Ja! MacGyver hatte auch einen Vornamen! Angus MacGyver wurde gespielt von Richard Dean Anderson und der durfte ja nun auch die Werbung machen für den neuen Mercedes-Benz Citan. Über den Citan habe ich schon viele Worte verloren, hab mich sogar mit dem Namen CITAN auseinandergesetzt nun wurde es Zeit für eine Sitzprobe und Probefahrt!

139 Folgen gibt es von MacGyver, 139 km hätte ich gerne abgespult bei meiner ersten Testfahrt – doch im Rahmen einer Fahrvorstellung ist das leider nicht möglich. Wobei ich sagen muss, Mercedes-Benz / Daimler hat alle meine Wünsche erfüllt und alles möglich gemacht und ich habe mir meine eigene Citan Fahrveranstaltung erstellt, denn ich bin mehrere Modellvarianten gefahren. Verliebt habe ich mich allerdings in diese Orange auf Rädern hier:

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Südstaatenflagge auf das Dach, eine 69 auf die Tür und ab geht der General Lee, aber das war eine andere Serie, schließlich geht es heute um das MacGyver Gefährt, welches ab dem 27.10.2012 beim gut sortierten Mercedes-Händler stehen dürfte.

MacGyver wurde damals in Los Angeles und Vancouver gedreht, ich drehte meine Runden durch das Großstadtgetümmel von Düsseldorf und dafür ist der Citan auch gemacht. Er ist ein kleiner Transporter für die Stadt. MacGyver hatte immer ein Schweizer Messer und Klebeband dabei, diese Utensilien hatte ich heute vergessen. Aber ich war auch nicht in Gefahr, musste keine Gefangenen befreien oder sonstige kreativen Lösungen für meine Probleme suchen, denn ich hatte gar keine! Der Citan ist und bleibt ein Nutzfahrzeug, aber wer sagt denn, dass ein Nutzfahrzeug sich nicht gut fahren lässt? Wer sagt, dass ein Nutzfahrzeug nicht gut verarbeitet sein darf? Wer sagt, dass ein Nutzfahrzeug immer schlecht aussehen muss? Über das Aussehen darf man nicht streiten! Geschmacksache ist hier das Zauberwort! Der Citan ist ein nützliches, praktisches Fahrzeug für diejenigen die einen erhöhten Platzbedarf haben.

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Was hatte ich erwartet? Einen typischen Mercedes? Oder ein auf Mercedes gemachtes Nutzfahrzeug? Die Verwandtschaft zum Renault wird ja nicht geleugnet. Ich bin es aber auch Leid nun Unterscheidungspunkte zu suchen. Optisch gesehen, sieht der Mercedes-Benz Citan eigenständig aus, an der Technik wurde auch gefeilt und das muss es dann auch wohl gewesen sein. Mercedes-Benz hat am Kangoo, so wie MacGyver damals, herum gefeilt bis das Ergebnis passte.

Nein, man kann den Mercedes-Benz CITAN nicht mit einem “normalen” PKW vergleichen, das wäre unfair den anderen Fahrzeugen gegenüber, denn soviel Platz bietet kaum ein anderes Fahrzeug aus der Flotte. Apropos Flotte, dafür macht der CITAN natürlich extrem viel Sinn, als Ergänzung für eine Firmenflotte. Der Mercedes-Benz Citan macht übrigens aus der Nutzfahrzeugsparte von Daimler ein Full-Sortimentler, nun gibt es kein Bereich mehr in dem der Hersteller kein Fahrzeug anbieten kann.

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Was ist mir bei der Probefahrt aufgefallen? Habe ich vorhin noch gesagt, dass der Citan eigentlich kein PKW sein will – fährt er sich aber genau wie einer. Leicht und wendig und dabei soll er sogar noch richtig sparsam sein. In der BlueEFFICIENCY Variante soll man mit einem Kraftstoffverbrauch von 4,3 Liter rechnen können, dabei strotzt der kleine CITAN nur so voller Tatendrang. Vielseitig ist er, viel Platz bietet er und ist mit einer Zuladung von bis zu 800 kg (lange Version, langer Radstand) auch ein Lademeister der über 3,8 Kubikmeter Raum verfügen kann. Gerade mit den Schiebetüren könnte der Mercedes-Benz Citan auch für Familien interessant werden!

