Der Volkswagen Crafter der ersten Generation war schon ein richtiges Pfund. Mit seiner eigenständigen und vor allem selbstbewussten Optik revolutionierte er den Markt der 3,5-Tonner. Doch spätestens, wenn man in die Fahrerkabine stieg, wurde einem klar, dass hier etwas faul ist im Staate Niedersachsen – oder sollten wir besser sagen: Stuttgart? Und es stimmt. Der Volkswagen Crafter und der Mercedes-Benz Sprinter teilten sich nicht nur das Chassis und viele Antriebskomponenten, sondern auch den Innenraum. Doch mit dem neuen Nutztier aus Hannover soll das vorbei sein: Der Crafter ist nun eine komplette Eigenentwicklung.

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Ein Kastenwagen, wie er im Buche steht: Der neue Volkswagen Crafter

Sicherheit wird beim Volkswagen Crafter groß geschrieben

Demzufolge haben aber auch die sonor knurrenden Fünfzylinder-Diesel ausgedient. Am neu hochgezogenen Produktionsstandort, dem polnischen Wrzesnia, verpflanzen die bis zu 3.000 Beschäftigten ausschließlich 2.0 Liter TDI mit vier Zylindern unter die Nutzfahrzeug-Haube, die allesamt die EU6-Norm erfüllen. Der intern EA288Nutz genannte Motor ist in drei Leistungsstufen verfügbar und entwickelt 122, 140 oder 177 PS. Verteilt wird diese Kraft je nach Wunsch/Option auf die Vorder- oder Hinterräder. Zudem ist Allradantrieb erhältlich. Bei den Getrieben hat man die Wahl zwischen einem Automatik- und einem Handschaltgetriebe.

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Hier riecht nichts mehr nach Stuttgarter Importware: Neues Cockpit im Crafter

Beim Laderaum wollen die Hannoveraner einerseits kundenorientiert eingestellt sein, andererseits aber höchst wirtschaftlich arbeiten. Und wie es sich für einen echten Transporter gehört, bietet der Volkswagen Crafter einen besonders großen Laderaum, bei gleichzeitig geringen Außenabmessungen. Dementsprechend wuchs die Laderaumlänge gegenüber der ersten Generation, was natürlich ein gesteigertes Ladevolumen ermöglicht.

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Die drei stattlichen Chromstreben fügen den Volkswagen Crafter in das VW-Familiendesign ein

Mit dem neuen Volkswagen Crafter wollen die Niedersachsen aber nicht nur einen gut nutzbaren, großen Laderaum bieten, sondern auch gleichzeitig die Sicherheit stärken. Und zwar in zweierlei Sinne: Zum einen soll die Zuverlässigkeit steigen, um so Ausfälle zu vermeiden und Planungssicherheit bieten zu können. Zum anderen bietet das Nutztier allerhand Assistenzsysteme, die in dieser Klasse ihresgleichen suchen. Egal, ob es die automatische Distanzregelung ist, der Seitenwind- oder Anhänger-Rangier-Assistent – diese Oberklasse-Features bietet der neue Hannoveraner. Außerdem gibt es LED-Scheinwerfer, eine Rückfahrkamera, einen Ausparktassistenten oder einen Querverkehrswarner. Und wen das nicht interessiert, der wird sich sicherlich am neuen Design erfreuen.