Auf den ersten Blick erwartet man nicht diese brutale Power von einem BMW der 1er-Serie mit Diesel-Motor. Das ändert sich aber, wenn das Team von AC Schnitzer am Werk ist: Die Aachener implantierten den 3.0 Sechszylinder-Diesel aus dem BMW M550d in den Kompaktwagen und unterzogen ihn zusätzlich einer kleinen Leistungskur. Wir werfen einen Blick auf die Details und die groben technischen Details des Selbstzünders.

Rad-Ab-AC-Schnitzer-1.50d

Ein BMW 1er mit Diesel? Ein 116d? Aha, ein Flottenfahrzeug. Oder vielleicht ein Fahrschuhl-Auto. Diese Bilder hatten die Aachener Edel-Tuner von AC Schnitzer wohl auch vor Augen, als sie an den 1er BMW mit Dieselmotor dachten. Im Optimalfall steckt im 125d ein Vierzylinder-Diesel mit 2.0 Litern Hubraum unter der Haube des Hecktrieblers. Dieser liefert immerhin 224PS und 450Nm. Beachtliche Werte für einen Vierzylinder-Selbstzünder. Aber das reichte dem Veredler nicht, schließlich bildet auf der Seite der Benziner ein Sechszylinder die Topmotorisierung.

Die Entscheidung von AC Schnitzer fiel auf den Motor aus dem BMW M550d. Nach der Verpflanzung dieses Motors, erreicht der Einser Fahrleistungen, die man ihm so nicht zugetraut hätte – besonders, wenn er in dem unschuldigen Grau des Ausstellungs-Fahrzeugs vorfährt. Nach ein paar Anpassungen liefert das Aggregat des AC Schnitzer ACS1 5.0d nun 294kW bzw. 400PS. Das Drehmoment wird mit gewaltigen 800Nm beziffert und sucht, nicht nur in dieser Klasse, seinesgleichen. So ausgerüstet, sprintet der Hecktriebler in 4,5 Sekunden auf Landstraßentempo, sofern die Traktion passt. Der Vortrieb endet erst bei 250 abgeriegelten Stundenkilometern. Viel wichtiger als diese Stammtisch-Werte, ist aber sicherlich der Durchzug auf der Autobahn. So benötigt der AC Schnitzer ACS1 5.0d lediglich 7,9 Sekunden von 80 auf 180km/h. Damit dürften selbst die kürzesten Beschleunigungsstreifen ihren Schrecken verlieren.

Die Maxime beim Fahren ist bei AC Schnitzer seit jeher die Kombination aus sportlichem Fahrspaß bei gleichzeitig maximalem „Kurven-Komfort“. Dafür bieten die Aachener verschieden Lösungen an, die eine Tieferlegung im Bereich von 30-50 Millimetern ermöglichen. Die Umsetzung übernehmen entweder ein Gewindefahrwerk oder ein Satz Tieferlegungsfedern.

Das macht optisch schon einen großen Unterschied. Damit die Optik aber noch weiter aufgewertet wird, bietet der Veredler einen zweiteiligen Frontspoiler für Fahrzeuge mit M-Paket an, einen dynamischen Dachspoiler, der für Anpressdruck sorgt, eine bullige Heckschürze sowie Carbon-Spiegel-Kappen an. Der Look wird vom AC Schnitzer Design-Streifen komplettiert. Nicht fehlen dürfen natürlich spezifische Leichtmetallräder. Der Kunde hat die Wahl zwischen verschiedenen Sätzen in 8,5 Zoll Breite. Die erhältlichen Größen kommen im 18-, 19- oder 20-Zoll-Format zum Käufer.

Wie man es von den Aachenern kennt, legen sie natürlich auch Hand im Interieur an und bieten viele individuelle Lösungen. Aber das interessiert uns nicht primär. Viel spannender finden wir die Frage, wie sich der AC Schnitzer ACS1 5.0d fährt. Ist er durch den schweren Dieselmotor mit seinen drei Turboladern etwas kopflastig? Oder hat Manfred Wollgarten, der Fahrwerks-Papst, wieder ganze Arbeit geleistet?

Foto/Quelle: AC Schnitzer