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Mercedes hat nicht einfach nur den Kühlergrill mit dem Stern montiert, nein an dem Fahrzeug wurde geschraubt. Wer dem Citan eine Chance gibt und vorher den Renault gefahren ist der wird es spüren. Die Sitze z.B. sind neu entwickelt, das Fahrwerk wurde verbessert und auch im Innenraum wurde Hand angelegt. Aus dem Nutzfahrzeug machte Mercedes sicherlich keine Nobelkarosse, aber das war ja auch nie Sinn der Sache.

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Das in der Höhe verstellbare Lenkrad liegt gut in der Hand, die Instrumente sind gut ablesbar und der Schaltknauf ist in einer gut erreichbaren Position. Meine Empfehlung: Mittelarmlehne! Gefahren bin ich den Citan 109 CDI mit dem 90 PS Motor. Der Turbodiesel-Direkeinspritzer hat ein Hubraum von 1,5 Liter und bringt ein Drehmoment von 200 Nm an die Kurbelwelle. Angetrieben wird beim Citan natürlich die Vorderachse. Bei der Probefahrt durch Düsseldorf ist mir aufgefallen wie “leise” der Citan ist. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten ist er ausreichend gedämmt.

Ausreichend dimensioniert ist das Radio, welches gleichzeitig auch etwas Kritik vertragen muss. Die Tasten sind einfach zu klein! Ich habe schon kleine Finger, wie soll da jemand mit größeren Pranken den Sendersuchlauf betätigen? Das Radio selber kommt aus dem Zubehör, es wäre vermutlich zu aufwendig (und zu teuer) gewesen die bekannten Mercedes-Infotainment-Systeme mit den Renault-Komponenten zu verbinden.

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Nichts zu meckern habe ich beim Fahrwerk, gut abgestimmt, nicht zu hart, nicht zu weich, ja es verleitet sogar schon fast dazu den Citan sportlich zu fahren. Mercedes bringt den Citan in drei verschiedenen Längen und drei Modellvarianten auf den Markt, da dürfte für jeden der ein kleines Nutzfahrzeug benötigt das richtige dabei sein.

Ich habe mir meinen “Traum-Citan” einmal kurz zusammengestellt. Der 109 CDI in der kompakten Ausführung liegt ab Werk bei 18.195,10 € inkl. MwSt. Als Kombi liegt das Fahrzeug bei 21.039,20 €. Auf die hinteren Austellfenster kann ich verzichten, ich würde noch die getönte Colorverglasung für die hinteren Scheiben, die Sitzheizung, das Lederlenkrad und die Mittelarmlehne mit dem Staufach gönnen.

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Darüber hinaus nicht vergessen: 12V Steckdose im Fahrgastraum, denn Strom braucht man immer! Auf die Must-Have Liste kommt natürlich auch die Klimaanlage, der Tempomat und die Rückfahrhilfe. Natürlich gibt es dann günstigere Fahrzeuge, das möchte ich gar nicht verschweigen, die tragen dann allerdings auch keinen Stern.

Zu Gast waren wir übrigens bei der Fahrveranstaltung im Mercedes-Benz Werk Düsseldorf, das ist das Sprinterwerk! 250 Journalisten wurden geladen um den Mercedes-Benz Antos, den Fuso Canter Eco Hybrid, den Mercedes-Benz Sprinter mit Siebengang-Automatik, den Mercedes-Benz Vito E-CELL Kombi sowie den Mercedes-Benz Citan zu erfahren und auf Herz und Nieren zu überprüfen. Spannend fand ich nachfolgende Information, die ich unbedingt mit euch teilen wollte: 6.600 Beschäftigte arbeiten im Mercedes-Benz Werk in Düsseldorf, rund 280 Lkw beliefern das Werk täglich mit 2.850 Tonnen Material. 210 Lkw und elf Bahnwaggons verlassen täglich das Werk mit neuen Transportern – Made in Germany! Mitverantwortlich für den Erfolg: ca. 600 Lieferanten, die just in time anliefern und zu einem großen Teil alle aus der näheren Umgebung von Düsseldorf kommen. Damit hätte ich persönlich nicht gerechnet. 600 Sprinter verlassen pro Tag das Werk, ein Grund für mich mir also auch den Sprinter genau anzusehen. Genau das habe ich getan, doch der Erfolgstransporter aus dem Hause Daimler bekommt natürlich einen eigenen Beitrag.

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