Wenn ein Fahrzeug heutzutage keine Assistenzsysteme verbaut hat, dann wird es schwierig mit Bestnoten beim NCAP Crashtest. Wer einen Ford Mustang kauft, vor allem mit einem blubbernden V8, der will sicherlich den Fahrspaß genießen. Die Fahrt mit allen Sinnen spüren. Die Gänsehaut beim Klang, das temporäre Facelifting bei der Beschleunigung und dann noch das wohlige Gefühl beim Cruisen.

Ford Mustang Crash Test

Fahrspaß kann man nicht messen, den muss man erleben. Wichtig bei einem Wagen mit der entsprechenden Leistung: Die Verzögerungswerte! Gute Bremsen gehören dazu und auch an den Reifen würde ich niemals sparen. Beim Euro NCAP Crashtest ist es ähnlich wie bei der Ermittlung vom NEFZ-Wert. Hier werden bei allen Fahrzeugen die gleichen “Programme” abgespielt. Ein sportliches Auto mit Notsitzen in der zweiten Reihe muss also ähnlich gut abschneiden wie eine Limousine. Wen verwundert es nun also, dass der Ford Mustang in Sachen Kindersicherheit und Assistenzsysteme eher schlecht abschneidet?

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Habt ihr schon mal versucht im Ford Mustang hinten einen Kindersitz zu montieren? Anschließend müsst ihr zur Massage, zum Chiropraktiker oder zum Arzt und euch eine Spritze abholen. Okay, ich übertreibe, aber schön ist das nicht. Wenn ich im Ford Mustang meine Schwiegermutter auf den hinteren beiden Plätzen setzen würde, ich müsste mächtig Gas geben, damit sich nicht an meinen Hals kommen würde.

Also in Sachen Kindersicherheit und in Sachen Assistenzsystem bekam der Ford Mustang schlechte Bewertungen, aus dem Grund hat er zwei Sterne, obwohl der Rest “eigentlich ganz gut” aussieht.  Ford versprach allerdings nachzubessern, an den Assitenzsystemen. Ob das die Puristen wirklich wollen? Ford hat auch nichts zu verschenken, also wird das Auto nach dem Ford Mustang Crash Test vermutlich auch wieder teurer.

Schaut man sich das Crash-Test Protokoll übrigens einmal genauer an, dann erkennt man auch, dass auch kritisiert wurde, dass es keine ISO Fix Halterung auf dem Beifahrersitz gibt. Ebenso das fehlen der integrierten Kindersitze und der Gurtwarner für hinten. Vor allem bei den Punkten: Fußgänger-AEB (Notbremsautomatik), AEB-City-Notbremsassistent, AEB-Notbremsassistent für außerorts, Geschwindigkeitsbegrenzer und Spurhalteassistent hat der Ford Mustang Punkte liegen lassen.

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So, was ist nun dran beim Kinderschutz? Für die Aufprallversuche wurde der 10-jährige Dummy auf ein Kissen gelegt. Wegen des begrenzten Rückraums wurden die Ergebnisse der dynamischen Tests an der 10-Jahres-Dummy in einem separaten Test durchgeführt. Im Frontal-Offset-Test wurde der Schutz des 10-jährigen Dummys zumindest als ausreichend bewertet. Der 6-jährige Dummy, saß in einem High-Back-Booster, wurde als gut und ausreichend für den Kopf und Hals beurteilt, kritisiert wurde der marginalen Brustschutz. Im Seitenbarrieren-Test zeigten die Dummy-Anzeigen einen guten Schutz, abgesehen von dem Kopf des 10-Jahres-Dummys. Der Kopf tippte aus dem Seitenvorhang-Airbag, wobei er durch das entlüftete Airbag-Material mit der Verkleidung an der C-Säule in Berührung kam. Aus dem Grund gab es keine Punkte für den Test mit dem 10-jährigen Dummy.

Der Beifahrerairbag vom Ford Mustang kann deaktiviert werden, um eine nach hinten gerichtete Rückhalteeinrichtung in dieser Sitzposition zu ermöglichen. Soweit so gut, aber die Informationen, die dem Fahrer hinsichtlich des Status des Airbags bereitgestellt wurden, erfüllten nicht die strengen Anforderungen von Euro NCAP und somit bekam das System in dem Fall ebenfalls keine Punkte. Ich will hier nun gar nicht die Spaßbremse sein, aber es scheint fast so, als wollte man die Menschen hier vor sich selbst schützen. Bald nehmen Sie uns wohl auch noch die Buntstifte weg, ups, das passiert ja bereits. Nun, wie dem auch sei: Ford Mustang Crash Test Ergebnis: 2 Sterne! Schade, dass der Mustang kein Restaurant ist…