Der Nissan Pathfinder war der dritte Siebensitzer in unserem Test und man glaubt es kaum, es gab erneut eine andere Art, den Kofferraum zu erreichen. Beim Land Rover Discovery 4 klappte man erst den oberen Glasteil hoch und öffnet den unteren Metallteil nach unten, beim Mitsubishi Pajero Fünftürer schwenkt man eine große Hecktür in einem Stück zur Seite und beim Pathfinder öffnet man einfach die ganze Heckklappe nach oben. Will man nur eine Kleinigkeit in den Kofferraum werfen, kann man die Heckscheibe separat nach oben öffnen.
Auch sonst war ein Vergleich nur schwer möglich, da der Pathfinder nicht wie die beiden Mitbewerber mit dem großen Motor zur Verfügung stand, sondern “nur” den kleinen 2,5 Liter mit 190 PS verbaut hatte. Dieser entwickelte auch eine deutlich lautere Geräuschkulisse. Dafür haben die Diesel-Motoren (seit 2007 gibt es den Nissan Pathfinder in Deutschland nur noch als Diesel) einen guten Ruf, gelten als robust und haltbar. Und ordentlich gefahren ist er auch. Es sollte jedem klar sein, dass es sich auch beim Pathfinder nicht um einen schnittigen SUV, sondern um einen richtigen Geländewagen handelt.
Dafür kann dieser selbst mit dem 2,5 Liter-Motor und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm eine Last von 3 Tonnen ziehen, mit Auflastung oder dem 3-Liter-Diesel sogar 3,5 Tonnen. Das zeigt auch hier wieder den Sinn dieser Geländewagen, denn der Nutzwert ist damit auch dank des intelligenten Allradantriebs mit zusätzlicher Geländeuntersetzung sehr hoch. Im Gelände wurde der Wagen dann auch mal eingesetzt und ich kann aus der Erfahrung heraus sagen, dass man mit der Wagenwäsche nicht warten sollte, bis der ganze Dreck eingetrocknet ist.
Es fiel uns direkt auf, dass man im Nissan Pathfinder Innenraum im Vergleich zum japanischen Mitbewerber mehr Platz zur Seite hat, man fühlt sich nicht so eingeschränkt. Die Materialanmutung ist für ein Arbeitsgerät, wie es der Pathfinder sicherlich ist, durchaus ansprechend, wenn auch nicht mit einem Land Rover Discovery vergleichbar. Dafür bekommt man den Pathfinder aber auch schon ab 39.930 Euro und das ist sicherlich ein Argument. Wo wir schon beim Platzangebot waren: der Kofferraum ist groß und die beiden zusätzlichen Sitze sind flach im Boden versenkt, was einen ebene Ladefläche ermöglicht. Sie lassen sich ganz einfach herausziehen und auch wieder versenken, die äußeren Sitze der zweiten Reihe sind klappbar, um den Einstieg zur dritten Reihe zu ermöglichen. Natürlich ist das Raumangebot hier entsprechend gering, die letzte Reihe ist wie bei dieser Art von Siebensitzern üblich, eher etwas für Kinder.
Schön finde ich Details wie die hinten abgeschrägten Auspuffrohre, die einen entsprechend höheren Böschungswinkel ermöglichen. Die Trittbretter, die dem Pathfinder ein noch bulligeres Aussehen verleihen, fand ich dagegen suboptimal. Sind diese nass und / oder dreckig, lässt sich beim Aussteigen eine Berührung mit dem Hosenbein nicht vermeiden, dass demnach auch nass wird. Das mich das Navi manchmal irritierte, indem es einfach behauptete, ich wäre 10 Meter neben der Straße unterwegs ist sicherlich doof, ich habe mir allerdings auch nicht die Mühe gemacht, zu überprüfen, woran es liegt.
Insgesamt halte ich de Nissan Pathfinder für ein rundum gelungenes Auto, dass ich eher beim Pferdebesitzer oder Bauunternehmer als vor dem Casino sehe. Und das ist auch gut so. Denn dafür bringt der Pathfinder alle Voraussetzungen mit. Allerdings würde ich ihn vermutlich als Automatik ordern, auch wenn es mir Spaß gemacht hat, nach all den Automatikfahrzeugen mal wieder einen Schaltknüppel zu bewegen.