Nach der Premiere in der S-Klasse bietet Mercedes-Benz nun seine fortschrittlichste Hybrid-Technik in der C-Klasse und zusätzlich zur Limousine auch als T-Modell an.

Der Vierzylinder-Ottomotor des C 350 PLUG-IN HYBRID schöpft aus knapp zwei Litern Hubraum 155 kW (211 PS) und ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Im Verbund mit dem kraftvollen Elektromotor mit bis zu 60 kW und 340 Nm, der in der serienmäßigen 7-Gang-Automatik 7G-TRONIC PLUS integriert ist, stellt er eine Systemleistung von 205 kW (279 PS) und ein Systemdrehmoment von 600 Nm bereit. Damit soll der neue C 350 PLUG-IN HYBRID Fahrleistungen eines Sportwagens erzielen und dennoch nur 2,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen. Das entspricht einer CO2-Emission von 48 Gramm (T-Modell 49 Gramm) pro Kilometer und ist natürlich nur dem schwachsinnigen Reglement zu verdanken, in der Realität wird mehr Kraftstoff durch die Brennräume gejagt. Den Sprint von null auf 100 km/h absolviert die Limousine in 5,9 Sekunden, das T-Modell ist mit 6,2 Sekunden fast ebenso spritzig. Die Limousine erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, das T-Modell ist bis zu 246 km/h schnell.

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Der C 350 PLUG-IN HYBRID ist mit einem Hochvolt-Lithium-Ionen Akku mit einem Energieinhalt von 6,2 kWh ausgerüstet. Mit ihm soll man 31 Kilometer rein elektrisch und somit emissionsfrei fahren können. 31 km? Tja, die 30 km Grenze muss man derzeitig überbieten, sonst darf man den NEFZ-Wert nicht schön rechnen. Jede Wette, dass ab 2018 der C 350 Hybrid über 40 km – rein elektrisch – schafft? Der wassergekühlte Akku wiegt ca. 100 kg und ist im Heck des Fahrzeuges über der Hinterachse untergebracht, um ein Höchstmaß an Crashsicherheit, Fahrdynamik und Kofferraumvolumen zu gewährleisten. Durch den Platzbedarfs des Akkus beträgt das Kofferraumvolumen der Limousine 335 Liter, das des T-Modells 350 Liter beziehungsweise 1370 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen und ebenem Ladeboden. Der Kofferraum schrumpft im Vergleich zu den fossilen Antriebsarten also etwas. Dank eines On-Board-Ladesystems kann der Akku in etwa 1:45 Stunden an einer Wallbox oder an einer der immer weiter verbreiteten öffentlichen Ladesäulen aufgeladen werden. Alternativ ist das Laden auch über eine haushaltsübliche Steckdose möglich, wobei abhängig vom Anschluss eine Ladezeit von etwa 2:00 Stunden möglich sein soll.

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Neu ist das so genannte haptische Fahrpedal des C 350 PLUG-IN HYBRID. Es soll dabei unterstützen, den Kraftstoffverbrauch und damit auch die Abgasemissionen zu reduzieren, indem es dem Fahrer durch Impulse signalisiert, wann die maximale elektrische Kapazität abgerufen wurde und der Verbrennungsmotor sich wieder zuschaltet oder wann der Verbrennungsmotor abgeschaltet und vom Antriebsstrang abgekoppelt werden kann. Das intelligente Antriebsmanagement des C 350 PLUG-IN HYBRID variiert dann auf Basis der Radardaten den Schubbetrieb von segelnd (antriebslos) bis rekuperierend (Bremsen und Ausrollen liefert dem Akku Energie zurück). Wer möchte, kann manuell eingreifen und mit Hilfe von vier Betriebsarten und fünf Fahrprogrammen das Hybrid- Zusammenspiel regeln. Dafür stehen jeweils ein Betriebsart- sowie ein Fahrprogrammschalter in der Mittelkonsole zur Verfügung. Folgende Fahrprogramme stehen zur Verfügung: Individual, S+, S (Sport), C (Comfort) und E (Economy). Außer durch die Wahl eines Fahrprogramms kann der Fahrer über den Betriebsarten-Schalter Einfluss nehmen. In den Fahrprogrammen Eco und Comfort stehen folgende Betriebsarten zur Verfügung: Hybrid (alle Hybrid-Funktionen wie Elektrobetrieb, Boost, Rekuperation sind verfügbar), E-Mode (ausschließlich elektrisches Fahren), E-Save (Ladezustand des Akkus bleibt erhalten) und Charge (laden während der Fahrt). In den Fahrprogrammen S+ und S ist automatisch die Betriebsart „Hybrid“ aktiviert.

