Wenn ich nun der Oberlehrer wäre, dann würde ich einfach schreiben: “Fahrdynamik = Wirkungsweise der auftretenden Kräfte und Bewegungen am Fahrzeug!” – mit der Aussage dürften sich die Berufsschullehrer vermutlich sogar zufrieden geben, es sei denn sie bohren noch etwas nach. Was für Kräfte gibt es denn da eigentlich? Man unterscheidet zwischen den drei Achsen. Damit meine ich nicht die Achsen der Fahrzeuge, sondern eher die Räumlichen. In Richtung der Längsachse (also von hinten nach vorne oder umgekehrt), dann die Querachse (von links nach rechts, oder umgekehrt) und von unten nach oben (oder umgekehrt) gibt es auch noch die Hochachse.

Bis hier hin hat das jeder verstanden, oder? In Richtung der Längsachse gibt es die sogenannte Antriebskraft – das ist klar, denn schließlich möchte man ja möglichst vorwärts und rückwärts fahren. Wer fährt muss auch mal bremsen. Zweite Kraft ist also die Bremskraft und jeder von uns kennt noch eine dritte Kraft: Die Reibungskraft – die uns oft das Leben schwer macht. Kennt ihr das Phänomen wenn das Fahrzeug sich um die Längsachse kippt? Das nennt man Wankbewegung. Man spricht vom “wanken” wenn der Wagen sich nach links und rechts abkippt. Nickt der Wagen beim Schaltvorgang oder beim Bremsvorgang nach vorne oder durch die Beschleunigungs- / Antriebskraft nach hinten spricht man tatsächlich vom “nicken”.

Bei der Querachse gibt es die Fliehkraft, die Windkraft und die Seitenführungskraft und bei der Hochachse schaut man sich die Radlast bzw. die Kräfte an, die unter anderem durch Unebenheiten auf der Fahrbahn entstehen können. Das Fahrverhalten wird beeinflusst vom Schwerpunkt, von der Fahrachse, von der Wankachse und vom Zentrum des Wankens. Weiter ist die Fahrdynamik von der Antriebsart und der Anordnung der entsprechenden Bauteile abhängig. Dazu kommt noch die Radaufhängung und die jeweilige Radstellung, die Federung, die Stoßdämpfer und die elektronischen Helfer wie das ABS, das ASR, das ESP usw.

Wenn alle Komponenten gut zusammenspielen, dann spricht man von einer guten Fahrdynamik. Das war natürlich noch längst nicht alles, im nächsten Beitrag gehe ich da noch etwas tiefer in die Materie. Verstanden? Nicken! Nicht Verstanden? Wanken! Im nächsten Teil seid ihr dann schon wieder etwas schlauer. Ich will hier übrigens gar nicht den Besserwisser spielen und ich habe auch nicht die Weisheit mit Schneeschaufeln gefressen, ich will einfach nur mein Wissen weitergeben und ggf. durch nachschlagen mein Wissen auffrischen.

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