bloggerundcars-logoGemerkt? Letzten Montag gab es eine kleine Pause in dieser Blogreihe, das kann bei Messen oder anderen Veranstaltungen immer mal wieder passieren. Heute geht es aber mit Thomas weiter. Thomas ist auch so eine kleines Ur-Gestein. Thomas lebt auch im Internet, always on und trotzdem  noch Zeit für eine (nicht gerade kleine) Familie. Ich habe Respekt davor, denn ich weiß wie schwierig es ist Beruf, Berufung und Familie unter einen Hut zu bekommen.

Thomas, erzähl doch mal mal, was war dein erstes Auto?

Mein erstes Auto war ein Renault R11 in ausgebleichtem rot. Darüber entschieden und gekauft haben es meine Eltern, und ich war alles andere als Happy damit. Es war einfach nicht das Auto, dass ich haben wollte – deshalb habe ich auch die erste Chance genutzt, um es wieder los zu werden. Mein erstes eigenes, also selbst gekauftes Auto, war dann ein 91er Ford Escort CLX. Die eckige Variante, die Ford nur sehr kurz baute. Ein wunderbares Auto (in meiner Erinnerung), und ich freue mich heute noch immer, wenn ich ein Modell wie meines damals sehe.

…und was fährst du jetzt aktuell – also privat?

Ein Ford Mondeo Kombi. Meine “dicke” Allzweckwaffe. Er ist weder übermäßig motorisiert, noch emotional. Aber er ist eines der Autos, die ihren Job einfach machen und Kilometer um Kilometer abspulen. Und für ein Familienauto will ich überhaupt nicht großartig mehr …

Kannst du dich noch an “dein schönstes Auto-Erlebnis” erinnern?

Oh, ich glaube als Autoblogger hat man da zwangsläufig so einige. Momente, die man sich immer wieder gern in Erinnerung ruft. Tatsächlich richtig heraus sticht jedoch mein Roadtrip mit dem BMW 5er Gran Turismo durch Schweden. Als Familie sind wir – ohne unsere Zwischenziele vorher zu buchen – 4.000 Kilometer durch Nordeuropa gefahren. Es war abenteuerlich, entspannend, eine tolle Zeit. Und das Auto war perfekt dafür …

Hattest du schon mal einen Unfall, wenn ja: Was ist passiert?

Ja. Ihm fiel der oben erwähnte Ford Escort zum Opfer, ich glaube deshalb hängt mein Herz auch noch immer übermäßig an diesem Auto. Mich hat jemand, den auf einer vierspurigen Landstraße überholte, in den Gegenverkehr gedrängt. Sehr unlustig insgesamt.

Wie würdest du deinen eigenen Fahrstil beschreiben?

thomas-gigold-autokarma-blogger-und-carsGibt es “Sportlich rücksichtsvoll”? Wenn ich allein im Auto bin, fahre ich durchaus gern schnell auf deutschen Autobahnen. Ich habe allerdings auch oft meine Kinder im Auto & fahre dann durchaus passiv. Zudem denke ich, bin ich durchaus rücksichtsvoll, auch wenn mich Autofahrer zuweilen nerven. Ich versuche aber sehr selbstreflektierend zu fahren und versuche vor allem auch gegenüber Lkws rücksichtsvoll zu sein. Das liegt sicherlich daran, dass ich als Speditions-Kind einfach weiß, wie schwer man es zuweilen als Lkw-Fahrer hat.

Was meinst du? Bist du ein guter Autofahrer?

Das müssen denke ich andere entscheiden, nicht ich. Aber ich denke, insgesamt weiß ich, was ich tue. Ich habe zwei, drei Fahrsicherheitstrainings hinter mir und meine Frau, oder auch Freunde, sagen noch nicht “Nein”, wenn ich anbiete sie zu fahren. So gesehen scheint also alles einigermaßen ok.

Kommen wir zur Königsdisziplin: Kannst du gut einparken?

Ich denke schon, ja. Mein privates Auto ist nun nicht übermäßig klein und hat keine Einparkhilfen oder -Sensoren. Wobei ich zugeben muss: ich bin oft mit bspw. Testfahrzeugen unterwegs, die Sensoren oder gar aktive Einparkassistenten hat. Und danach tue ich mich durchaus ein paar Tage lang schwer, wieder die “alten Fähigkeiten” abzurufen, wenn ich wieder mit dem eigenen Auto unterwegs bin. Meine Frau freut sich dann meist diebisch, weil ich in diesen Tagen Parklücken brauche, die doppelt so groß sind, als jene, die ich normalerweise ansteuere.

