Etwas, das jedes Seat-Modell absolvieren muss, bevor es zur Markteinführung zuglessen wird, sind extreme Tests. Hier müssen sie ihre Widerstandsfähigkeit und Sicherheit unter Beweis stellen. Außerdem gewinnt man aus jedem Härtetest eine gewisse Vorhersagbarkeit der Strapazierfähigkeit von Materialien und Komponenten. So durchlaufen alle montierten Teile vor Serienproduktion eine echte Tortour. Beispiel gefällig? Gern! Die Türen werden 30.000 Mal geschlossen, die Sitzpolster und Rückenlehnen 20.000 Mal belastet und jede Taste 5.000 Mal gedrückt. Und das sogar noch im Prototypen-Status.

Tests an allen Komponenten

Ob eisige Kälte oder brütende Hitze: Seat-Modelle müssen einiges aushalten

Natürlich werden nicht nur diese Herausforderungen an die Fahrzeuge gestellt, sondern auch andere Tests an allen Produktionsfahrzeugen durchgeführt. Sogar kurz bevor sie das Werks verlassen. Ziel ist es, die Qualität und Zuverlässigkeit der Teile und des Fahrzeugs selbst zu testen. So arbeiten 50 Ingenieure daran, die Fahrzeuge richtig zu quälen. Sie absolvieren beispielsweise mehr als 1,2 Millionen Testkilometer in extremem Gelände. Hier müssen etwa alle Radbauteile extreme Kälte und Straßenverhältnisse in Russland aushalten oder bis zu 50 Grad Hitze in Marokko überstehen. Dabei setzen hunderttausende Gesteinsfragmente dem Unterboden richtig zu – ein echter Härtetest, auch für die Radläufe und Stoßfänger. Die Vorgabe sieht  vor, dass diese Komponenten 3.000 km Teststrecke unbeschadet überstehen.

Der Härtetest für die Polster? Das Ein- und Aussteigen

20.000 Mal werden die Polster belastet. Zwar nicht von Menschen, sondern von Maschine – das wäre weniger eine Tortur für das Fahrzeug, als vielmehr für den Tester. Außerdem kann die Maschine nahezu perfekt simulieren, wie Fahrer und Beifahrer im Auto sitzen, während jeder Tester eine andere Anatomie aufweist. Geprüft wird nicht nur die Reibung, sondern auch das Umklappen der Sitzlehnen bis zu 20.000 Mal. Nur in diesem Härtetest lässt sich die Widerstandsfähigkeit prüfen.

Auf, zu, auf, zu, auf,….
Diese Aufgabe übernimmt zum Glück eine Maschine

Aber auch die Schalter, Dreh- und Steuereinheiten werden getestet und sollen stets ein Gefühl von hoher Qualität und Präzision verleihen. Dabei werden die Navigationssysteme von Seat genauso unter die Lupe genommen, wie Radios oder Klimaanalgen – und das bis zu 5.000 Mal. Verantwortlich dafür ist die Haptik-Abteilung und ist mit dieser Aufgabe bereits drei Jahre vor Markteinführung des jeweiligen Fahrzeugs betraut.

Du bist doch nicht ganz dicht?!? Aber sicher doch!

Eine ganz besondere Prüfung erwartet die die mehr als 2.200 Seat-Exemplare, die täglich vom Band rollen: Sie müssen zehn Minuten lang bis zu 2.500 Liter Regenwasser standhalten. Der Test gilt als bestanden, wenn bestätigt wird, dass der Innenraum vollkommen dicht ist. Natürlich wird dabei kein Wasser verschwendet, sondern das Testwasser aufgefangen und immer wieder verwendet.

Die Tests werden nicht nur im Gelände, sondern auch im Haupteinsatzgebiet erledigt: Auf der Straße!

Daneben absolvieren die Seat Testfahrzeuge zwei Millionen Kilometer auf der Straße. Ziel dieser Prüfungen ist es vor allem die einwandfreie Funktion der Bremssysteme zu gewährleisten. Dies ist das abschließende Testverfahren, bevor es schließlich zur Marktreife geht. Befahren werden hierbei verschiedene Bodenbeläge – eine Tortur nicht nur für Fahrzeuge, sondern auch für die Fahrer.