliches Feature vom Audi A3 Sportback (gibt es auch für den normalen Audi A3). Doch auch die Xenon plus-Scheinwerfer müssen sich nicht verstecken. Das Audi adaptive light System schwenkt in die Kurven und passt, dank der Frontkamera, die Hell/Dunkel-Grenze automatisch an. Oft “stiefmütterlich” behandelt, doch Licht bringt Sicht und besseres Licht halt eine bessere Sicht auf die Dinge die da kommen (könnten).

Ein “Ohrgasmus” beschert das Bang & Olufsen Sound System. Wer gerne Musik hört, auf einen tollen Klang nicht verzichten kann der sollte diese Anlage einmal Probe hören. Im direkten Vergleich merkt man einen gewaltigen Unterschied. Kein Wunder! Das B&O Soundsystem im Audi A3 glänzt nicht nur durch eine Leistung von 705 Watt und 14 aktiven Lautsprechern, nein es passt das Klangbild auch in Abhängigkeit zum Innengeräusch an. Rocket Science? Auf jeden Fall ein tolles Klangerlebnis.

Fahrerassistenzsysteme gibt es “ohne Ende”. Man kann sich seinen Audi A3 Sportback optional zu einem Luxus-Kompaktwagen aufwerten der den Vergleich mit anderen Premium-Modellen nicht scheuen braucht. Der 4-Türer ist im Vergleich zum 2-Türer etwas unübersichtlicher geworden, daher würde ich auf jeden Fall ein Parkassistenzsystem empfehlen. Der Parkassistent mit Umgebungsanzeige kann den A3 Sportback z.B. rückwärts einparken lassen. Der Fahrer muss nur noch Gas geben, schalten und bremsen. Ergänzen würde ich das System durch die Rückfahrkamera, denn gerade nach hinten hätte ich als “kleiner Mensch” gerne etwas mehr Sicht gehabt.

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Klein aber oho! Audi denkt nicht nur an die großen Menschen sondern auch an die kleineren Fahrer und Beifahrer. Die Gurte sind von der Höhe her einstellbar, zusammen mit dem sehr gut einstellbaren Fahrersitz dürfte so jeder eine geeignete Sitzposition finden. Das Lenkrad ist in der Höhe und in der Tiefe verstellbar. Der Audi Innenraum ist ja dafür bekannt eine Benchmark gesetzt zu haben. Im A3 Sportback gefallen besonders die Drehräder die durch ein leises Klickgeräusch eine akustische Rückmeldung geben. Die Augen können somit auf den Straßenverkehr gerichtet bleiben, den Rest macht die akustische Unterstützung der perfekten Haptik.

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Getränkehalter? Vorhanden! Ablagen? Vorhanden! Mittelarmlehne? Verfügbar, optional sogar inkl. Handy-Fach (zur Empfangsverbesserung). Das Handschuhfach ist ausreichend dimensioniert, sämtliche Schalter sind gut zu erreichen und das Fahrzeug erklärt sich “eigentlich” von selbst, nur bei der MMI-Bedienung (so heißt das Infotainmentsystem) könnte es am Anfang sein, dass man sich an einige Bedienschritte gewöhnen muss. Auf dem Touchscreen kann man z.B. auch mit dem Finger Buchstaben “malen”, das funktioniert ganz wunderbar und im Test direkt viel besser als die Sprachsteuerung.

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Ihr seht schon, es gibt nicht viel zu meckern beim neuen Audi A3 Sportback mit dem 2.0 Liter TDI, den 184 PS und dem – ups fast vergessen – fantastischem quattro Antrieb. Na? Erster Werbespot von Audi der euch einfällt? Klar! Der quattro auf der Ski-Schanze! Im normalen Fahrbetrieb wird zum größten Teil die Vorderachse angetrieben, sollte dort die Traktion nachlassen (aus welchem Grund auch immer) wird die Kraft innerhalb von wenigen Millisekunden verlagert und die Hinterachse bekommt mehr zu tun. Gesteuert wird dieses durch eine hydraulische Lamellenkupplung (welche natürlich elektronisch angesprochen wird).

So, das waren viele Worte zum neuen Audi A3 Sportback 2.0 TDI, in einem weiteren Beitrag muss ich noch welche zu einem anderen Motor loswerden, denn da gibt es ein Aggregat welches mich ganz besonders überrascht hat, doch dazu mehr im nächsten Beitrag!

Weitere Audi A3 Beiträge: Audi A3 2.0 TDI, Audi A3 1.8 TFSI, Vergleich Audi A3 & Opel Astra GTC

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