2020 – das klingt immer so weit weg, wenn man nicht weiter über die Zahl nachdenkt. Dabei sind es nicht einmal mehr vier Jahre bis zu diesem Datum. 2020 klingt immer ein wenig nach Science-Fiction, Utopie, Terminator, oder? In dieser aber nicht allzu fernen Zukunft will der VW ID seine Marktreife erreicht haben und auf unsere Straßen rollen. Im Jahr 2025 soll der Stromer sogar vollkommen allein – also autonom – die Gegend unsicher machen. Zukunftsmusik oder Realität? Wir haben uns das Concept, das die Wolfsburger in Paris zeigen, einmal genauer angesehen.

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Die blauen LED-Einheiten signalisieren: Hier wird autonom gefahren

Der VW ID ist nicht nur ein weiteres Modell in der E- bzw. Hybrid-Palette von Volkswagen, sondern soll Vorreiter und Basis einer ganzen Elektroflotte werden. Mehr über den Ausbau verraten die Niedersachsen aber noch nicht. Wohl aber, was sich unter dem Blech des ID verbirgt. Im kompakten Stromer arbeitet ein Heckmotor mit 125 kW / 170 PS und wird allem Anschein nach die Hinterräder antreiben. Damit ergeben sich achtbare Fahrleistungen: Von 0 auf 100 km/h soll der VW ID laut Werksangabe weniger als acht Sekunden benötigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 Stundenkilometer, was wohl der Reichweite geschuldet sein dürfte. Sie soll zwischen 400 und 600 km betragen. Geladen wird das E-Fahrzeug entweder per Induktion oder konventionell via Kabel. Hängt man den ID an einen Schnellader, braucht er nur 30 Minuten, um die Akkus zu 80 % zu laden. Das Preislevel soll dem eines ähnlich starken Golf nahe kommen, bei dem ein paar Kreuze auf der Ausstattungsliste gesetzt wurden.

VW ID: Bis zu 600 km elektrische Reichweite

Gesetzt scheint auch der MEB – also der modulare Elektro-Baukasten, der mit dem VW ID präsentiert wird. Hier ist vorgesehen, dass die Akkus zwischen den Achsen sitzen. Diese Konstruktion wird wohl auch bedingen, dass der Radstand stattliche 2,75 m beträgt. Dennoch soll der Stromer agil bleiben: Beim angegebenen Wendekreis von 9,9 Metern glauben wir das sofort. Verantwortlich dafür ist eine neue Vorderachskonstruktion, die einen weiteren Lenkeinschlag ermöglicht. Trotz des ausladenden Radstands, bleibt die Außenlänge dennoch sehr kompakt. 4,1 m gibt Volkswagen an, was nur knapp über dem heutigen Kleinwagen-Niveau liegt. Der neue Kia Rio ist beispielsweise kaum kürzer. Dieser bietet aber nicht so viel Platz im Innenraum, wie der VW ID. Zumindest, wenn man den Projektverantwortlichen vertraut: Sie versprechen ein maximales Kofferraumvolumen von 960 Litern.

Damit aber nicht genug, legt der VW ID bei einem ganz anderen Thema reichlich zu: Beim vollautonomen Fahren. Über das VW-Logo im Lenkrad aktiviert, übernimmt der Stromer das alleinige Kommando. Das Futuristische dabei: Die gesamte Lenkkonstruktion entfernt sich vom Piloten, sodass man sich ausbreiten und zurücklehnen kann. Mir wäre das etwas zu viel des Guten, aber man wird sehen was die Zukunft bringt.

Ab 2025 vollkommen autonom im VW ID

Platz da: Für den autonomen Betrieb fährt die Lenksäule zurück
Platz da: Für den autonomen Betrieb fährt die Lenksäule zurück

Um andere Autofahrer, die selbst noch aktiv am Steuer sitzen, nicht mit bösen Überraschungen zu überfordern, ist der autonome Modus auch von außen deutlich zu erkennen. So werden einige, gut sichtbare Partien, durch LED-Lichtleiter beleuchtet und zeigen den Fahrzustand an. Zusätzlich fährt aus dem Dach ein blau beleuchteter Lichtscanner aus. Aber woher kommt der Name ID? Der VW ID ist der erste Volkswagen, der einen digitalen Schlüssel in das Smartphone integriert. Darüber lassen sich die Vorlieben des Fahrers speichern, sodass sich das Auto bereits vor Fahrtantritt auf den jeweiligen Piloten einstellen kann. So sind die Sitze schon korrekt eingestellt, das Klima justiert und der Lieblings-Song schallt aus den Lautsprechern. Schöne neue Zukunft.