bloggerundcars-logoSo, nach einer kurzen Pause (ich war in den letzten 12 Tagen unterwegs) geht es nun auch weiter mit der Blogger & Cars Kategorie. Dieses mal habe ich das Interview mit einem ganz besonderen Mitstreiter geführt. Sebastian Bauer ist ein Car-Nerd! Doch lest selbst:

Sebastian, du bist für sportliche Fahrzeuge bekannt, doch was war dein erstes eigenes Auto?

Mein erstes eigenes Auto war ein smart roadster, natürlich kein Coupé, mit 82 PS. An dem habe ich damals auch schon die Software auseinandergenommen und die ersten Runden auf der Nordschleife hinter mich gebracht. Mit später rund 120 PS, vernünftigem Fahrwerk und gerade mal rund 900 kg Gewicht, war das schon ganz brauchbar. Die ersten Wochen, bis ich den Roadster gekauft habe, bin ich mit einem VW Polo 86C meiner Freundin durch die Gegend gekurvt.

…und was steht aktuell vor der Tür? Der VW Polo 86C lässt doch noch Luft nach oben?!

Gerade einmal mein drittes Auto, meine Autofahrerkarriere ist ja noch recht überschaubar. Es ist eine Lotus Elise S1, also der ersten Baureihe, Baujahr ’99 mit kürzer übersetztem Getriebe, Gewindefahrwerk und dem Motor aus der 111S. Macht rund 160 PS auf nun nur noch 690 kg Lebendgewicht – ich kriege nicht genug vom Leichtbau ;)

Erzähl doch mal, was war dein schönes Erlebnis mit einem Automobil?

Da gibt es inzwischen so viele schöne Momente. Ehrlich gesagt, ich könnte das kaum auf ein einziges besonderes Erlebnis festmachen. Aber ich glaube zu den absoluten Highlights gehört, als Can und ich letztes Jahr im Rahmen unserer #thepluses Alpentour mit dem R8 V10 plus und TT RS plus das Timmelsjoch entlanggeflogen sind. Wir standen kurz vor 20 Uhr nach der Auffahrt von italienischer Seite an der Passhöhe und genossen den perfekten Sonnenuntergang, als uns dann einfiel, dass um 20 Uhr die Mautstelle zumacht und das für uns einen riesigen Umweg bedeuten würde. Auf der um die Zeit menschenleeren und zum Glück gut überschaubaren Passstraße haben wir uns dann bemüht, die noch fehlenden 6km Timmelsjoch in 4 Minuten zurückzulegen. Es hat geklappt, aber der Moment war gigantisch, perfekte Lichtstimmung, zwei fantastische Autos, traumhafte Szenerie – es war wie im Film.

Hattest du schon einmal einen Unfall? Wenn ja, was ist passiert?

Ja, das gab es. Ich hatte meinen Führerschein noch nicht allzu lange und bin mit meinem smart roadster morgens zur Arbeit gefahren. Auf regennasser Straße bin ich dann etwas zu flott in eine Kurve eingefahren, das Heck hat mich überholt und ich habe beim Verlassen der Fahrbahn so einen schwarz-weissen Begrenzungspfosten umgenietet. Mein Glück: als ich mir die Spuren anschließend angeschaut habe, hat sich gezeigt, dass ich mit der Hinterachse nur knapp an einem Baum vorbeigeschlittert bin. Die Zickigkeit so einer Mittelmotorbauweise hatte ich damals doch noch unterschätzt..

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Wie würdest du deinen Fahrstil beschreiben?

Bedacht zügig würde es wohl gut treffen ;) Ich bin durchaus auch etwas flotter und engagierter unterwegs, achte aber meistens sehr strikt auf Tempolimits (innerorts sowieso, aber auch auf der Autobahn) und habe für mich eine strenge Regel: auf der eigenen Fahrspur bleiben. Wer auf öffentlicher Straße so schnell fährt, dass er beide Fahrspuren braucht, hat dort nichts verloren.

Bist du ein guter Autofahrer?

