Wenn ein VW = “Das Auto.” ist, dann ist der neue VW POLO R WRC “das World Rally Car”. Seit 2011 gilt: 1.6 Liter Motor mit Turbolader und Direkteinspritzung! So verlangt es das Reglement der FIA World Rally Championship. Doch das FIA-Reglement verlangt noch mehr, so z.B. den Einsatz vin einen Luftmengenbegrenzer mit einem Durchmesser von 33mm und eine nach FIA Regeln verstärkte Serien-Karosserie. Was macht VW? Zaubert 315 PS und 425 Nm aus dem 1.6 Liter Motor welcher quer, kurz vor der Vorderachse, angeordnet ist. Ausgestattet mit einem Abgasturbolader und natürlich einer entsprechenden Ladeluftkühlung schreit der Motor quasi: “GIB GAS!” 315 PS aus einem 1.6 Liter Motor? Ich bin ja schon etwas älter, sowas schafften “früher” nur die Japaner! Aber das Downsizing ist ja nun überall angekommen, selbst im Rennsport.

20121210-191842.jpg

Der macht ganz schön breite Backen, oder? Sicherlich nur eine Frage der Zeit bis die ersten Karosserie-Tuner einen ähnlichen Bodykit für das Serienmodell anbieten werden. Könnt ihr euch noch an die alten Rieger-Breitbauten erinnern? Eigentlich wäre es doch mal wieder Zeit in die Breite zu gehen.

Das Motormanagement überlässt der Hersteller gerne Bosch, die Kraftübertragung geht über ein sequenzielles 6-Gang Renngetriebe permanent auf alle 4 Räder. Lamellensperrdifferenziale gibt es an der Vorder- sowie an der Hinterachse. Zwischen Motor und Getriebe hängt noch eine hydraulisch betätigte Sintermetall-Kupplung, der Fahrer darf sich hier auf zwei Scheiben verlassen. Vier Bremmscheiben sind für die negative Beschleunigung vorgesehen, diese sind innenbelüftet und haben bei der Nutzung auf Asphalt einen Durchmesser von 355 mm auf der Vorderachse. Ob die 355er Bremsscheiben auch der Grund für die Nummer auf dem Kennzeichen sind? Eine andere 355 hab ich nicht gefunden! Sind die 355er Bremsscheiben montiert passen auch die 8×18″ Felgen, bei den Schotter-Felgen in der Dimension 7×15″ dürfte es nämlich eng werden. Den Kontakt zum Untergrund besorgen ZF-Stoßdämpfer, der Federweg beträgt auf Asphalt ca. 180mm und 275 mm auf Schotter. Das Mindesgewicht beträgt nach FIA-Reglement 1.200 kg, die Fahrleistungen? 0 auf 100 km/h in unter 4 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit werden andere Sportwagen den Polo R WRC leicht übertrumpfen, doch auf die kommt es beim Rallye-Sport ja nicht an. 200 km/h sind je nach Getriebe-Übersetzung aber auch möglich.

Vorgestellt wurde der VW Polo R WRC nun in Monte Carlo und dort wird man das Fahrzeug wohl auch bald sehen. Schön, dass Volkswagen zurück ist im Rallye-Sport – das wird definitiv für mehr Spannung und vermutlich auch Zuschauer sorgen.

Foto © Volkswagen 2012