Die A-Klasse begleite ich schon recht lange. Zu erst habe ich mich in die Studie verliebt, anschließend mich tierisch darüber gefreut, dass Mercedes-Benz tatsächlich den Mut hatte, die A-Klasse sehr nah an der Studie zu bauen. Meinen ersten persönlichen Blick auf die A-Klasse durfte ich beim Filmdreh zu “Die Schlussmacher” von und mit Matthias Schweighöfer werfen. Gefahren bin ich das Fahrzeug bis zum Anfang dieser Woche aber noch nicht, doch das sollte sich nun schlagartig ändern.

In den letzten 2 Tagen fuhr ich ca. 700 km mit der neuen Mercedes-Benz A-Klasse. Ein Fahrzeug welches eine eigene Klasse bekommen sollte, eine neue Referenz-Klasse – a class of its own – selten wurde ich so oft “fotografiert”. Klar, die A-Klasse ist neu, dann habe ich den Testwagen auch noch in weiß und in einer ganz besonderen Ausstattung. Die 2 Endrohre am Heck versprechen Leistung unter der Motorhaube. Im A 250 haben sich dort 211 Pferdestärken versteckt, die unbedingt über die Vorderachse auf die Straße wollen.

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Diesen Fahrbericht werde ich in mehrere Teile gliedern, in diesem ersten Teil möchte ich auf die Performance und auf den Verbrauch eingehen, im nächsten Teil kommt dann die Familientauglichkeit und im weiteren Teil das Fazit.

Das Emblem A 250 auf dem Heck täuscht etwas, denn unter der Haube steckt kein 2,5 Liter Motor. Dort darf ein 2,0 Liter Aggregat seinen Dienst verrichten, doch – unter uns – das macht er sehr gut. Die 211 PS lassen sich über die 7 Gang Automatik sehr gut auf die Straße bekommen, selbst mit den Winterreifen die das Fahrzeug jetzt – zu Recht – schon tragen muss darf.

Geschaltet wird also automatisch, optional gibt es den Sport-Modus oder natürlich auch die Möglichkeit manuell über die Schaltwippen Einfluss zu nehmen. Ich stand gestern insg. 3 Stunden lang im Stau, hatte also viel Zeit mich mit dem Interieur des Fahrzeuges zu beschäftigen und ich war noch nie zuvor so froh über eine Automatik zu verfügen.

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In ca. 6,6 Sekunden schafft der Mercedes-Benz A 250 den Sprint von 0 auf 100 km/h, auf Grund der Tatsache, dass die Winterreifen montiert sind, bin ich nicht schneller als 210 km/h unterwegs gewesen. Bis dahin: Keine Probleme! Gar keine! Das Fahrwerk reagiert toll, der Fahrer bekommt eine perfekte Rückmeldung und wenn man es langsam (Tempo 120 / 7. Gang) angehen lässt, schafft man auch Verbrauchswerte von ca. 6,7-6,9 Liter auf 100 km. Wie bei jedem Fahrzeug ist der Kraftstoffverbrauch stark abhängig von der Gaspedalstellung, sprich wenn der Fahrer es möchte, kann er den gerade erwähnten Verbrauch auch gut und gerne verdoppeln, man muss sich also selber bremsen. Bremsen? Auf den Punkt! Nachdem ich gestern vermutlich jeden Stau in NRW besichtigt hatte wollte ich es doch etwas wissen und vor allem schnell nach Hause. Leider waren einige Verkehrsteilnehmer noch im “Stau-Modus” unterwegs und zogen mit geschätzten 81 km/h hinter einem LKW auf die linke Spur. Für mich hieß das: “kühlen Kopf bewahren, nicht aufregen und einfach nur bremsen” – an der Tatsache, dass ich nun diese Zeilen tippen kann merkt ihr: Hat funktioniert! Das ABS regelte den Rest, doch die Verzögerung war so stark, dass ich kein Ausweichmanöver fahren musste, obwohl die A-Klasse damit auch keine Probleme gehabt hätte, denn umkippen wird diese A-Klasse nicht mehr, egal ob im Elch- oder im Rentner Rentier-Test.

Ich wurde gestern häufig fotografiert, die A-Klasse sieht man einfach noch nicht häufig genug auf der Straße. Heute morgen beim Bäcker kam ich auch direkt mit weiteren Personen ins Gespräch und selbst an der Tankstelle tritt man schnell in den Dialog. Ein paar Stimmen zur neuen A-Klasse werde ich noch sammeln und im Fazit dann veröffentlichen. Was die anderen Blogger über die A-Klasse geschrieben haben, könnt ihr ja hier schon mal nachlesen, dort gibt es auch ein Video von der Produktion der Mercedes-Benz A-Klasse zu sehen: Fahrberichte Mercedes-Benz A-Klasse.

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Zum Motor kann ich nur sagen: Ein toller Antrieb für all diejenigen die auch mal gerne etwas sportlicher Unterwegs sind, wer beim Kraftstoff lieber sparen möchte, der sollte sich vermutlich lieber ein anderes Herz unter die Motorhaube verpflanzen lassen. Mit dem A 250 kann man in Kurven etwas über die Vorderräder schieben. Richtig gelesen? Man “kann” man muss aber nicht, denn das Fahrzeug lässt einen auch gerne in der richtigen Spur!

Fahrwerk: Ich habe es nicht anderes erwartet: Nicht zu hart, nicht zu weich, auf Landstraßen und auch auf Autobahnen nahezu perfekt – und das trotz der Winterreifen die das Testergebnis etwas verfälschen dürften.

Verbrauch: Zwischen 6,7 und 13,9 hatte ich gestern alles auf der Verbrauchanzeige stehen, wir dürfen nicht vergessen: Der A250 geizt nicht mit der Leistung, die muss ja schließlich irgendwo herkommen. Man kann ihn “sparsam” fahren, doch will man das wirklich? Es gibt Fahrzeuge die verbrauchen durchaus das gleiche oder sogar mehr, bieten dabei aber nicht so viel Fahrspaß.

Kritik: Im Stau zu stehen und dabei zu wissen, dass man flott unterwegs sein könnte ist fies, aber das ist keine Kritik am A 250. Kritisieren möchte ich eher den Tankinhalt von 50 Litern. Klar: Ein größerer Tank bedeutet auch gleichzeitig mehr Gewicht und weniger Zuladung, doch bei einem Fahrzeug welches man “sportlich bewegen” kann verdient auch einen etwas größeren Tank, denn ich möchte nicht alle 400-500 Kilometer an der Tankstelle stehen.

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Im nächsten Teil geht es dann um die Familientauglichkeit der neuen A-Klasse, dank der 4 Türen (die optisch gar nicht mal negativ zu bewerten sind) verspricht das Fahrzeug ja ein hohes Maß an Flexibilität und Alltagstauglichkeit. Hält die A-Klasse dieses Versprechen? Ich werde es testen! Mit zwei Kindersitzen bewaffnet geht es mit Frau, Kindern und etwas Gebäck Gepäck auf die Reise. Doch darüber berichte ich euch im nächsten Teil.

Fotos & Text: Jens Stratmann