Das Beste oder Nichts? Mercedes-Benz arbeitet gerade an dem vermutlich besten Automobil der Welt, wenn man der Presseinformation zu der neuen S-Klasse glauben schenken mag. Vor ein paar Tagen war ich noch bei einer ganz anderen Veranstaltung, es gab Shuttle-Fahrer und ich fragte nach den Lieblingsfahrzeugen: “Als Chauffeur? Die S-Klasse!” – es ist wohl also was dran, an der “Essence of Luxury” die Mercedes dort verkaufen möchte. Heute wäre ich eigentlich in Stuttgart gewesen, doch erstens kam es anderes und zweitens als ich dachte. Tagsüber hatte ich andere Termine und Abends verbrachte ich meine Freizeit auf einem Zahnarztstuhl. Ich kann euch sagen, ich hätte mit Vorliebe lieber in der neuen S-Klasse gesessen.

Hinter dem S-Klasse Lenkrad kann sich durchaus auch mal der Besitzer erwischen lassen, in anderen Ländern ist das übrigens anders, da lässt man sich ausschließlich fahren und überlässt den Fahrersitz gerne einem Fahrer. Kein Wunder also, dass die S-Klasse nun direkt mit langem Radstand entwickelt wurde. Anders als früher wurde nun die Version nicht vom normalen Radstand abgeleitet, dass wird vor allem die Märkte in China, Japan, USA oder aber auch Russland erfreuen.

Der Fahrer hat natürlich weiterhin ein perfektes Arbeitsumfeld, Komfort und Leistung geben sich die Klinke in die Hand, eine automatische Klimatisierungsfunktion sorgt für ein passendes Umfeld. Fahrer und Passagiere sollen sich wohlfühlen.

“Zwei hochauflösende TFT-Farbdisplays im Format 8:3 und mit einer Bildschirmdiagonale von 30,7 cm (12,3 Zoll) bilden die neue Informationszentrale der S-Klasse. Der linke Bildschirm übernimmt die Funktion des bisherigen Kombiinstruments und bietet alle für den Fahrer relevanten Informationen. Der rechte Bildschirm dient zur komfortablen Steuerung von Infotainment- und Komfortfunktionen. Bei dem neu gestalteten Bedien- und Anzeigekonzept standen besonders die Themenfelder Ergonomie, Bedienkomfort und Sicherheit sowie Attraktivität und Ästhetik im Vordergrund.” – man kann es unten in den Bildern erkennen!

Tech-Fact der begeistert: Unter der Haube wird es verschiedene Antriebe geben, doch selbst im Innenraum sind weit über 100 Stell- und andere Motoren im Einsatz. Dabei wird die S-Klasse das erste Fahrzeug von Mercedes-Benz sein, welches komplett auf herkömmliche Glühlampen verzichten wird und Fahrer und Passagiere durch eine Fülle von Assistenzsystemen schützen wird.

Die Sache mit den Motoren hat mich interessiert, da hab ich mal etwas genauer nachgeschaut:

“Im Gebläse-Filtertrakt des Klimagerätes wird die Luft durch das aus einem Doppelwellenmotor und zwei Laufrädern bestehende Gebläse angesaugt. Die Temperaturen in den vier Luftmischräumen werden jeweils durch Nutzung mechanisch gekoppelter Kalt- und Warmklappen auf die gewünschte Ausblastemperatur eingeregelt. Insgesamt steuern 14 Schrittmotoren die Klappen der Mischzonen und der Düsenaustritte sowie drei Schrittmotoren (vier bei Sonderausstattung Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC im Fond) die Klappen in den Luftkanälen zu den Seitendüsen und zur Fondmitteldüse. In den beiden Luftweichen im Fondfußraum ist jeweils ein Schrittmotor zusätzlich angeordnet. Hinzu kommen das Fondgebläse und ein Gebläse für den Temperatursensor. Macht in der Summe maximal 21 Motoren.” – so steht es in der Pressemitteilung von Mercedes-Benz geschrieben! Dazu kommen noch bis zu neun Verstellmotoren in den Sitzen von Fahrer und Beifahrer, sechs Motoren für die Sitzbelüftungen vorne und bis zu zwölf Motoren pro Sitz im Fond. Rechnen wir zusammen? 54 Stellmotoren für den Sitzkomfort! Ups, die 14 pneumatischen Massagezellen hätte ich fast vergessen und die beiden Motoren im Lenkrad auch. Es geht aber weiter, denn natürlich muss man die Fensterscheiben in einer S-Klasse nicht hoch- und runter kurbeln, dort kommen auch Motoren zum Einsatz, die Außenspiegel verfügen ebenfalls über fünf Motoren und die Türen und der Heckdeckel bekommen ebenfalls Motoren für das geräuschlose Schließen. Die Hochtöner der Burmester Anlage werden durch kleine Motoren bewegt, das Lenkrad bekommt für den aktiven Spurhalte-Assitenten einen (nicht lachen) Vibrator und das Zentraldisplay wird auch durch einen Lüftermotor gekühlt. Das war noch lange nicht alles, Motoren für das Schiebedach, das Sonnenrolle, die Gurtbringer und natürlich auch für die DVD-Laufwerke. Alles dreht sich, alles bewegt sich und das ganze fast von allein. Schöne neue Welt!