Wo siehst du bei dir persönlich noch Verbesserungsbedarf?

Ich glaube, wir alle haben immer mal wieder Auffrischungen nötig – allein, weil man mit zunehmender Fahrleistung immer selbstsicherer wird. Und Selbstsicherheit im Straßenverkehr kann schnell fatale Ausmaße annehmen. Deswegen absolviere ich durchaus gern immer mal wieder ein Fahrsicherheitstraining. Das dort erworbene Wissen hat mir in ein, zwei Ausnahmesituationen durchaus schon zumindest das Blech gerettet. Ich glaube zudem, dass ich recht gut auf Schnee unterwegs sein kann – ich habe eine Weile im Allgäu gewohnt und gelernt, in hohem Schnee zu fahren. Konkreten “Verbesserungsbedarf” sehe ich gerade nicht, ich denke es ist wichtig einfach auch selbstreflektierend unterwegs zu sein – so gesehen versuche ich einfach, mich immer wieder “neu zu justieren”. “Verbesserungsbedarf” haben wir alle, ich tippe ab und an nebenbei beispielsweise – darf man das hier sagen? – eine SMS. Ich weiß, dass das törricht ist – also definitiv verbesserungswürdig.

Na, die kann man doch inzwischen auch diktieren! Hast du schon mal Räder gewechselt?

Ja. Sowohl “auf dem Hof”, als auch schon auf dem Standstreifen der A9. Mein Vater gehörte zur Generation “Ich mach möglichst viel selbst”. Und so musste ich ab und an helfen: Radwechsel, Ölwechsel, und noch ein wenig mehr. Als kleiner Fuhrunternehmer in der DDR baute sich mein Vater Lkw und auch den ein oder anderen Pkw komplett selbst auf. Auf mich übertrug sich allerdings weder Interesse, noch Geschick. Als mein Vater noch lebte, musste ich immer vorgeben, Räder selbst gewechselt zu haben – sonst hätte er geschimpft …

Also schraubst du nicht selbst sondern gibst die Fahrzeuge in die Werkstatt?

Nein. Wie geschrieben, ich konnte mich nie wirklich dafür begeistern. Sonst hätte ich mittlerweile tatsächlich einen alten Mustang in der Garage stehen. Aber ich habe neulich die neun Jahre alte Batterie meines Autos gewechselt, das ist für mich schon das Höchste. Ich kann Zündkerzen und Räder wechseln, auch noch einen Öl- und Filterwechsel vornehmen. Aber das sind insgesamt Dinge, die ich gern der Werkstatt meines Vertrauens überlasse.

Ich gestehe, dass überlasse ich inzwischen auch der Werkstatt. Weglassen würde ich gerne die Punkte in Flensburg, wie sieht es da bei dir aus? Punktemeister oder Abstiegskandidat.

Hättest Du mich vor drei Monaten gefragt, hätte ich mit “0 Punkte” antworten können. Heute ist es leider einer – ein böser Ausrutscher. Dabei gehöre ich nicht zu den Menschen, die sich über die Strafpunkte in Flensburg beschweren. Ich halte sie für ein legitimes Mittel: wenn man zu schnell fährt, darf man auch bestraft werden. … wobei: 1 km/h über der Punktegrenze, wie bei mir, ist schon ärgerlich, oder? ;-)

Erzähl doch mal, warum bloggst du über Autos?

Ich bin mit Autos aufgewachsen, wenn auch mit ganz anderen – nämlich Lkw. Aber die Faszination Auto hat mich da offenbar infiziert. Ich habe Ende 2000 dann mit meinem privaten Blog angefangen. Dort habe ich ab und an auch über Autos geschrieben, und das hat offenbar gefallen. Im Jahr 2005 kam ein Unternehmen auf mich zu und fragte mich, ob ich für sie über Autos bloggen wollte – und so kam es dazu, dass ich regelmäßig über Autos bloggte. Seit dem sind mehr als acht Jahre vergangen, und ich habe sowohl privat als auch beruflich viel über Autos geschrieben, für viele Unternehmen … und es macht noch immer Spaß. Ich finde die Entwicklungen der Automobilbranche in den letzten 10 Jahren unheimlich spannend, und es macht mir Spaß diese vielfältige Entwicklung zu begleiten, zu reflektieren und mich mich anderen
darüber auszutauschen.

…und wo kann man deine Texte lesen?

Ich habe schon an vielen Orten über Autos geschrieben, u.a. auch für Unternehmen wie die Leipziger Messe oder auto.de. Seit Mitte 2012 habe ich aber eine eigene “Heimstatt” um über meine Leidenschaft zu schreiben: www.autokarma.de