Über den Abgas-Skandal, das Wastegate bzw. die Manipulation von Messergebnissen auf Grund der Zyklen-Erkennung hatte ich hier bereits geschrieben. In diesem Beitrag möchte ich die Stellungnahmen der anderen Hersteller sammeln. Grund dafür? Die Deutsche Umwelthilfe (definitiv nicht mein Lieblingsverein) setzt die Hersteller derzeitig unter Druck:

DUH hat detaillierte Hinweise auf illegale Abgasmanipulationen bei den Herstellern Opel, BMW, Daimler, Audi und Volkswagen – Mit Fristsetzung Freitag, 25.9.2015 um 15 Uhr sind die großen Pkw-Hersteller aufgefordert, eine vollständige Auflistung ihrer Fahrzeuge mit eingebauten Abgasmanipulationen zu veröffentlichen – 1er BMW Benzin-Direkteinspritzer mit 30-facher Überschreitung der NOxWerte gemessen – DUH ruft ‘Whistleblower‘ dazu auf, bei Enttarnung der softwaregesteuerten Abschalteinrichtungen von Diesel- und Direkteinspritzer-Benziner Pkw mitzuhelfen.

Quelle: Webseite der DUH (25.09.2015)

Mercedes-Benz 25.09.2015:

Angesichts der fortwährenden Behauptungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), einer nichtstaatlichen Organisation, und der sich insofern verbreitenden Mutmaßungen stellen wir für die Daimler AG nochmals klar:
  • Den Vorwurf der Manipulation unserer Fahrzeuge bei Emissionsmessungen weisen wir auf das Schärfste zurück. Ein Defeat Device, also eine Funktion, die die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung unzulässig einschränkt, kam nie und kommt bei Daimler nicht zum Einsatz. Das gilt für alle Diesel- und Otto-Motoren. Wir halten uns bei unseren Motoren an alle Gesetze und rechtlichen Vorgaben.
  • Auch hinsichtlich des Schreibens der DUH, das bei uns erst heute Vormittag mit einer Fristsetzung bis heute 15:00 h eingegangen ist, und der darin enthaltenen 7 Fragen stellen wir fest, dass keine der diesen Fragen zugrundeliegenden Unterstellungen auf Daimler-Fahrzeuge zutreffen. Auch insoweit waren und sind unsere technischen Motoreneinstellungen korrekt und gesetzeskonform.
  • Uns sind keinerlei Messungen bekannt, bei denen festgestellt wurde, dass wir die gesetzlichen Anforderungen mit unseren Fahrzeugen nicht einhalten.
  • Wir unterstützen aktiv die Arbeiten auf europäischer und deutscher Ebene an der Einführung neuer Testverfahren, bei denen Emissionen während des realen Fahrbetriebs gemessen werden.
  • Mit den zuständigen Behörden auf deutscher, europäischer und amerikanischer Ebene arbeiten wir eng und konstruktiv zusammen und stellen uns jeder Testung unserer Fahrzeuge.
Wir weisen darauf hin, dass wir uns rechtliche Schritte gegen die Vorgehensweise und gegen die öffentlichen Behauptungen der DUH vorbehalten.
Quelle: Daimler Presseportal
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BMW 24.09.2015:

Grundsätzlich gilt: Bei der BMW Group wird nicht manipuliert und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben. Das heißt: Bei unseren Fahrzeugen wird in der Abgasbehandlung nicht zwischen Rollen- und Straßenbetrieb unterschieden.

In der gesamten Entwicklung der BMW Group sind klare und verbindliche Vorgaben und Prozesse installiert, um Fehlverhalten zu verhindern.

Nach zwei Studien des ICCT erfüllen sowohl der BMW X5 als auch 13 weitere getestete BMW Fahrzeuge die gesetzlichen Anforderungen an NOx-Emissionen. Dabei sind beim X5 keinerlei auffällige Abweichungen von Test- und Praxiswerten bezüglich des NOx Ausstoßes festgestellt worden.

Die Meldung der Auto Bild vom 24. September zum Emissionsverhalten des BMW X3 wurde von Auto Bild inzwischen klargestellt: „Kein Indiz für Abgasmanipulation bei BMW (…) Die Werte wurden in einem einmaligen einstündigen Fahrversuch auf der Straße ermittelt. Einzelheiten dieses Versuchs, die die Abweichungen vom Prüfzyklus erklären könnten, liegen AUTO BILD nicht vor.“

Wir sind bereit, unsere Prüfverfahren gegenüber den zuständigen Behörden zu erläutern und unsere Fahrzeuge jederzeit zur Überprüfung zur Verfügung zu stellen.

Bedeutung des Dieselantriebs für die Erreichung der CO2-Ziele 

Die Politik setzt weltweit und vor allem in der EU harte Vorgaben hinsichtlich CO2 und anderer Emissionen. Die Vorgaben für 2020 in Europa sind nur durch den großflächigen Einsatz moderner Diesel-Motoren und weiterer Elektrifizierung zu erreichen.

Die bisher erreichten Fortschritte bei der CO2-Reduktion in Europa sind überwiegend dem Einsatz der Dieseltechnologie zu verdanken. Das Erreichen der zukünftigen Anforderungen ist ohne Dieselantriebe undenkbar. Das liegt daran, dass ein Dieselmotor im Schnitt circa 15 bis 20 Prozent weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Benzinmotor.

Wir bei der BMW Group haben in den letzten Jahren die Diesel-Technologie als Bestandteil unseres EfficientDynamics Programms mit sehr großem Aufwand weiterentwickelt und optimiert.

Bei BMW lag der Anteil der verkauften Fahrzeuge mit Dieselantrieb im letzten Jahr weltweit bei 38%. In Europa sind es 80%, in Deutschland 73% und in den USA 6%. Das entspricht ca. 20 000 Fahrzeugen in den USA im Jahr 2014.

Die Euro-6-Norm gilt seit dem 1. September 2015 verbindlich für alle Neuzulassungen. Das fördert den Umwelt- und Verbraucherschutz gleichermaßen.

Zur Schließung der Lücke bei Emissionen zwischen Real- und Testverbrauch wird in der EU an einem neuen Prüfzyklus (WLTP) und an einem Emissionstest für reale Fahrsituationen (sog. real driving emissions RDE) gearbeitet. Wir unterstützen die zügige Einführung der neuen Regelungen, um baldmöglichst Klarheit für den Verbraucher und die Industrie zu schaffen.

Quelle: Pressemitteilung BMW

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