Heute hätte Adi Dietrich Geburtstag gehabt und wir hätten “heute” vermutlich an unserem Pfeiler auf der Essen Motor Show gestanden. An dem Pfeiler in Halle 9 um den wir damals immer den Messestand gebaut hatten. Vermutlich hätten wir heute auch angefangen zu Niesen und zu Husten, denn nach der Messe kam immer die obligatorische Messe-Erkältung. Während der Messe, da hatten wir Stress – da hatte die Erkältung keine Zeit auszubrechen – doch danach, da kam sie schlagartig.

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Adi Dietrich hätte heute Geburtstag gehabt, doch er ist in diesem Jahr leider, auf Grund einer schweren Erkrankung, von uns gegangen. Es gibt nicht viele Menschen auf dieser Welt, denen ich soviel zu verdanken habe wie Adi. Adi trat in mein Leben, da machte ich noch beim Nachbar-Autohaus eine Ausbildung. Er fragte mich: “Was machst du eigentlich nach der Ausbildung?” und antworte auf mein Unwissen mit “Dann fängst du einfach bei uns an!” – Aus dem Spaß wurde Ernst und so durfte ich Adi über 20 Jahre in meinem Leben begleiten. Als Mitarbeiter und als Freund.

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Adi glaubte an mich, gab mir damals die Chance mich zu entwickeln und ich wäre heute nicht da wo ich bin, wenn es Adi nicht gegeben hätte. Ich weiß, dass er auf meine Entwicklung stolz war, auch nachdem unsere berufliche Zusammengehörigkeit beendet wurde.

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Adi Dietrich war ein Problemlöser, war er zu klein für einen VW Caddy, dann musste der Caddy einfach länger werden. Passte sein Motorad nicht auf die Ladefläche? Dann musste die Ladefläche einfach verlängert werden.  In großen Serien wurden seine Styling-Ideen umgesetzt und ich erinnere mich gerne an gemeinsame Treffen, Veranstaltungen und Messen, doch es ist nicht nur der Tuner-Adi der von uns gegangen ist, sondern auch der Vater, der Opa und vor allem ein guter Freund.

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Er war nicht der typische Chef, er war nicht von Zahlen getrieben, er tat vieles aus einer gewissen Passion raus und es gibt zahlreiche legendäre Momente, viele Geschichten und so hat jeder vermutlich seine eigene Geschichte mit Adi erlebt. Vermutlich hat er in seinem Leben nicht alles richtig gemacht, aber er hat gelebt, geliebt und auch wenn er häufig sehr nachdenklich war auch oft gelacht.

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Gerne erinnere ich mich an das gemeinsame Grillen auf dem Firmenhof, an die diversen Messen, natürlich auch an die Tuning-Umbauten. Adi wendete sich zum Schluss von der Tuning-Szene ab, fand in der Harley-Szene sein neues “zu Hause” – doch insgeheim hatte er auch weiterhin ein Faible für sportliche oder besondere Fahrzeuge.

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Adi, ein Freund auf den man sich verlassen konnte, der da war wenn man ihn brauchte und der immer ein offenes Ohr hatte. Dabei war er auch schonungslos ehrlich, was mich damals sicherlich noch irritierte habe ich später sehr zu schätzen und lieben gelernt. An seinem Geburtstag hatte er übrigens immer so getan als ob ihn das alles nicht interessieren würde, ich glaube heimlich hat er sich doch über die zahlreichen Glückwünsche gefreut. Mach es gut Adi, ich wünschte wir würden heute noch gemeinsam am Pfeiler stehen, aber den gibt es inzwischen auch nicht mehr.