Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D, was für ein Geländewagen. Mit dem Namen Pajero verbinde ich in der erste Linie große Reifen und verdammt viel (Zug-)Kraft. Kraft hat der 3,2 Liter Turbo Diesel. 200 PS und ein Drehmoment von 441 Nm stehen hier zur Verfügung. Das reicht nicht um sportlich von A nach B zu kommen, aber die Qualitäten verstecken sich beim Pajero auch in anderen Bereichen.

4,9 Meter lang, 1,9 Meter Breit und genauso hoch steht er vor mir. Mit einen Radstand von 2,7 Meter bietet er im Innenraum verdammt viel Platz. Ehrlich! Ich hatte im Heck noch nie soviel Platz für meine Füße. Mit einer maximalen Steigung von 70% und dem nach hinten neigbaren Rücksitz kann ich so wahrlich in die Sterne schauen, vor allem wenn das Fahrzeug mit dem großen Glasschiebdach ausgestattet ist.

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Der Pajero ist ein Lademeister. Nutzt man nicht die 7 Sitzplätze, hat man ein Kofferaumvolumen von bis zu 1750 Liter zur freien Verfügung. Die Zuladung von 690 kg überzeugt auch, noch überzeugender ist die gebremste von Anhängelast 3.500 kg. Das Dach darf man mit 100 kg belasten, auch wenn ich gestehen muss, dass ich das nicht überprüft habe. Ja, der Mitsubishi Pajero ist ein Arbeitstier und von vorne gefällt mir das Facelift aus dem Jahre 2011 auch besonders gut.

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Betritt man die Zeitmaschine durch die Fahrertür erlebt man zwar nicht sein blaues Wunder, fühlt sich aber etwas in der Zeit zurückversetzt. Ich beschreibe es nun mal mit 80er Jahre Charme, der ja durchaus auch etwas besonderes haben kann. Die LCD Anzeige oben im Display erfüllt, wenn auch mit vielen schönen Funktionen, dieses Klischee. Da kann dann auch das große Display da drunter nichts mehr beschönen.

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Die Sitze bieten eine gute Sitzposition und sind dank der sehr guten Sitzheizung auch schnell auf Temperatur gebracht. Die Gurthöhe ist einstellbar und das große Schiebedach bringt viel Licht in den Innenraum. Auf den hinteren Sitzplätzen hat man ebenfalls viel Platz, nur bietet die Rücksitzbank kaum Seitenhalt. Kindersitze montieren ist hier kein Problem und wenn es mal sein muss, dann stehen auch 7 Sitzplätze zur Verfügung.

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Dank dem permanenten Allradantrieb hat man mit dem Pajero keine Probleme im Schnee oder auf matschigen Waldwegen, im richtigen Gelände war ich mit dem Mitsubishi nicht, dafür allerdings auf der Autobahn – ein Revier welches eigentlich nicht für den Pajero gemacht ist. Wenn man hier mit dem Gaspedal vorsichtig umgeht, schafft man aber auch Verbrauchswerte unter 12 Liter auf 100 km/h. Wer noch sparsamer mit dem Gaspedal umgeht erreicht auch Werte unter 10 Liter, doch dann muss man schon ein Sparfuchs sein.

Mit seinem 88 Liter großen Kraftstoffbehälter kann man ein kleines Vermögen in den Tank kippen, ein etwas größeres Vermögen muss man für den Mitsubishi Pajero in bester Ausstattung auch auf den Verkaufstresen legen, ca. 52.000 Euro sind dafür fällig. Dafür bekommt man dann eine 12 jährige Garantie gegen Durchrostung und eine allgemeine Garantie von 3 Jahren (oder 100.000 km) auf das Fahrzeug bzw. die Lackierung. Serienmäßig verfügt das Fahrzeug über eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, eine Einparkhilfe, eine Rückfahrkamera, ein Navi mit Farbdisplay und eine Lederausstattung.

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Um das Licht kümmert sich der Lichtsensor, um die Scheiben der Regensensor und für gutes Licht sorgen Xenon-Scheinwerfer. Mit einem Wendekreis von gerade mal etwas über 11 Meter ist er trotz seiner Länge von 4,9 Metern sehr leicht auch in der Stadt zu bewegen.

Was habe ich zu kritisieren? Für mich ist die Hecktür nichts, denn die geht “für mich” zur falschen Seite auf. Die Hecktür ist rechts angeschlagen und versperrt mir persönlich, wenn diese offen ist, den Weg zum Haus. Dann fehlen mir vorne Flaschenhalter, gerade auf längeren Touren und der Diesel Motor ist etwas zu durstig und zeigt sich unkultiviert, er ist halt nicht mehr der jüngste (der Pajero und sein Motor)

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Was möchte ich loben? Die Fahreigenschaften (vor allem im leichten Gelände und auf Schnee), die gute Sicherheitsausstattung, denn da fehlt eigentlich nichts, den großen Kofferaum und die hohe Anhängelast. Die Mittelarmlehne mit dem Staufach darunter und das unbeschreibliche Gefühl was man hat wenn man in einem “echten Pajero” sitzt. Man kann förmlich die unendliche Freiheit spüren, die Freiheit von der man früher als kleiner Junge immer geträumt hat wenn man sich US-Filme angesehen hat. So langsam kann ich Geländewagen-Käufer verstehen, wirklich!