6,3 Liter Hub(t)raum, V8, 631 PS, 635 Nm 315 km/h V/max – das sind die Werte die reichen müssten. Damit ist der SLS AMG Black Series nun wahrlich nicht der schnellste Sportwagen der Welt, doch überzeugt durchaus mit ganz anderen Fahrleistungen. Nein, ich mache nun keinen Witz darüber, dass dieses Fahrzeug “Black Series” heißt, aber gar nicht schwarz ist. In der Signalfarbe wird man ja auch viel besser gesehen, denn wenn der SLS Black Series mal kurz im Rückspiegel auftaucht, ist er Millisekunden später auch schon vorbei.

Von 0 auf 100 km/h in 3,6 Sekunden sollen möglich sein. Damit ist der Black Series sogar schneller als der SLS AMG Electric Drive und dieses Fahrzeug schlägt er nicht nur bei der Reichweite sondern auch bei der Höchstgeschwindigkeit. Nicht vergessen: Der SLS AMG Black Series verfügt über eine Heckantrieb, alleine diese Tatsache dürfte Petrol-Heads nun glücklich machen. Unter der Haube sitzt ein Saug-Motor, ganz ohne Turbolader kommt er aus und jetzt wird da auch ein Schuh raus. Natürlich würde ein Turbolader noch mehr Leistung bringen, doch darauf ist der V8 Motor so in der Charakteristik gar nicht ausgelegt. Der Sauger dreht aktuell bis maximal 8.000 (!) Umdrehungen pro Minute und lässt dabei den Blutdruck vom Fahrer in die Höhe schnellen.

Gefahren bin ich den Mercedes SLS Black Series dort wo man so ein Fahrzeug bewegen kann, auf einer Rennstrecke. Ganz ohne die Gefahr des Gegenverkehrs in die Kurve gegangen, sauber wieder herausgekommen. Was ich immer wieder feststelle: Ich fahre gerne sportlich, ich höre furchbar gerne das Brüllen des Motors, doch ein Rennfahrer werde ich nicht.

Gefreut habe ich mich über das sehr sauber schaltende Doppelkupplungs-Getriebe, während aus der Titan-Sportauspuffanlage (es wird Gewicht reduziert wo man nur kann) die Symphonie der Spritvernichtung durch die beiden Endrohre entweicht wird das Trommelfell mit wunderschönen Klängen verwöhnt. So sehr ich auch die Vorzüge der Elektromobilität schätze, eine Gänsehaut bekomme ich nur beim Klang von einem echten Motor und daran wird auch kein Soundmodul etwas dran ändern.

Wir befinden uns in der Angetestet Rubrik, hier kann auf Grund der kurzen Zeit nur ein kurzer Eindruck entstehen, doch in der Regel ist der erste Eindruck ja schon stets der richtige. Wie üblich kommen in dieser Kategorie einige Fragen zum Vorschein, die nun auch über den SLS AMG Black Series 2013 richten werden:

Was ist das für ein Typ?

Der schnellste Flügeltürer aller Zeiten.

Kann ich mich darin sehen lassen?

Durchaus, doch Vorsicht ist geboten wenn man ungeübt ein- bzw. aussteigen mögen, dann kann der Fahrer / die Fahrerin gleich mal ganz schnell unsportlich aussehen und das passt ja nun mal gar nicht zum Fahrzeug.

Ist er praktisch und familientauglich?

Ich habe die Zeit nicht genutzt um nach Ablageflächen zu suchen, wer einen familientauglichen, praktischen AMG sucht, der sollte sich ggf. mal den E 63 AMG S ansehen – wer ein Rennsportwagen mit Straßenzulassung bevorzugt ist beim SLS AMG Black Series richtig.

Höhepunkt?

Der Motor startet. Der Auspuff röchelt. Der Fuß tritt auf das Gaspedal. Die Synapsen im Gehirn fangen an vor Freude zu tanzen, der SLS AMG Black Series fängt an mit dem Sound das Trommelfell zu massieren und der Fahrer bekommt ein Grinsen im Gesicht, eine Gänsehaut auf den Armen und ja, der Höhepunkt ist auch nicht weit entfernt, vermutlich liegt er direkt hinter dem G-Punkt, nach dem Scheitelpunkt der nächsten Kurve.

Tiefpunkt?

Tja, die Tatsache, dass man sich zwar einen schnellen Sportwagen kaufen würde, aber halt nicht den schnellsten. Andere Hersteller haben inzwischen nicht nur mehr Leistung sondern beschleunigen auch bis Tempo 350 km/h ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hatte es oben schon erklärt, der SLS AMG Black Series hat keinen Turbolader, doch von dem AMG Rennteam erwarte ich dann schon den Siegeswillen an allen Fronten.

Kann ich Ihn mir leisten?

249.990 Euro hätte gerne der Mercedes-AMG Händler des Vertrauens für dieses putzige Flügeltierchen, im Vergleich zum SLS AMG Electric Drive quasi ein Schnäppchen. Seht ihr, es kommt immer ganz auf den Blickwinkel an.