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Serienmäßig ist der C 350 PLUG-IN HYBRID mit Halogen-Scheinwerfern ausgestattet. Unfassbar, oder? Man kann optional – und somit gegen Aufpreis – aber auch zwei energiesparende LED-Varianten haben: eine statische sowie eine dynamische Version mit „LED Intelligent Light System“.

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Der C 350 PLUG-IN HYBRID wird in der Exterieur-Line AVANTGARDE geliefert, alternativ und ohne Aufpreis stehen Limousine und T-Modell auch mit der Exterieur-Line EXCLUSIVE zur Wahl. Im Interieur fällt der Blick auf das über der Mittelkonsole mittig positionierte, frei stehende Zentraldisplay. Mit einem Touchpad können sämtliche Funktionen der Head-Unit per Fingergeste einfach und intuitiv bedient werden. Zusätzlich ist ein Head-up-Display verfügbar. Das Multimedia-System der Basisversion ist bereits mit einem Bluetooth®- fähigen Mobiltelefon mit Datenoption ausgestattet, was freies Internetsurfen bei Fahrzeugstillstand möglich macht. Außerdem ist eine Basis-Telefonie an Bord, die das Mobiltelefon über Bluetooth mit dem Fahrzeug verbindet. Der neue C 350 PLUG-IN HYBRID bietet serienmäßig als erweiterte Komfortausstattung die Luftfederung AIRMATIC sowie umfangreiche Möglichkeiten zur Vorklimatisierung.

Limousine und T-Modell des C 350 PLUG-IN HYBRID bieten unter anderem serienmäßig den ATTENTION ASSIST, der vor Unaufmerksamkeit und Müdigkeit warnen soll, sowie den COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS, der bei Kollisionsgefahr und ausbleibender Fahrerreaktion bis zu Geschwindigkeiten von 200 km/h eine selbstständige Bremsung durchführen kann. Zusätzlich stehen auf Wunsch diverse Assistenzsysteme aus der neuen S- und E-Klasse zur Verfügung.

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Ich mag diese Hybrid-Technologie. Ich mag die wirklich! Ich mag das Fahrgefühl, ich mag das lautlose gleiten zum Kindergarten und zur Schule und ich mag natürlich auch die Beschleunigung. Doch was ich nicht mag: Die Preise und die scheinheilige Schön-Rechnerei der Verbrauchswerte.  Los geht es als Limousine ab 50.961,75 Euro, ich bräuchte ein T-Modell, also muss ich mindestens 52.627,75 Euro investieren und dann kommen ja erst noch die optionalen Wünsche. Ich bleib dabei: Solange die Hybrid-Modelle (und da kann ich wirklich alle über einen Kamm scheren) so teuer sind, wird sich die Technologie nicht durchsetzen und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das in den nächsten 5 Jahren noch groß ändern wird. Ich habe mir meine Wunsche C-Klasse konfiguriert und lag locker über 72.000 Euro (und hatte noch gar nicht alle Wünsche drin). Eine Lenksäule gibt es für den Preis laut Konfigurator wohl auch nicht (schaut mal auf das Foto vom Innenraum). Wie gesagt: Ich finde die C-Klasse super, den Hybrid Antrieb auch, aber man muss sich den technischen Fortschritt auch leisten können. Aus meinen Erfahrungen mit den letzten Hybrid-Modellen kann ich sagen, dass ich bei meiner Fahrweise den Akku vermutlich nach 15 km leer haben würde. Das ist mir zu wenig. Zu wenig elektrischer Fahrspaß. Wie sieht das Bjoern Habegger? Der durfte den C 350 h schon einmal kurz fahren: klick