Audi S1? Na klar, da klingelt es doch, oder? Der kurze Sport quattro S1 ist eine Legende! Gefahren von Walter Röhrl überzeugte das 476 PS starke Rallye-Fahrzeug nicht nur bei der Rallye in San Remo. Das war übrigens im Jahr 1985. Ein paar Jahre später standen für den Pikes Peak dann sogar 600 PS zur Verfügung. Von 0 auf 100 km/h ging es damals in unter 4 Sekunden. Der Grund? Der Audi S1 wog gerade einmal 1000 kg und verfügte natürlich über den quattro-Antrieb.

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Eingeführt mit dem ur-quattro schraubte der Hersteller, bzw. die quattro GmbH nun seit über 34 Jahren an dem Vorsprung durch Technik, bewies die Leistungsfähigkeit auf Rallye & Rennstrecken, im Alltag und zu Werbezwecken sogar auf Ski-Pisten und nicht nur die großen Fahrzeuge profitieren von dem Allradantrieb!

Der kleine Giftzwerg trägt einen großen Namen, in die Fußspuren kann er natürlich nicht fahren. Auf der anderen Seite: Der ursprüngliche Audi S1 ist nun schon so lange her, da kann sich die Zielgruppe vom Audi S1 wohl kaum dran erinnern. Interessante Frage: Wo sieht Audi eigentlich die Zielgruppe vom Audi S1? Geht es nach dem Hersteller, dann soll der Audi S1 der Traumwagen von jungen, aufstiegsorientierten Kunden sein, vermutlich eher männlicher Natur.

Moment mal – Audi A1 quattro? Gab es! Limitiert auf 333 Stück und ich weiß zumindest wo eines dieser begehrten Stücke steht. Der “Vorgänger” vom Audi S1 quattro hatte 256 PS. Nun kommt der Audi S1 quattro und da dieser nicht so streng limitiert ist, dürften sich davon demnächst auch mehrere Fahrzeuge auf den Straßen befinden.

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Auf dem Blatt Papier hat er mit 231 PS etwas weniger Leistung als sein “Vorgänger” zur Verfügung, doch wen interessieren diese Zahlenwerte, wenn man sie so ja gar nicht beschreiben kann. Wenn die vier Räder das maximale Drehmoment von 370 Nm verarbeiten dürfen, dann kommt einem der Audi S1 auf keinem Fall untermotorisiert vor.

Optisch unterscheidet sich der Audi S1 vom seiner zivilen Version durch seine Scheinwerfer, die zeigen sich etwas schärfer gezeichnet, durch die geänderte Front, den Seitenschwellern, dem optionalen Heckspoiler und durch die Heckstoßstange mit Diffusor.

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Die Abgasanlage führt die quattrologie fort und zeigt sich durch die vierstrahlige Version, die sich durch den durchaus sonoren Klang sogar hören lassen kann. Dank “Klangoptimierung” hört sich der Audi S1 im Innenraum sportlicher an als draußen, schön klingen tut er trotzdem.
Sehen lassen können sich auch die neuen Rückleuchten, die wirken durch die neue Farbgestaltung frischer, spritziger, dynamischer. Dynamisch! Das ist der Audi S1. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, der Audi S1 ist ein Kurvenräuber wie er im Buche steht.

Der Antrieb ist clever gelöst. Je nach Traktion bzw. Fahrmodus wird die Kraft über eine Lamellenkupplung (die an der Hinterachse sitzt) hin und her geschoben. In den meisten Fällen dürfte es sich positiv auf den Verbrauch auswirken, dass nur die Vorderräder angetrieben werden. Der S1 bekommt sogar eine Start-Stop-Funktion, man hat also mit allen Mitteln versucht den Verbrauch zu senken.

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Unter der Haube sitzt also der 2.0 TFSI quattro, handgerissen über ein manuelles 6-Gang Getriebe wird die Kraft auf die Straße gebracht. Ein DSG steht nicht zur Verfügung. Die Begründung: Die Audi A1 quattro Kunden waren von der Handschaltung begeistert und natürlich hätte auch das ca. 20 kg schwerere DSG-Getriebe zu einer veränderten Achslastverteilung gesorgt, welches vermutlich das Fahrverhalten eingeschränkt bzw. verändert hätte.

