Man munkelt, dass der Mercedes CLA der kleinere Bruder vom CLS ist, eventuell auch der kleinere Bruder von der C-Klasse doch eigentlich ist er der Bruder der A-Klasse und das vergessen wohl auch einige bei der Bewertung dieses Fahrzeuges. Der Mercedes-Benz CLA ist eine A-Klasse mit “Kofferraum”, aktuell sogar ein paar Zentimeter länger als die aktuelle Mercedes-Benz C-Klasse (das wird sich sicherlich erledigt haben, sobald die neue Mercedes C-Klasse auf den Markt gekommen ist).

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Einige haben es ja schon gemerkt, ich mag den CLA und so sind in diesem Blog auch schon einige Beiträge über dieses Fahrzeug entstanden:

Die StudieDie WeltpremiereDie ersten Infos… und wer sucht wird noch weitere Beiträge finden. Niki Lauda habe ich z.B. in Genf in einem CLA erwischt, er hatte sich gerade das Lenkrad eingestellt und ich habe die Gunst der Stunde genutzt und ihn gefragt wie er den CLA denn so findet: “Haben Sie gut gemacht…” meinte er und meinte damit natürlich das Team von Mercedes-Benz.

Technik? A-Klasse! Zielgruppe? Jung, dynamisch, erfolgreich, sportiv, attraktiv – ja, der CLA hat Lifestyle-Charakter und mit Preisen ab 28.977 Euro preislich noch nicht so abgehoben wie die größeren Konzernbrüder. Natürlich kann man sich den CLA “teuer gestalten”, ich selber habe mir meinen Traum-CLA ja auch schon konfiguriert und bin bei etwas über 40.000 Euro gelandet, doch ist das alles? Zählen bei einem Automobil heutzutage wirklich nur noch die harten Fakten? Was ist mit Emotionen? Ja, was ist mit dem Gefühl? Dem Feeling, der Haptik?

Bei der Fahrveranstaltung von Mercedes-Benz zum neuen Mercedes-Benz CLA habe ich mich vorher mal komplett frei gemacht, frei von Vorurteilen, frei von technischen Fakten und frei von meinen positiven ersten Eindrücken. Ja! Ich muss gestehen, dass Fahrzeug hat mich nicht nur als Studie, sondern auch auf den Messen begeistert – optisch gesehen ist er für mich derzeitig eines der schönsten Fahrzeuge die es im Segment unter 50.000 Euro zu kaufen gibt. Dieses Gefühl stellte sich auch sofort wieder ein als ich den Mercedes CLA erblickte: Schön! Der CLA ist für mich eine Schönheit! Die Form ist mehr als vollendet und mit dem niedrigen cw-Wert von 0,22 (ihr wisst, schon Rekord) spricht auch einiges dafür, dass die Ingenieure sich hier richtig ins Zeug gelegt haben.

Der CLA als Limousine? Ganz ehrlich? Hinten hab nicht einmal ich, trotz meiner Größe von gerade mal 1,75 Metern genug Platz, wenn ich dieses Fahrzeug also nüchtern betrachte, bietet die Rücksitzbank gerade mal “Kurzstreckentauglichkeit” – es sei denn, man platziert dort Kinder bzw. Personen die kleiner sind. Groß genug, ach was sag ich gerade zu riesig ist der Kofferraum. Mit einem Volumen von 470 Litern lässt sich hier mehr als nur das Reisegepäck unterbringen.

Der Mercedes CLA – geboren für den Alltag? Das kommt völlig darauf an, wie man selbst den Alltag bestreitet. Bei mir sieht es aktuell wie folgt aus: Mit unserem Fahrzeug werden die Kinder zur Schule und zum Kindergarten gebracht und anschließend fährt meine Liebste mit dem Fahrzeug zur Arbeit. Diese Aufgabe könnte der Mercedes CLA auch Problemlos meistern und das obwohl wir eigentlich gar nicht zur Zielgruppe gehören. Durch die 4 Türen und dem großen Kofferraum könnte man die Zielgruppe also auch durchaus für junggebliebene Familien ausweiten.

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Was geht unter der Motorhaube ab? Die gleiche Technik wie bei der A-Klasse kommt hier zum Vorschein, drei verschiedene Benziner und zwei Selbstzünder. Das Leistungsspektrum liegt zwischen 122 und derzeitig 211 PS und natürlich wird es später auch den CLA 45 AMG geben mit einem 2.0 Liter Turbo-Motor und 360 Pferdestärken. Die größeren Motoren gibt es optional mit 4Matic, sprich Allradantrieb.

Wie fährt sich der Mercedes-Benz CLA? Ich dachte eigentlich, dass er sich ähnlich wie eine A-Klasse bewegt. Die bin ich im vergangenen Jahr schon ein paar Tage gefahren und hatte nun ein sportlich, straffes Fahrwerk erwartet. Auf den Straßen in Frankreich gibt es zahlreiche Schlaglöcher und auch Bodenwellen, doch die schluckte das Fahrwerk locker weg, ich übertreibe nun nicht maßlos wenn ich den Komfort mit einer E-Klasse vergleiche, also einem durchaus Langstrecken tauglichem Fahrzeug.

