Nehmen wir mal an ich wäre nun schon ein paar Jahre älter und Kind 1.0 wäre in dem Alter, dass er einen Führerschein machen würde. Das erste Auto würde ich ihm als guter Vater natürlich zum 18. Geburtstag schenken. Nehmen wir mal an, Geld spielt keine Rolle – also würde es ein Neuwagen werden. Der sollte stylisch aussehen, nicht zu viel Leistung haben aber trotzdem Spaß machen. Genau so ein Fahrzeug ist der Honda CRZ (Honda CR Z) der mich ganz entfernt wirklich an den guten alten Honda CRX erinnert, der in meiner Jugend ein “geiles Geschoss” war.

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Mit 124 PS hat er nun wahrlich nicht zu viel Leistung, da nützt auch der Elektroantrieb nicht der aus dem Kompaktfahrzeug ein Hybrid macht. Das sportlich straffe Fahrwerk sorgt aber dafür, dass man auf Landstraßen ordentlich Spaß haben kann und mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 190 km/h reicht er auch für die ein oder andere Autobahnfahrt.

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Überzeugt hat mich das kurze und knackige Getriebe, die Schaltwege sehr kurz, da wird die Gangwahl zum Vergnügen. Der Motor spricht bei Drehzahl gut an und bringt das maximale Drehmoment von 146 Nm über die Vorderachse auch gut auf die Straße. Honda wirbt mit einem NEFZ-Verbrauch von 5,2 Litern, ich lag bei 8,4 hab den Wagen aber auch fast ausschließlich im Sport-Modus bewegt.

Mein Sohn sollte etwas größer sein als ich (1,75) denn der Honda CRZ verfügt über keine Gurthöhenverstellung, zu groß dürfte er aber auch nicht sein, denn sonst wird es mit der Kopffreiheit eng. Pflicht ist die Rückfahrkamera, denn durch die zweigeteilte Heckscheibe kann man nun wirklich nichts sehen. Die Rundumsicht ist nicht eingeschränkt, nein – sie ist erst gar nicht vorhanden. Einen großen Vorteil bietet allerdings die hintere (untere) Scheibe, da kann man sehr gut das Fahrzeugende abschätzen. Aber durch technische Hilfsmittel wäre das kein Grund für mich von dem Fahrzeug Abstand zu nehmen. Ich hatte ja schon mal den Honda CRZ, damals noch mit CVT-Getriebe, da hatte ich schon über das Einparken geschrieben und mit etwas Übung klappt das auch ganz gut.

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Die hinteren beiden Notsitze würde ich nicht einmal meiner Schwiegermutter anbieten, da ist einfach kein Platz. Ideal für meinen Sohn, er könnte da seine Musikanlage verbauen und hat dann noch etwas Kofferraum zum transportieren zur Verfügung.  Mit einer maximalen Zuladung von 330 kg dient der CRZ sowieso ungern als Lastenesel.

Kritikpunkt: Der Tank! 40 Liter! Ich war also alle 450 km an der Tankstelle, da muss man ja teilweise die Routen schon umplanen. Für mich als Vater wäre das natürlich ein Vorteil, wüsste ich doch, dass sich mein Sohn – solange er auf meine Kosten lebt – sich ständig im Umkreis bewegt. Die Bremsen sind mit den 262er Scheiben vorne und den 260er Scheiben hinten ausreichend dimensioniert und auch ansonsten sind alle notwendigen Sicherheitssysteme an Bord. Ein weiterer Kritikpunkt: Ich öffne den Wagen über eine Funkfernbedienung , muss anschließend mit dem Schlüssel die Zündung “scharf schalten” und darf dann den Motor mit einem Taster (Startknopf) anlassen. WTF? Wer hat sich denn den Mist ausgedacht oder waren irgendwo noch 1000 Start-Stop-Schalter über?

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An Bord von einem Raumschiff kann es nicht futuristischer aussehen als im Honda CRZ. Das Mäusekino würde sicherlich meinem Sohn gefallen, meiner Tochter gefällt es heute schon, doch die wird auch erst 2 Jahre alt.

Das Premiumsoundsystem mit Subwoofer im Kofferraum würde dem Vater ausreichen, für den Sohn fehlt vermutlich der Druck. Platz im Kofferraum ist für ein Subwoofer-Kiste (wahlweise auch für ein paar Koffer oder Getränkekisten). 207 Liter Volumen sind es, wenn man nicht gleich die Rücksitzlehnen umlegt. Dann hat man ca. 500 Liter zur Verfügung – klingt schon besser, oder? Bei der Zuladung von 330 kg bleibt es aber ;).

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Am Lenkrad gibt es einen S-Knopf! Ich fühlte mich wie in Fast´n Furious. Vor meinem geistigen Auge spielte sich eine Rennszene ab, ich beschleunigte, drückte den S-Knopf und dann… …äh… …drückte ich noch mal… tja, was soll ich sagen?

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Ein Elektroantrieb mit der Leistung von 20 PS / 78 Nm kann eine Lachgasflasche halt nicht ersetzen. Ich muss ehrlich sein, so richtig gespürt habe ich die Mehrleistung nicht – optisch angezeigt wurde mir der Verbrauch durch den sich leerenden Akku. Wie gesagt: Ist ja auch kein Auto für den Papa sondern eher für den Sohn und der soll ja auch gar nicht soooo sportlich anfangen, oder? Für den Durst zwischendurch stehen vorne 4 Getränkehalter zur Verfügung, wenn ich fies wäre würde ich sagen, dass da mehr Liter reinpassen als in den Tank.

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Mit einem Testwagenpreis von etwas über 28.000 Euro ist er natürlich kein Schnäppchen, da gibt es viele günstigere Fahrzeuge die man seinem Sohn (oder natürlich der Tochter) vor die Tür stellen könnte, doch am Ende kauft das Auge ja auch immer etwas mit. Mein Vater hat mir damals übrigens “verboten” einen Honda CRX del Sol zu kaufen, der hätte ja nur 2 Sitze sagte er… ich kaufte mir einen Corsa, der hatte später auch nur noch 2 Sitze ;).

Der Honda CRZ ist übrigens auch recht günstig in der Versicherung eingestuft: Haftpflicht 17, Vollkasko 20 und Teilkasko 22. Das gezeigte Navigationssystem kostet 990 Euro Aufpreis, die Rückfahrkamera 470 Euro. Beides würde ich unbedingt hinzukonfigurieren, lohnt sich!

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Fazit: Wäre ich 18 Jahre alt, dann wäre der Honda CRZ vermutlich ein Fahrzeug für mich, bin ich aber leider nicht mehr. Aber das ist ja mein Problem und nicht das vom Honda CRZ. Er braucht Drehzahl, viel Drehzahl. Ich persönlich würde ihn nur im Sportmodus fahren wollen und selbst dann braucht der 1,2 Tonnen (leichte) CRZ immer noch fast 10 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Schnell genug für meinen Sohn, da brauche ich dann auch nichts drosseln ;). – ob ich mit meiner Meinung wirklich richtig steh, seht ihr wenn das Licht angeht: Den Honda CRZ haben sich auch noch  Can und Sebastian angesehen.