Bevor sich in meiner Automobilen Welt alles um Genf dreht, noch schnell ein Angetestet Beitrag: Es gibt nicht viele Autos auf der Welt, die auf der Beifahrerseite “anders” aussehen als auf der Fahrerseite. Es gibt Fahrzeuge mit einer Tür, mit zwei Türen und wenn man sagt, dass man einen drei Türen hat, dann bekommt man in der Regel eine Tür pro Seite und eine Heckklappe. Nicht so beim Hyundai Veloster, dort bekommt man tatsächlich drei Türen, eine Heckklappe und ein ungewöhnliches Concept.

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Praktisch: Die Kinder können nicht mehr so einfach an der Fahrbahnseite aussteigen! Unpraktisch: Der Familienvater muss ggf. um das Auto laufen, aber was tut man nicht alles für die Kinder? Der Fahrersitz selbst lässt sich (wie früher) umklappen. Nun könnte man natürlich hinterfragen wie sich das beim Unfall verhält, aber das Argument kann ich nicht gelten lassen, denn das zieht man 3-Türer ja auch nicht.

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Elektrisch einstellbar war der Fahrersitz, das Lenkrad axial und vertikal verstellbar und so war schnell eine gute Sitzposition gefunden. Die äußeren Rückspiegel auch noch schnell eingestellt und schon ging es los. Der 1.6 Liter Turbo Benziner leistet 186 PS bzw. ein maximales Drehmoment von 265 Nm. Geschaltet über ein 6-Gang Getriebe mit kurzen Schaltwegen macht der Antrieb schon viel Spaß.

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Nach 8,1 Sekunden ist die magische 100 km/h Grenze erreicht und der Vortrieb endet bei Tempo 214 km/h. Lässt man es krachen, dann spülen ca. 10 Liter Kraftstoff die Brennräume. 6,9 Liter sagt NEFZ! Die Abgase werden dann durch die Sportauspuffanlage veredelt, welche durch zwei mittige Endrohre glänzen darf. Bei der Gestaltung der Auspuffanlage hätte man sich bei Hyundai etwas mehr Mühe geben dürfen. Bei kleinen Turbo-Modellen ist es zwar schwer einen sonoren Klang herzustellen, aber es funktioniert ja auch bei anderen Anbietern ganz prächtig. Im Innenraum kommt von dem “sportiven” Antrieb nämlich klangtechnisch nicht viel an. 

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Vorne ist ausreichend Platz, jedoch würde ich mir wünschen, dass die Ablageflächen mit einer Anti-Rutschmatte ausgekleidet wären. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Der Hyundai Veloster Turbo fährt sich wie ein Go-Kart! Lenkung direkt, Fahrwerk straff, rechtwinklig durch die Kurve – geht! Im Grenzbereich schiebt er über die Vorderachse, solange bis ihn die Elektronik einbremst. Platz für zwei Kinder sehe ich im Fond, mehr als 4 Passagiere darf der Veloster sowieso nicht transportieren. Das “mal schnell abgelegte Smartphone” fliegt so gerne auch mal aus dem Ablagefach! Anti-Rutsch-Matte! Wichtig! Genauso wie gute Reifen!

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In den Kofferraum passen 320 Liter. Den Wert kann man erhöhen in dem man die Rücksitze umlegt. Was bleibt ist eine riesige Ladekante, das Gepäckgut muss man absenken, dass kann in den Rücken gehen. Wer Probleme mit seinem Rücken hat, sollte die Finger vom Hyundai Veloster Turbo lassen, denn das harte Fahrwerk bietet nur sehr wenig Restkomfort. Kompromisslos auf die Zielgruppe zugeschnitten – ich mag das – der Veloster Turbo ist ehrlich – und ehrlich gesagt irgendwie auch unterschätzt.

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Das Fahrzeug hat Ecken und Kanten, wirkt sehr maskulin gezeichnet und überzeugt durch eine ganz besonderen Eigenständigkeit. Die Sache mit der Tür, da hätte man auch drauf verzichten können oder auf beiden Seiten Türen verbauen sollen, wobei wer kann schon von sich behaupten, dass er quasi zwei Karosserievarianten vor der Tür stehen hat?

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Kurz: Motor (für einen 1.6 Liter) spritzig, Fahrwerk giftig, Lenkung griffig! Kritikpunkt? Rundumsicht! Nach hinten ist quasi keine vorhanden,  da bin ich sehr dankbar für die Rückfahrkamera. Der Preis geht los bei ungefähr 25.000 Euro, dafür bekommt man ein Fahrzeug mit Seltenheitswert auf der Straße, das nicht von der Stange und auch nicht aus Pappe ist. Im Innenraum dominiert ein Stilmix von Materialien, das kann man mögen (ich) oder auch nicht (Sarah). Billig verarbeitet ist der Hyundai Veloster nicht. Was folgt? Natürlich noch ein Ausfahrt.TV Video! Demnächst!