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So, wie in der Angetestet-Rubrik so üblich muss sich auch der Mercedes-CLA ein paar Fragen gefallen lassen:

Was ist das für ein Typ?

Den CLA würde ich als Fahrzeug für die Generation Facebook beschreiben wollen, dank “stehendem Display” und der Möglichkeit sich mit Facebook und Co zu verbinden ist er der Lifestyle-Begleiter. Formschön, sauber verarbeitet und nicht so groß wie der CLS.

Kann ich mich darin sehen lassen?

Unbedingt! Definitiv! In einem CLA sieht sogar ein unrasierter Auto-Blogger gut aus.

Ist er praktisch und familientauglich?

Bedingt, sind die Kinder aus dem gröbsten raus und brauchen keinen Kinderwagen mehr kann man auch zum CLA greifen, ansonsten müsste man sich eventuell doch im C-Klassen bzw. B-Klassen Segment umsehen und würde damit vermutlich besser fahren.

Höhepunkt?

Das ich diesen Satz noch mal schreibe hätte ich auch von mir nicht erwartet: Das komfortable Fahrwerk! Selbst das optional erhältliche Sportfahrwerk ist nicht knüppelhart abgestimmt. Ein weiterer Höhepunkt ist die 4MATIC. Zusammen mit Jan bin ich heute beide Modelle gefahren und man merkt den Unterschied, denn dieser ist deutlich zu spüren. Klarer Tipp: 4MATIC für diejenigen die es auch gerne mal etwas sportlicher angehen lassen.

Tiefpunkt?

Die Integration von Facebook, Twitter und Co muss ich noch mal in Deutschland testen, das läuft noch etwas “holprig” und bietet so eher einen geringeren Mehrwert für mich. Schaue ich in den Rückspiegel stört mich die mittlere Kopfstütze hinten und beim 250er Benziner hätte ich gerne etwas mehr “Sound” gehabt.

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Kann ich Ihn mir leisten?

Mit etwas Ausstattung wird man, je nach Motorisierung bei ca. 40.000 Euro liegen, dafür bekommt man a) einen Mercedes-Benz b) eine Limousine mit einem Kofferraumvolumen von 470 Litern c) den aktuellen Rekordhalter beim cw-Wert und d) ein emotional ansprechendes, formvollendetes Fahrzeug. Ich vergleich den CLA nun einfach mal mit meinem iPhone. Es gibt günstigere Smartphones, doch ich will mein iPhone. Ihr versteht mich schon. Der CLA ist das iPhone unter den kompakten, sportlichen Limousinen.

Fazit: Ja! Emotional spricht mich dieses Fahrzeug an, ich mag die Formen, ich mag das “Zuhause-Gefühl” im Innenraum, ich mag die Verarbeitung und ich freue mich auf die hoffentlich baldige Möglichkeit den positiven ersten Eindruck in einem Fahrbericht / Testbericht über mehrere Tage mit Kind, Kegel und Alltag zu erleben und zu beschreiben.

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Blick in die Zukunft: CLA 45 AMG – klar, doch ich würde eine Kiste Cola darauf verwetten, dass auch vom CLA ein Shooting Brake auf den Markt kommt, nicht mehr dieses Jahr – eventuell auch nicht im kommenden Jahr, doch dieses Fahrzeug wird kommen und dann spielen auf einmal auch wieder junge Familien eine übergeordnete Rolle.

Vorsprung durch Technik: Als Mitbewerber für den Mercedes CLA sehe ich derzeitig den neuen Skoda Octavia (für diejenigen die ein günstiges Fahrzeug suchen) oder aber den neuen Audi A3 Stufenheck an. Das BMW 4er Concept haut in die ähnliche Kerbe, ist aktuell aber auch noch im Concept Stadium und verfügt auch nur über 2 Türen. Der Audi A3 Stufenheck 2013 wird vier Türen haben, allerdings voraussichtlich erst in New York präsentiert. Ein paar Tage später steht der Mercedes CLA schon bei den Händlern – da hat Stuttgart dieses mal die Nase vorn.

Offizieller Werbeclip von Mercedes-Benz zum CLA – schon fast ein kleiner Film:

Unser Video mit eigenem Footage Material:

Das Video von Jan und mir erschien auch schon auf Ausfahrt.TV, dieses mal haben wir sogar einen “Gast” …während ich diese Zeilen tippe unterhalten sich die anderen noch über die geschmacklichen Vorzüge von Spargel (Insider) – der CLA hat meinen Geschmack getroffen daher das endgültige Fazit: “Der CLA 250 hält was er optisch verspricht!” – über den CLA 250 4MATIC schreibe ich noch einen gesonderten Beitrag.

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