Nachdem ich im Beitrag zum ersten Eindruck auf das Äußere des Mitsubishi Lancer Sportback eingegangen bin, folgt nun, wie bereits angekündigt, der Blick ins Fahrzeuginnere. Und da scheiden sich meiner Meinung nach recht schnell die Geister. Verschiedene Fahrgäste im Testzeitraum lieferten hier die unterschiedlichsten Feedbacks ab. Da war von “schön und modern” bis “billiger Hartplastikkram” alles dabei.

Auch ich persönlich war ein wenig hin- und hergerissen. Der erste Hinweis des Überbringers war “Den Schalter für die Sitzheizung finden sie hier!”, während er auf zwei Schalter zwischen dem Ablagefach in der Mittelkonsole und der Mittelarmlehne deutete. Da hätte ich sie niemals gesucht und somit war der Hinweis Gold wert, wenn man auf das Grillen des Hinterteils verzichten möchte, denn die Sitzheizung war wirklich gut.

Mit der Anordnung von Schaltern und Hebeln ist es so eine Sache im Mitsubishi Lancer. Die Heizungsregelung finde ich zum Beispiel wirklich gelungen. Die Position ist gut, die Drehknöpfe sind griffig – alles klar. Doch als ich die Anzeige des Bordcomputers wechseln will und dabei wie gewohnt den einzig auffindbaren Knopf an einem der beiden Hebel am Lenkstock drücke, werden zwar die Scheinwerfer gereinigt, die Anzeige bleibt aber unverändert. Zum Wechsel der Informationen wie Durchschnittsverbrauch oder Restreichweite gibt es einen Knopf am Armaturenbrett links hinter dem Lenkrad, der mit dem Wort “INFO” beschriftet ist. Meiner bescheidenen Meinung nach eher suboptimal gelöst, aber nicht lebensnotwendig.

Richtig peinlich wurde es erst an der Tankstelle, doch ich scheue mich nicht, auch von diesem Erlebnis zu erzählen. Ich komme also an der Tankstelle an und erkenne anhand des Pfeils neben dem Zapfsäulensymbol direkt die Position des Tankdeckels, um auch mit der richtigen Seite zur Säule zu stehen. Ich schaue mich kurz im Wagen um: Armaturenbrett, Mittelkonsole, Fahrertür – kein Knopf zur Entriegelung. Ich schwinge mich aus dem Wagen und will durch drücken an einer Stelle den Tankdeckel aufklappen lassen, doch es rührt sich nichts. Nach dem Öffnen der Fahrertür schweift mein Blick durch den Innenraum des Lancers, die Tankstellenfachangestellte guckt bereits amüsiert. Das Unvermeidliche folgt: ich puhle die Bedienungsanleitung aus dem Handschuhfach, um darin zu lesen, das ich einen riesigen schwarzen Hebel in Schwellernähe übersehen habe. Vor meinem geistigen Auge wachsen mir riesige Eselsohren und die erwähnte Dame hinter der Kasse lacht hämisch.

Ansonsten finde ich den Lancer durchaus bequem und wegen des massiven Einsatzes von leicht zu verkratzendem Hartplastik muss man sich einfach mal fragen, ob man täglich sein Armaturenbrett streichelt. Ich nicht. Und schließlich reden wir hier von einem Wagen zu einem Preis von unter 20.000 Euro. Wobei der Preis keine Rolle spielt, andere japanische Hersteller bauen den Plastikkram auch gerne in ihre 70.000-Euro-Fahrzeuge ein, wie ich jetzt noch gelesen habe.

Im nächsten und abschließenden Beitrag werde ich dann auf den Einsatz im Alltag eingehen, in dem sich der Lancer trotz des kleinsten Benzinmotors, den es im Lancer gibt, wacker geschlagen hat.