Chefdesigner Tadao Mori und Entwickler Koji Sato haben beim Lexus RC – dem neuesten Projekt der Edelmarke von Toyota – eng zusammengearbeitet. Dabei standen sie vor vielfältigen Aufgaben, schließlich baut das japanische Coupé auf einer komplett neuen Plattform auf. Interessant ist beim RC, dass bislang kein Serienauto so radikal aussah, wie die Studie, die zuvor präsentiert wurde. Jene des Lexus wurde auf der NAIAS in Detroit gezeigt und steht kurz vor ihrem Stapellauf. Der gesamte Prozess, von der Studie zum fertigen Auto, brachte nur fünf anstatt der üblichen sechs Jahre. Was die mehr als 4.000 Menschen auf die Räder gestellt haben gucken wir uns genauer an.

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Fragt man Koji Sato, den Chef-Entwickler, dann ging es nicht einfach darum, die Konzeptstudie in die Realität zu verwandeln. Die Aufgabe sei viel schwieriger gewesen, da die Ingenieure das Ziel hatten, dem Auto eine super Performance zu verpassen und die Designer den bestmöglichen Look wollten. Oftmals arbeiten diese Abteilungen gegeneinander, nicht so aber beim Lexus RC. Hier arbeitete das gesamte Team zusammen und verband beide Ziele.

Dabei war das Design an sich eine der größten Herausforderung überhaupt. Das zeigt sich beispielsweise beim Packaging, also der Raumausnutzung: Das Interieur sollt trotz des niedrigen Dachverlaufs sehr komfortabel werden. Außerdem wollte man zugunsten der Fahreigenschaften – und natürlich für die Optik – große Räder installieren. Um die 21-Zöller unter die flache Haube zu bekommen, mussten die Ingenieure mehrfach Komponenten überarbeiten, was Monate harter Arbeit verschlang.

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Besonders stolz bei der Entwicklung des Lexus LC  sind die Japaner auf verschiedene Technologien. Etwa auf die Türkonstruktion aus Kohlefaser, das Lexus Safety System + oder die neue Remote Touch Schnittstelle für das Infotainmentsystem ab 2017. Zudem kommt beim LC, und zum ersten Mal in einem Lexus, die Shift-by-Wire Technologie zum Tragen. Doch Weltneuheiten waren beim Coupé nicht so wichtig, sondern das Gesamtergebnis.

Wirklich begeistert ist Designchef Mori von den kurzen Überhängen vorn und hinten. Auch die weltweit schlankesten Scheinwerfer mit hochentwickelten Linsen, die eine Bündelung von LED-Strahlen bewirken, hebt der Designer hervor. Begeistert ist er zudem von den kompakten Heckleuchten, die ihr Reflektionsmuster mit Doppelspiegeln erhalten. Nur so konnte das Außendesign nah an das Konzept heranrücken, während sich der Innenraum  deutlich unterscheidet.

So war Firmenchef Toyoda zwar beim ersten Platznehmen begeistert von der Gestaltung, doch ging es ihm um ein Fahrerauto, sodass die Gestaltung überarbeitet wurde. Für die Serienfertigung wurde die Einrichtung also komfortabler und einladender, damit sich die Passagiere wie zu Hause fühlen – das war zumindest die Vorgabe. Das zeigt sich unter anderem an den beiden Handgriffen neben dem Beifahrersitz. Damit die Emotionen dennoch nicht zu kurz kommen, fuhren die Designer viel mit dem Lexus LFA, um ein Gefühl  für die Leidenschaft der Ingenieure zu bekommen. So könnte ich mir die Arbeit auch gut vorstellen.