“Journalisten aus aller Welt konnten in den vergangenen Tagen das neue Audi RS 5 Cabriolet im Fürstentum Monaco Probe fahren.” – so steht es im offiziellen Audi Blog geschrieben also muss es stimmen. Der VAG Konzern muss zur Zeit sowieso Monaco komplett gemietet haben, denn vor kurzem wurde noch der neue Audi A3 Sportback dort vorgestellt, ein paar Tage später das neue Rallye-Fahrzeug von Volkswagen und das entsprechende zivile Sondermodell und nun halt noch das Audi RS5 Cabriolet. Ich hab mich bis dato ja immer an einen Leitsatz gehalten: “Es bietet kein Mehrwert, wenn jeder erfährt, dass der Blogger ans Meer fährt!” – aber scheinbar ist dieser Satz überholt ich kann euch jetzt schon mal sagen: Ich werde übers Meer fliegen! Lange! Um im Januar eine Hand voll Autos zu testen und zu sehen! Dies ist übrigens kein “Mimimi-Beitrag”, nur eine kleine Kritik an der Einleitung “Journalisten aus aller Welt fuhren…” die hätte man eventuell etwas einschränken sollen in “Einige Journalisten…”, denn so liest es sich ja als wäre nun wirklich Hinz und Kunz vor Ort gewesen.

20121215-124553.jpg

Eine Frage darf ausserdem gestattet sein: Warum zeigt man ein Fahrzeug mit einer Leistung von 450 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h in Monaco wo die einzigen “Verkehrsteilnehmer die mal ordentlich Gas geben dürfen” die Formel 1 Piloten sind wenn es über den Circuit de Monaco geht?

Wie sollen die “Journalisten aus aller Welt” denn nun das Fahrzeug beurteilen? Diese Frage könnte man sich stellen, doch ich habe eine Antwort darauf! Beim neuen Audi RS5 Cabriolet ist die Leistung eher zweitrangig, die ist vorhanden und es ist für den Fahrer vermutlich gut zu wissen, dass diese vorhanden ist. Mit einem Cabrio genießt man das Leben, die Fahrt durch die Stadt zum angesagten Eiscafé in Monaco, die Fahrt an der französischen Mittelmehrküste zwischen Nizza und Monaco oder aber die Fahrt durch das bergige Hinterland. Mit einem Porsche, einem Ferrari oder einem Bentley fällt man in Monaco doch nicht mehr auf, doch mit so einem Audi RS5 Cabriolet, damit könnte es klappen. Sprich die Journalisten müssen gar nicht mit dem Wagen auf die Rennstrecke, die im Fahrzeugschein angegeben Werte werden schon stimmen und die Verbrauchswerte auf den Fahrten zwischen Flughafen und Hotel hat garantiert noch nie jemand für bare Münze genommen. Während des Testfahrten wird ja auch schließlich viel getestet, da wird mal heruntergeschaltet und “Gas gegeben”, ein idealer Durchschnittsverbrauch kommt da in der Regel nicht zu Stande. Ausserdem verfügen die geschätzten Kollegen über eine sehr hohe Kompetenz, viele können ein Fahrzeug schon nach wenigen Minuten komplett analysieren und beschreiben. Davor habe ich Respekt, aber auch etwas Angst, denn ich brauche um mir eine Meinung zu bilden dann doch immer etwas länger.

20121215-124628.jpg

Wahrlich nicht lange braucht der Viersitzer mit Stoffverdeck. Sein 4.2 FSI-Motor, ein hochdrehender V8-Saugmotor, beschleunigt den Hochleistungssportler in 4,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Hochdrehend? Der Motor dreht bis zu 8.500 U/min! Damit ist das Cabrio definitiv nicht nur etwas für die Landstraße zwischen Nizza und Monaco sondern ein Fahrzeug für alle die wissen, dass Cabrio fahren die dekadenteste Art der Obdachlosigkeit ist, denn neben dem Fahrzeug muss man sich den Durchschnittsverbrauch der mit 10,7 Litern angegeben ist natürlich leisten können. 320 Liter Volumen trotz geöffnetem Verdeck! Das hingegen ist ein Wert der sich durchaus sehen lassen kann, das dürfte manche Mitbewerber nun ins grübeln kommen lassen.

Lange warten müssen wir nicht mehr. Im Jahre 2013 darf man sich auf insg. 4 neue RS-Modelle freuen. Das RS5 Cabriolet und der neue RS 6 Avant wurden ja nun der Weltpresse gezeigt, die anderen Fahrzeuge kommen dann im nächsten Jahr. Auch hier setzt Audi knallhart auf Motor-Downsizing, ultra Leichbau und noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten und das macht auch Sinn, der: Der Kunde ist König und der entscheidet wie sein Schloss auszusehen hat.

© Fotos: Audi 2012