These: Deutsche Eltern verbringen mehr Zeit mit der Auswahl ihres Smartphones als mit der Suche nach dem richtigen Kindersitz

Eltern, wir müssen reden! Stimmt es, dass die deutschen Eltern sich wirklich mehr Zeit mit der Auswahl ihres Smartphones verbringen als mit der Suche nach dem richtigen Kindersitz? Bei mir persönlich war das nicht so, denn ich kaufe seit Jahren in der Regel den Nachfolger. Mein Smartphone-Werdegang sah so aus: iPhone 3GS, iPhone 4, iPhone 4S, iPhone 6 Plus – das 5er hatte ich übersprungen, weil ich keine Lust auf den Lightning Stecker hatte. So, weg vom Thema Smartphone, denn hier geht es ja um die Kinder.

Beim Kindersitz war es einfach, zunächst gab es für meine Tochter einen Maxi-Cosi. Keine Werbung, aber unter dem Namen kennt man wohl die Babyschalen. Den hatten wir freilich schon vor der Geburt und anschließend gab es einen namhaften Kindersitz aus dem Fachhandel. Doch nun gibt es eine Studie, die will uns weiß machen, dass wir mehr Zeit damit verbringen das Smartphone auszusuchen, als in die Sicherheit unserer Kinder zu investieren?

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Wer behauptet das? Der “Britax State of Safety Report”. Dazu muss man wissen, dass Britax nach eigenen Angaben der führende Hersteller (könnte man auch unter dem Begriff Roemer kennen) im Bereich Mobilität für Kinder ist und wer sich den Report anschaut sieht, dass die deutschen Eltern gar nicht so schlecht sind, im direkten Vergleich zu den anderen europäischen Ländern. Doch “gar nicht so schlecht” ist halt auch nicht gut, schließlich reden wir hier über die Sicherheit und über die Kinder. Bei einigen sicherheitsrelevanten Details herrscht defintiv Aufklärungsbedarf.

Wie wurde die Studie erstellt? Ich glaube ja in der Regel keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe. Für den “Britax State of Safety Report” wurden 4.500 Eltern in sechs verschiedenen Ländern befragt. Die Kinder durften maximal 11 Jahre alt sein. Der Grund? Hier sollten nur Eltern befragt werden, die definitiv Bedarf an einem Kindersitz haben.

Lassen wir Paul Gustavsson (CEO Britax Group Limited) einmal kurz selbst zu Wort kommen: “Verständlicherweise sind Eltern stets um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt, insbesondere wenn es um die Sicherheit im Auto geht. Dennoch zeigt unsere Studie, dass Eltern durch die große Auswahl an Produkten und die komplexen Regulierungen verwirrt sind und daher trotz der vielen guten Absichten noch immer vermeidbare Risiken auf der Straße eingehen. Das Ergebnis der Studie weist auf eine gemeinsame Verantwortung unserer Branche hin, noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und Eltern kontinuierlich daran zu erinnern, worauf es im Bereich Kindersicherheit wirklich ankommt und vor allem warum das so ist. Der State of Safety Report zeigt klar und deutlich, wo noch Aufklärungsbedarf besteht und Hilfestellung gegeben werden sollte, um Eltern dazu zu ermutigen, die scheinbar kleinen Gefahren zu reduzieren, die einen gewaltigen und schmerzhaften Einfluss auf das Leben von Familien haben können”

Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Eltern sich erfreulicherweise frühzeitig um den ersten Auto-Kindersitz kümmern. Wie auch wir es getan haben, kaufen viele Paare schon während der Schwangerschaft die Babyschale und mehr als die Hälfte tun dieses im Fachhandel. Bringen wir es auf den Punkt, die ganz kleinen Babys sind in der Regel richtig gut geschützt.

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Doch was ist danach? Ist das Kleinkind der Babyschale entwachsen muss der erste richtige Kindersitz folgen. Hier informiert sich der Großteil (41 %) nur wenige Stunden und schlagen dann zu. Daher stimmt der Vergleich mit dem Smartphone, denn hier wird die Kaufentscheidung (es sei denn man ist so ein Wiederholungstäter wie ich) nicht binnen weniger Stunden.
Wichtig ist, dass die Eltern den passenden Sitz für das Kind finden.

Der Sitz muss ins Auto passen, sich gut verstellen und vor allem auch fest verbinden lassen. Ich mag es ja gar nicht sagen, aber es gibt auch heute noch Fahrzeuge, da passen keine Kindersitze rein, bzw. ist die Gutlänge hinten nicht ausreichend für die rückwärtige Befestigung.

Fakt: In Deutschland müssen Kinder im Auto bis zum 12. Lebensjahr oder aber bis zu einer Körpergröße von 150 cm durch ein Kinderrückhaltesystem (das wäre dann ein Kindersitz) geschützt werden. Wer sich daran nicht hält (ist ein Idiot) riskiert neben der Gesundheit seines Kindes auch empfindliche Geldstrafen bzw. Punkte in Flensburg.

Wer sich nun für den “Britax State of Safety Report” interessiert, der kann diesen hier downloaden.  Wer aber wissen will, welchen Kindersitz er sich kaufen dem kann ich nur raten: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Fahrt in einen Fachhandel und setzt das Kind hinein, gute Fachhändler erlauben auch die Demo-Sitze ins eigene Auto einzubauen. Nutzt die ISO-Fix Halterung falls vorhanden und überprüft ob die Rückenlehne “für den Sitz” gemacht ist. Lasst euch die Einstellungsmöglichkeiten erklären und kauft einen Sitz nicht der Optik wegen. Als sicherste Position im Auto gilt übrigens der Sitzplatz hinter dem Fahrer.

Passend zu dem Thema möchte ich euch jetzt schon die neue Sicherheits-Kampagne ans Herz legen, denn ich werde hier auf Rad-ab.com aber auch drüben im Drive-Blog nun häufiger das Thema “Sicherheit” beleuchten, denn das liegt mir am Herzen.

Den Anfang macht da übrigens Koert Groeneveld von der Daimler AG, er spricht im nachfolgenden Video über die passive und über die aktive Sicherheit, die Gegenwart und auch etwas über die Zukunft. In der losen Blog-Reihe folgen demnächst noch mehr Videos. Also, hier ist das erste Video:

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Quelle: Pressemitteilung Britax (31.08.2015)