Sandmann, lieber Sandmann – es ist noch nicht so weit. Bevor du nun weiter blogst bist du für das Blogger & Cars Interview bereit? Sandmann! So wird er genannt, der Jens Tanz, der in jedem Jahr sich von wildfremden Leuten zu einem falschen Datum zum Geburtstag gratulieren lässt.

Sandmann, Sven, Jens – wie auch immer. Erzähl doch mal, was war dein erstes Auto?

Ein Ford Taunus Coupé von 1975, lila gerollt mit schwarzem Vinyldach. Der hat 1990 genau 900 Mark gekostet, und ich habe mit bzw. in ihm meinen ersten schweren Unfall, meinen ersten Dreher bei Glatteis und meinen ersten echten Liebeskummer überlebt.

…und nun wird es lustig, denn ich weiß es ja, was fährst du aktuell?

Aus Gründen der Midlife Crisis — ein Ford Taunus Coupé von 1975 J Aber meistens mein altes Taxi, einen S210, das rostige Vieraugengesicht. T-Modell mit 640.000 Kilometern auf dem Direkteinspritzer-Tacho.

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Mit Verlaub, du bist auch schon 1-2 Jahre älter, da gab es doch bestimmt auch schöne Auto-Urlaube, oder? Was war dein schönstes Erlebnis hinterm Steuer?

Oha. So rein vom Erlebnis her gibt es mindestens zwei, da wäre meine erste große Reise mit jenem Taunus und zwei Freundinnen an die Côte d’Azur im Jahre 1990. Eine riesige Tour, ich fuhr das erste mal alleine eine so große Strecke und der Wagen hat alle mitgemacht. Außerdem der Trip mit Mercedes-Benz nach San Diego, den damals neuen CLS AMG fahren. AAAHHHH!!!

Hattest du schon einmal einen Unfall? Wenn ja, was ist passiert?

Mehrere. Meinen ersten mit dem Ford Taunus (merkst du, ich bin etwas monostrukturiert), ich nestelte gerade am Tapedeck rum und suchte ein Lied als der Mercedes W123 vor mit links auf die Tanke abbiegen wollte und stehen blieb. Das habe ich erst ein paar Meter hinter ihm bemerkt. Fazit: Er Totalschaden, ich brauchte einen neuen Kotflügel und eine neue Stoßstange. Personenschaden war da zum Glück nicht bei…
Im selben Winter habe ich mich in einem verschneiten Waldstück bei ca. 70kmH angefangen zu drehen, erst durch den Gegenverkehr durch, dann in den Graben auf der Gegenseite, aus dem wieder raus, wieder durch den Gegenverkehr in den Graben auf meiner Seite. Da bin ich dann stehen geblieben und hab erstmal aus der Fahrertür gekotzt. Wieder nichts passiert, ich kam sogar aus eigener Kraft wieder raus….
Ein Jahr später (alles der Taunus) wollte ich hinter einem Bahnübergang links auf einen Parkplatz abbiegen. Dort konzentrieren sich immer alle auf die Gleise und nicht auf die dahinter stehenden Abbieger….. Der hinter mir kam so gerade noch zum Stehen, der danach auch noch – und der vierte dann nicht mehr. Der hat fast ungebremst beide zusammen in mich reingeschoben. Wieder kein Personenschaden. Neue Stoßstange und gut…

Ich muss gestehen, gemeinsam in einem Auto hat man uns noch nie gesehen! Wie würdest du deinen Fahrstil beschreiben?

Inzwischen sehr entspannt und defensiv. Ich habe drei Kinder, ich werde gebraucht und nehme mir lieber mehr Zeit, als in Unfälle verwickelt zu werden. Autobahn 140, das war’s.

Bist du ein guter Autofahrer? Kannst du gut einparken?

Ich würde sagen JA. Ich fahre im Jahr über 40.000 Kilometer und das seit diesem Taunus damals unfallfrei. Ich lasse auch die Kinkerlitzchen wie Handy am Steuer oder sowas sein. Wenn ich fahre, dann fahre ich. Und höre Musik. Das war’s, meine Aufmerksamkeit ist auf der Straße. Äh… irgendwann mit 21 bin ich mal eingeschlafen und habe ein paar Leitpfosten entwurzelt, aber das habe ich seit dem im Griff *flöt* – Einparken? Nö. Überhaupt nicht. Aber in Kiel ist ne Menge Platz.

Wo siehst du selbst bei dir bzw. deiner Fahrweise noch “Verbesserungsbedarf”?

Ich nehme zu oft kirschgrüne Ampeln mit……. Mindestens wenn meine Freundin mit im Auto sitzt ist dann der Tag gelaufen. Da muss ich noch ein bisschen mehr drauf achten…. Außerdem will ich noch ein paar geilere Autos haben.

Hast du schon mal Räder gewechselt?

Ja natürlich, jeden Winter und jedes Frühjahr.

…und wie sieht es mit dem “Selber Schrauben” aus?

So und so. Kleinigkeiten mache ich noch immer selbst, wenn es nicht gerade in Strömen regnet. Größere Sachen gebe ich inzwischen ab, ich bin a) auf mein Auto angewiesen und mir fehlt b) leider meistens die Zeit für lange Aktionen, auch wenn die sehr therapeutisch sein können.

Du kommst aus Kiel, ganz in der Nähe ist Flensburg, wie sieht es da mit Punkten aus?

Ja. Einen. Der Blitzer stand aber auch echt scheiße.

Nun die Frage der Fragen: Warum bloggst du über Autos?

Ich erlebe im Alltag viele kleine, einfache Situationen, die aber oft absurd und erzählenswert sind. Und das zumeist im oder am Auto. Meine Autos begleiten mich Tag und Nacht, da MUSS ich einfach drüber schreiben J Und ich mag sehr gern den Dialog mit den Lesern.

…und nun die vermutlich wichtigste Frage: Wo kann man deine Texte lesen?
Auf Sandmanns Welt, Motorkultur und Facebook. Außerdem in gedruckter Form jeden Monat im Drivestylemagazin TRÄUME WAGEN