Nach der Präsentation des Concept Car Audi prologue auf der Los Angeles Motorshow zeigt Audi auf dem Genfer Automobilsalon nun das Showcar Audi prologue Avant.

Der große fusionblaue Fünftürer mit dem langen Dach hat einen Radstand von 3,04 m und ist 5,11 m lang, 1,97 m breit und 1,40 m hoch und ist somit noch etwas größer als das zweitürige Coupé Audi prologue.

Die Front ist weit heruntergezogen, der Singleframe-Grill mit Alu-Querstegen befindet sich direkt unter den keilförmigen Matrix Laser-Scheiwerfern. Die vordere der breiten Schultern führt die Kante der Motorhaube fort und lässt diese dadurch noch länger wirken. Die Außenspiegel sind aus Aluminium, in den Fensterschachtleisten befinden sich Sensorflächen zur automatischen Türöffnung. Sowas wäre früher übrigens nicht Zulassungsfähig gewesen. Bereits in den 90er Jahren hatte der Tuner …dietrich geplante Türen gefertigt, aber das nur mal so am Rande.

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Die weit herausgezogenen Radhäuser fassen 22 Zoll große Räder mit Reifen im Format 285/30. Ist euch eigentlich mal bewusst geworden, dass jede Studie große Räder hat. Der Trick ist einfach: Je größer die Räder, desto kompakter wirkt das Fahrzeug. Die flach liegenden D-Säulen laufen in die hintere Karosserieschulter, die als Kante des großen Kofferraumdeckels um das ganze Heck läuft. Die LED-Heckleuchten in 3D-Glas verlaufen über die gesamte Breite des Autos. Das Bremslicht liegt tief im Inneren der Leuchte. Der Wechsel zwischen zwei- und dreidimensionalen Effekten soll den Heckleuchten eine besondere Dynamik verleihen. Die sportliche Heckschürze integriert auf beiden Seiten flache, horizontal geteilte Öffnungen, bei denen durch die obere Öffnung die Abgase des TDI-Motors austreten.

Der in blau und braun gehaltene Innenraum des Audi prologue Avant ist ganz Audi-like luxuriös und geräumig. Einige Elemente, wie die Speichen des Lenkrads und die massiven Rahmen der Fahrer-Displays, bestehen aus Aluminium. Im Kontrast dazu sind andere Elemente mit offenporigem, dunklem Eschemaserfurnier verblendet. Sitze, Instrumententafel und Mitteltunnelkonsole sind mit Leder bezogen. Handwerk meets Zukunft, auf der einen Seite hochwertige Materialien, auf der anderen Seite die visuelle Zukunft.

Die Instrumententafel senkt sich in zwei Ebenen zum Innenraum hin ab. Ihre Front ist durchgängig und soll durch seine horizontale Ausrichtung die Breite des Innenraumes betonen. Sie besteht aus drei Touch-Displays, eins links neben dem Lenkrad zur Steuerung der Assistenzsysteme, eins auf der anderen Seite für das Multimedia-Management.

Für den Beifahrer steht ein integriertes Widescreen-Display zur Verfügung, das er per Gestensteuerung bedienen kann. So kann er beispielsweise Navigationsziele in das Audi virtual cockpit future hinter dem Lenkrad schieben. Dieses wird von hochauflösenden Displays und drei Spiegeln generiert, sie erzeugen drei Ebenen, durch die Informationen besser strukturiert und leichter zu erfassen sein sollen. Auf der Mittelkonsole befindet sich ein OLED-Display für den Fahrer für Schrifteingabe, Klimatisierung und Infotainment, das im Ruhezustand flach liegt und sich beim Fahrzeugstart schräg aufrichtet. Ein zusätzliches OLED-Display für die Fondspassagiere ist in der Mittelkonsole integriert. Über dieses Display können Sitzeinstellungen, Klimatisierung, Audio/Video und Ambiente-Einstellungen im Fondbereich vorgenommen werden. Außerdem kann der Fahrer digital mit seinen Mitreisenden kommunizieren und Daten austauschen.

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Im Fond sitzen die Passagiere auf zwei einzelnen Sitzen. Dort befinden sich zwei abnehmbare flache Tablets mit OLED-Technologie für das Infotainment der Fondpassagiere. Außerdem an Bord sind ein Soundspoiler und eine Art „elektronischer Butler“, der den Fahrer beim Einsteigen anhand seines Smartphones identifiziert und zum Beispiel Sitze und Klimaanlage nach seinen Vorlieben einstellt. Das Easy Slot System kann Smartphones mechanisch einziehen, sie mit dem Infotainmentsystem vernetzen und gleichzeitig den Akku aufladen. Sieht so wirklich die Zukunft aus? Was befindet sich denn unter der Haube?
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Der 3.0 TDI-Motor gibt maximal 260 kW (353 PS) Leistung ab, eine E-Maschine steuert bis zu 100 kW bei. Der Motor und die E-Maschine zusammen haben 335 kW (455 PS) Systemleistung und verfügen über ein Systemdrehmoment von 750 Nm, der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 5,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt. Im Schnitt verbraucht der Audi prologue Avant nach der NEFZ-Norm für Plug-in-Hybridfahrzeuge auf 100 Kilometer nur 1,6-Liter Kraftstoff und stößt 43 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Die Lithium-Ionen-Batterie im Heck, die 14,1 kWh Energie speichert, soll im rein elektrischen Betrieb einen Aktionsradius von 54 Kilometern ermöglichen.

Die Achtstufen-tiptronic leitet die Kräfte des Motors auf den permanenten Allradantrieb quattro. Das Fahrwerk verfügt über die „adaptive air suspension sport“-Luftfederung mit geregelter Dämpfung. Die Dynamik-Allradlenkung kombiniert eine variabel übersetzte Dynamiklenkung an der Vorderachse mit einer zusätzlichen Lenkung für die Hinterräder, wo zwei Spurstangen von einem E-Motor bewegt werden. Allradantrieb, Allradlenkung, allmächtiger Audi Avant?

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Fotos: © Audi 2015