Habt ihr schon mal die Massagesitze von Mercedes-Benz ausprobiert? Solltet ihr unbedingt mal tun. In der neuen S-Klasse bringt es der Hersteller auf den Punkt und macht aus dem rollenden Büro eine Wellness-Oase. Sitzbelüftung, Sitzheizung, Massagefunktion nach dem Hot-Stone Prinzip, Schlafstellung, 14 separat ansteuerbare Luftkissen – ihr merkt schon, Entspannung im Fond ist durchaus möglich und für etwas Abwechslung sorgen die sechs verschiedenen Massagefunktionen: Hot Relaxing Massage Rücken, Hot Relaxing Massage Schulter, Activating Massage, Classic Massage, Mobilizing Massage, Active Workout – was soll ich sagen? Kann ich bitte eine Probefahrt nur mit den Massagesitzen unternehmen? Wer will eigentlich noch im Büro sitzen, wenn er auch in einer S-Klasse arbeiten kann?

Ich mag Sitzheizungen, doch fühlt sich in der Regel dann der Rest des Fahrzeuges immer so kühl an. Nicht mehr in der neuen S-Klasse: ” Eine weitere Weltneuheit als Bestandteil des Wärme-Komfort-Pakets sind die beheizten Armauflagen und Türbelag-Mittelfelder vorne und hinten (Türen und Mittelarmauflage). Ebenfalls dazu gehören das beheizte Lenkrad und die besonders schnell ansprechende Sitzheizung Plus. So kann jeder Passagier seinen optimalen Sitzklimakomfort finden. Über das Zentraldisplay oder die Fernbedienung im Fond ist die Heizleistung selbst wählbar.” – klingt fast zu schön als war zu sein oder? Ich glaube zukünftige S-Klasse Fahrer haben dann auch kein Problem mehr mit kalten Temperaturen im Winter.

Das höchste Gut? Die Gesundheit des Menschen! Für die Sicherheit im Fond sind die neuen Gurtschlossbringer, der Gurtstraffer, der Beltbag (ein Airbag im Gurt) usw. zuständig. Ziel: Verletzungsrisiko reduzieren, doch bevor es zu einem Aufprall kommt versuchen weitere neue technische Assistenzssysteme den eigentlichen Unfall zu verhindern.

Multimedial entspannen: Die neue S-Klasse wird laut Hersteller zum Konzertsaal, mehrere 100 Entwickler weltweit haben an der neuen Multimedia-Generation gearbeitet und dabei über (nun haltet euch fest) 30 Millionen Code-Zeilen verfasst. Im COMAND Online-System versteckt sich ein aktueller Intel Atom Prozessor und der sorgt dafür, dass von jedem der vier Sitzplätze unabhängig auf das Entertainmentsystem zugegriffen werden kann. Für den Klang ist Burmester verantwortlich, inkl. Frontbass soll das High-End 3D-Surround Soundsystem selbst audiophile Menschen begeistern: “Sein bisher unerreichtes Hörvergnügen im Automobil ermöglicht das  Burmester® High-End 3D-Surround-Soundsystem durch 24 Hochleistungslautsprecher und 24 separate Verstärkerkanäle mit einer Gesamtleistung von 1.540 Watt.”

Ich freue mich, wenn ich die neue Mercedes-Benz S-Klasse zum ersten mal bewegen darf, auch wenn ich mich eher darauf freue auf einen der hinteren Sitze Platz zu nehmen. Ich glaube, das wird die kürzeste Probefahrt meines Lebens und das obwohl ich der S-Klasse durchaus unterstellen würde, dass diese extrem langstreckentauglich ist, egal ob für den Fahrer oder die weiteren Passagiere.

So, genug Text oder? Ich weiß, dass schon ein paar Fotos der neuen S-Klasse im Netz herumschwirren, jedoch veröffentliche ich nur Material welches ich entweder selbst erstellt oder zur Verfügung gestellt bekommen habe. Abmahnungen sind teuer und aus dem Grund fahre ich mit meiner “Taktik” ganz gut. Hier die offiziellen Fotos von Mercedes-Benz die heute im Rahmen des Tec-Days zur neuen S-Klasse bereit gestellt wurden:


© Fotos: Mercedes-Benz 2013 / Quelle: Mercedes-Benz