Update:

Die Leistung von 231 PS bzw. 370 Nm stehen im normalen Audi S1 und natürlich auch im Audi S1 Sportback zur Verfügung. Kombiniert sollen die beiden Modelle zwischen 7 und 7,1 Liter nach NEFZ verbrauchen. Ich muss euch nicht verschweigen, dass man diesen Wert bei flotter Gangart verdoppeln kann? Preislich gesehen startet der Audi S1 ab 29.950 Euro, der viertürige Sportback liegt bei 30.800 Euro in der Basis-Version.

Serienmäßig rollt der kleine quattro auf 7,5 J × 17 Felgen, optional gibt es auch 18 Zöller die die Radkästen schmücken dürfen. Die genialen Felgen vom limitierten Audi A1 quattro wird es allerdings nicht mehr geben.

Fahrer und Beifahrer sitzen auf Sportsitzen, die dank den ausgeprägten Seitenwangen für einen besseren Seitenhalt in Kurven sorgen. Damit man auch flott durch die Kurven flitzen kann hat Audi dem S1 das sogenannte “Audi drive select” spendiert. Dait kann man in den Modi “auto, dynamic oder efficieny” die gewünschten Kennlinien einstellen. Angepasst wird die Gaspedal-Kennlinie, der Motorsound und die Kennlinie des Fahrwerks. So lässt sich der Fahrkomfort und die Dynamik quasi per Knopfdruck verstellen und aus dem Stadtflitzer macht man den Landstraßenräuber.

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In der Höhe sind beide Sitze manuell einstellbar und damit man auch nicht vergisst in was für einem Fahrzeug man sitzt verfügen die Audi S1 Modelle auch noch über die sympathische S-Prägung in den Lehnen der Vordersitze. Könnte auch für Superman stehen, oder halt für Stratmann, aber es symbolisert natürlich die Sportlichkeit. Sportlich ist auch das Lenkrad, optional kann man sich den Lenkradkranz auch beledern lassen. Der S-spezifische Schaltknauf ist allerdings serienmäßig verbaut, wenn man sich für einen S1 entscheidet.

Der 2.0 Liter beschleunigt den Audi S1 und den S1 Sportback innerhalb von 5,8 bzw. 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bei beiden liegt die Höchstgeschwindigkeit bei den obligatorischen 250 km/h.

Damit der Fahrer nicht überfordert wird, gibt es im Audi A1 und somit natürlich auch im Audi S1 viele Assistenssysteme die bereits serienmäßig verbaut sind. ASR, EDS, ESC… ich könnte fast das komplette Alphabet durchgehen. S steht also nicht nur für sportlich, sondern auch für Sicher und das Thema Sicherheit kann man ja gar nicht hoch genug aufhängen.

Kleiner Tipp: Steht die Familiengründung vor der Tür, dann sollte es mindestens der Audi S1 Sportback sein, denn der verfügt zumindestens über hintere Türen. Der Kofferraum bleibt für Kinderwagen allerdings zu klein, eventuell ist der S1 dann doch besser der potenten Zweitwagen für den Ausflug aus dem Alltag? 2 Personen? Kein Problem! 2 Personen mit kleinen Kindern? Geht auch noch! Vier Personen sehe ich nur im “Notfall” im Audi S1 – was übrigens auch die maximale Zuladung belegt.

Fazit: Sexy, sportlich, speziell. Der kleine Audi S1 wäre ein Auto für den “jüngeren Jens” gewesen. Inzwischen bin ich älter, Familienvater und Hundebesitzer, daher passt er nicht mehr in “mein Beuteschema”. Von der Haptik hat er mich überzeugt, die Bedienung ist Audi-typisch einfach gestaltet und das Fahrgefühl könnte mich schwärmen lassen. Ich hätte die Zeit gerne mehr genossen, leider hatten wir einen sehr geringen Fahranteil, somit möchte ich mir keine weitergehenden Beurteilungen erlauben. Von der maximalen Höchstgeschwindigkeit war ich im winterlichen, aber wunderschönen Schweden, Meilenweit entfernt.