Er ist das Aushängeschild der Japaner. Eines, auf das sie besonders stolz sind. Eines, das einen Ruf hat, der weltweit für anerkennendes Kopfnicken sorgt. Die Rede ist vom Nissan GT-R Nismo. Man musste allerdings kein Hellseher sein, um zu wissen, dass eine Neuauflage kommen würde. Schließlich erfuhr seine Basis, der Nissan GT-R, kürzlich ein erneutes Facelift. Davon profitiert nun auch der Nismo und wurde im Details verbessert.

Der Nissan GT-R selbst ist schon kein langsames Fahrzeug und bietet eine Performance, die auf dem Niveau von Porsche liegt. Umso erstaunlicher ist sein Einstiegspreis von rund 100.000 Euro. Jetzt kommt der Nissan GT-R Nismo und legt auf diesen Wert rund 85.000 Euro drauf. Diese stolze Summe für einen Feinschliff? So einfach ist es aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn man bedenkt, dass Porsche für einen 911 Turbo S noch weit mehr verlangt, während der Nissan GT-R Nismo mit seinen 600 PS mehr Leistung bringt.

Der Nissan GT-R Nismo leistet auch weiterhin 600 PS

Diese 600 wilden Japan-Pferde holt auch der Nismo aus einem 3,8 Liter V6 mit Twin-Turbo-Aufladung. Damit ist und bleibt er der stärkster Nissan aller Zeiten und ist das Marken-Flaggschiff schlechthin. Gegenüber der Serie wurden die Turbolader modifiziert: Sie weisen nun einen größeren Durchmesser und eine höhere Durchflussrate auf. In dieser Form wird das rein handgefertigte Aggregat auch im GT3-Renner eingesetzt. Neben dem Motor sorgen zudem das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, das in Transaxle-Bauweise im Heck untergebracht ist, und der Allradantrieb für optimale Bedingungen.

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Das Facelift-Cockpit wird beim Nismo von reichlich Alcantara ergänzt

Neben den Änderungen am Motor des Nissan GT-R Nismo, optimierten die japanischen Ingenieure zudem die Stoßdämpfer, Federn und Stabis des Kraftpakets. Damit ergeben sich ein nochmals verbessertes Handling und noch mehr Dynamik – so Nissan. Darüber kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein: Jens ist GT-R Fan der ersten Stunde, während ich nicht so stark in den Bann des Legenden-Sportlers gezogen werde. Mir ist der GT-R einfach etwas zu künstlich, was das Fahrgefühl anbelangt. Ich fühle mich wie am Controller der PlayStation. Das Design hingegen mag ich sehr.

Griffiges Alcantara, wohin das Auge blickt

Das ist auch beim gelifteten Nissan GT-R Nismo so. Gegenüber der normalen Variante zeigt das Flaggschiff eine neue Frontpartie, geänderte Seitenschweller, einen neuen Kofferraumdeckel sowie einen zentral montierten Heckflügel. Alle Teile bestehen aus Carbon und sind hochwertig verarbeitet. Das senkt natürlich das Gewicht des nicht eben leichten Supersportlers. Für ein ideales Maß an Steifigkeit und geringem Gewicht finden sich zudem zusätzliche Verklebungen am japanischen Boliden, die die Karosserie zusätzlich verstärken.

Innen wurden das Ambiente und die Anmutung verbessert. So tragen die Armaturen, das Lenkrad und die Mittelarmlehne nun Alcantara und passen so zum Rennsport-Anspruch des Nissan GT-R Nismo. Zudem findet sich auch in ihm das mit dem Facelift verbesserte Navi im Interieur wieder, das nun über einen 8-Zoll-Touchscreen bedient wird. Viel wichtiger als dieses sind aber die Carbon Schalensitze von Recaro mit griffigen Alcantara-Einsätzen. Schließlich will man bei der gebotenen Performance fest im Auto gehalten werden und sich nicht mit der Klaviatur des Infotainments auseinandersetzen, oder?