Wenn ich einen Soundtrack zum Mazda6 wählen müsste, wäre es tatsächlich ein Lied von DÖF aus den 80er Jahren. Warum? Weil Mazda das Design “KODO” nennt. Codo aus der Ferne? Passt irgendwie, hässlich finde ich den Mazda6 (schreibt sich wirklich so) von außen aber ganz und gar nicht. Während alle anderen (okay, fast alle anderen) Hersteller den Hubraum verkleinern, geht Mazda hier einen ganz anderen Weg. Das Downsizing fängt hier auch beim Fahrer an und bei einem ganz anderen Ansatzpunkt. Mazda möchte nicht unbedingt den Hubraum verkleinern, sondern den Wirkungsgrad des Motors erhöhen. Ich will da nun gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber die Technik die Mazda da verwendet ist durchaus schlüssig, verständlich und der Teufel steckt auch dort im Detail. Alleine die neu gestalteten Kolben sind ein Kunstwerk, das würden sich andere ins Regal stellen.

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Natürlich wurde auch beim Mazda6 an Gewicht gespart. Ich übertreibe nun nicht, wenn ich euch erzähle, das selbst die Schrauben Gewichtsoptimiert wurden. Was kommt unterm Strich raus? Ein Mazda6, der mit dem 2.2 Liter und 150 PS starken Diesel, in der Version als Limousine, mit einem NEFZ-Wert von 3,9 Litern auskommen könnte.

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Gefahren bin ich den Mazda6, als Limousine, mit der 6-Stufen Automatik. Dabei lag mein Fokus nun erstmal auf das Fahrzeug selbst, denn nach langer Zeit saß ich zum ersten mal wieder in einem Mazda. Die technischen Highlights wie das i-ELOOP genannte Rekuperations-System und dem Start-Stop System namens i-stop habe ich in Aktion erlebt, aber zu kurz um diese wirklich bewerten zu können.  Der Mazda6 verfügt über eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage (was für ein langes Wort für einen Tempomat, oder?) die gekoppelt an einem Radarsystem den Abstand zum Vordermann halten kann. Doch nun kommen wir zu den typischen Angetestet Fragen:

Was ist das für ein Typ?

Mazda6 aus der Ferne, von außen mag ich ihn ganz gerne. Von innen ist er sehr japanisch, trotzdem reagiere ich nur im Detail dabei etwas panisch. Die Verarbeitung ist top, der Antrieb zeigt sich flott. Egal ob Prime, Center oder Sportsline – der Mazda6 strahlt heller als sein Schein.

Kann ich mich darin sehen lassen?

Unbedingt! Das neue Gesicht steht dem Fahrzeug ausgesprochen gut, gerade die Front mit den formschönen Scheinwerfern (mit LED Tagfahrleuchten), dem stimmig gestalteten Kühlergrill und den fließenden Übergängen zu den markanten und prägenden Kotflügeln sind meine Highlights an der Front. Der Mazda6 ist schön geworden, klar – das ist Geschmacksache, aber ich glaube so richtig belächeln wird das Fahrzeug keiner.

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Ist er praktisch und familientauglich?

Als Kombi unbestritten, aber selbst die Limousine verfügt über einen sehr großen Kofferraum. Ein Volumen von 489 Litern stehen hier zur Verfügung. Beim Kombi sind es dann sogar 522 Liter und wenn man die Rücksitze umlegt steht ein Volumen von 1664 Litern zur Verfügung.

Höhepunkt?

Das Fahrwerk! Sportlich komfortabel lädt es quasi zum Kurvenräubern ein. Der 2.2 Liter Diesel (Common-Rail übrigens) stellt dank einem variablen zweistufigen Turbolader stets die benötigte Leistung zur Verfügung. Die 6-Gang Automatik wechselte schnell die Schaltstufen und so kam durchaus etwas von Fahrspaß auf. Wirkt das Drehmoment von 380 Nm (beim 150 PS Diesel) bzw. von 420 Nm (beim 175 PS Diese) auf die angetriebene Vorderachse kann in zu sportlich gefahrenen Kurven der Mazda6 auch mal über die Vorderachse schieben, aber hey – wir sprechen hier über eine Limousine und nicht über einen Sportwagen und zeigt mir einen Fronttriebler bei dem das nicht so ist.

Tiefpunkt?

Habe ich da wirklich noch eine LCD-Uhr aus den 80er Jahren gesehen? Nun gut, passt ja irgendwie auch zum Soundtrack von DÖF, oder? Wenn ich ein Bauteil im Mazda6 so wirklich, abgrundtief ehrlich, hässlich finde, dann ist es vermutlich die Uhr mit den 12/24 Tastern.

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Kann ich Ihn mir leisten?

Der Diesel startet bei 28.490 Euro, dabei ist es egal ob man sich für die Limousine oder den Kombi entscheidet. Der Preis bleibt gleich! Ich habe mir “meinen” Mazda6 als Kombi (ist mit 2 Kindern und einem Hund vermutlich die bessere Wahl) mal konfiguriert und bin etwas höher gelandet, aber so ist das doch immer wenn man sich selbst im Konfigurator verliert.

Fazit:

Den Mazda6 sollte man sich durchaus mal anschauen, im Innenraum ist er noch “sehr” japanisch, trotzdem klar strukturiert und leicht zu bedienen. Umsteiger dürften es leicht haben. Wem der Mazda6 zu groß ist, sollte sich mal den neuen Mazda3 ansehen, der sieht nicht nur optisch ähnlich aus, sondern ist auch so ein sehr schönes Kompaktfahrzeug geworden. Mein Freund Milos hat sich den Mazda 6 ebenfalls schon mal angesehen, hier sein erster Eindruck: klick

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