Eine fiese Frage.. ich glaube durchaus, dass ich ganz gut Autofahren kann und ein gewisses Gefühl dafür besitze, was das Auto macht und es entsprechend kontrollieren kann. Den Level eines routinierten Rennfahrers hat das aber sicher nicht. Spricht man vom “guten Autofahrer” im Sinne des Miteinanders im Verkehr, würde ich sagen: zu 90% ja ;) Ich lasse anderen gerne den Vortritt, lasse sie einfädeln, mache auf der Autobahn Platz, wenn ich vor mir Überholmanöver erkenne usw.

Ich war schon immer bekannt für meine fiesen Fragen, hier direkt noch eine: Kannst du gut einparken?

Mal mehr, mal weniger. Ein Einparkgenie bin ich definitiv nicht, meist klappt es auch parallel sehr gut, aber es kommt auch schon mal vor, dass ich nach 2 Anläufen noch nicht vernünftig stehe.

Wo siehst du selbst bei dir noch “Verbesserungsbedarf”?

Vor einem Jahr hätte ich das noch mit “mehr Gelassenheit” beantwortet. Inzwischen bin ich aber, glaube ich, deutlich gelassener geworden. Früher wollte ich es auf der Bahn gerne laufen lassen, die ganze Zeit hart am Gas und so. Wenn man dann oft ziemlich leistungsstarke Autos fährt, wird man da aber doch deutlich entspannter – zumindest ergeht es mir so. Also würde ich heute vor allem sagen: ich sollte mich wohl weniger von elektronischen Spielereien im Auto ablenken lassen. “Ding”, Email-Benachrichtigung, schnell ein Blick auf’s Diplay, ob es was wichtiges ist, kurz mal Spotify anmachen und und und. Solche Sachen eben, das sollte man sich unbedingt abgewöhnen.

Hast du schon mal Räder gewechselt?

Na sicher doch! Sogar den kompletten Satz, alle viere.

Schraubst du noch oder gibst du in die Werkstatt?

Lust auf’s Schrauben überkommt mich immer wieder, aber ich habe zwei linke Hände, was das betrifft. Immerhin, an meinem smart roadster habe ich viel selbst gemacht, die Technik dort ist recht überschaubar und simpel. Würde ich aber zum Beispiel selbs das Fahrwerk austauschen, würde das vermutlich in einem halb auseinandergebauten Auto enden, in das ich die Federbeine nicht mehr reinbekomme. Immerhin: an meiner Elise habe ich schon die Batterie gewechselt – eine fiese Fummelarbeit. Aber vor dem Tausch eines Temperatursensors, der ziemlich versteckt in Getriebenähe sitzt, drücke ich mich jetzt schon seit Wochen.

Hast du Punkte in Flensburg?

Keine und hatte auch noch nie welche. Und das Jahr 2013 habe ich sogar ganz ohne Erinnerungsfoto geschafft!

Warum bloggst du über Autos?

Ich liebe Autos! Eine Leidenschaft, die mich bereits als kleiner Junge begleitete. Kurz vor meiner Einschulung habe ich zu meiner Mutter immer gesagt, ich wolle extrem gut in der Schule sein, um mir später mal einen Ferrari leisten zu können. Gut, das mit dem leisten können klappt es noch nicht, aber immerhin konnte ich mir schon meinen Kindheitstraum von der Elise erfüllen und bin zumindest in der Lage einige der schönsten Autos fahren zu dürfen. Zum Auto-Bloggen kam ich, nachdem ich immer wieder bei Händlern Autos probefuhr, um mein Verlangen etwas stillen zu können. Darüber habe ich auf meinem privaten Blog geschrieben, das gefiel einigen Leuten gut und dann dachte ich irgendwann, ich versuche es mal mit einem Auto-Blog, weil mir das Schreiben eben sehr viel Spaß macht.

Wo kann man deine Texte lesen?

Auf passiondriving.de findet man meine Texte. Wie der Name des Blogs schon verrät: es geht vor allem um die Leidenschaft am Autofahren. Kofferraumvolumen, Platz auf der Rückbank, Verbrauch und solche Themen interessieren mich nur am Rande, dafür gibt es ja auch andere gute Blogs (wie zum Beispiel hier! ;) ), dafür will ich aber leidenschaftlich über das Erlebnis dieser Autos schreiben und auch mit anderen die Erfahrungen teilen, was diese Fahrzeuge fahrdynamisch so spannend macht.