Der 2.2 DI-D 4WD Instyle Motor verfügt über 150 PS, soll 153 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren und verbraucht laut Hersteller im Durchschnitt 5,8 Liter auf 100 km. Oft wird diesem NEFZ-Wert ja nachgesagt, dass man diesen im Alltag sowieso nicht erreichen könnte. Kann man aber und das sogar ohne größere Schwierigkeiten! Mit dem Mitsubishi Outlander habe ich mich nicht in Ausland gewagt sondern mit Kind, Kegel und Hund auf die Strecke zwischen Bielefeld und Münster. Dafür muss ich zunächst ein Stück über die Autobahn, anschließend viel Landstraße, durch mehrere Orte und dann durch die Stadt. Auf dem Rückweg das gleiche Spiel: Stadt, Land und dann im Fluss auf die Autobahn. Am Ende vom Lied hatte ich knapp 180 km auf dem Tageskilometer Zähler und einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,7 Litern.

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Wie hab ich das gemacht? Kein Hexenwerk! Ich hab die Gangwahl dem Automatikgetriebe überlassen, bin vorausschauend gefahren und da Kinder und Hund im Auto waren hatte ich es auch nicht eilig. Die Kinder haben hinten geschlafen, der Hund aus dem Heckfenster geschaut und ich habe die Ruhe genossen. Ruhe? Im Diesel? Ja, doch! Der Innenraum ist im Vergleich zu manchen Mitbewerber wirklich ruhig. Den Motor hört man – natürlich hört man den – ist ja schließlich ein Diesel doch eventuell war es das Geräusch was dafür gesorgt hat, dass die Kinder gut schlafen konnten? Dieses gleichmäßige Abrollgeräusch der Reifen, die leichten Fahrtwindgeräusche und dazu noch das nageln des Dieselaggregats? Wer weiß! Ich weiß, dass der ich den neuen Mitsubishi Outlander auf den ersten Blick “langweilig” fand, dass er mich im Innenraum nun aber doch überzeugt hat und das nicht nur wegen den schlafenden Kindern und dem Verbrauch.

Die ideale Sitzposition war schnell gefunden! Der Fahrersitz ist gut und schnell einstellbar, das gleiche gilt für das Lenkrad und die Gurthöhe. Über das Schiebedach habe ich mich sehr gefreut, es lässt nicht nur Licht hinein, nein man kann es sogar öffnen und nein, das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich in der Automobilbranche.

Das erste mal geflucht habe ich über den Mitsubishi Outlander an der, wie könnte es auch sonst sein, Tankstelle. Nicht wegen dem Verbrauch, nein der war vollkommen in Ordnung und auch bei zügiger Fahrweise (im Rahmen zwischen 7,8 und 8,9 Litern) in Ordnung. In der nächtlichen Dunkelheit wollte ich noch schnell etwas tanken, doch meint ihr ich hätte den Tankdeckel aufbekommen? Da half kein drücken und kein ziehen. Klar, ich als erfahrener Autofahrer weiß: Da muss dann ein Schloss den Tankdeckel zuhalten. Ich schaute zunächst auf den Schlüssel, anschließend ans Armaturenbrett, öffnete in geistiger Umnachtung die Motorhaube (der erste Hebel den ich gefunden hatte zum ziehen) und dann wollte ich schon fast in die Einleitung blicken. Der Hebel für die Tankklappe sitzt neben dem Fahrersitz auf dem Türeinstiegsholm.

Ja, ich gestehe: Hätte man wissen können! Ich weiß es nun auch… auch wenn ich auf der anschließenden Fahrt zum Restaurant dem Spot meiner Liebsten ausgesetzt war.

Die Sitzheizung war bei den kalten Temperaturen mein Highlight. In zwei Stufen einstellbar tat sie das was sie sollte, meine Liebste bekam einen heißen Hintern und ich war seelig unterwegs. Die Heizleistung vom Mitsubishi Outlander würde ich als “in Ordnung” betrachten, es ist nun mal ein Selbstzünder unter der Motorhaube, der erst einmal auf Temperatur kommen muss. Das Navigationssystem von Mitsubishi ist nicht ganz mein Fall, es liegt an der Stimme, die kommt immer so fragend daher, als ob sie mich fragen würde ob man an der nächsten Straße links abbiegen müsste. Das DAB Radio hingegen hat mich überzeugt. Auf der kompletten Strecke ein Sender, ganz ohne Sendersuchlauf. MP3-CDs hat das Radio auch sofort und gut erkannt, man kann in Unterordner springen und sich auch Listen anzeigen lassen.

Der Outlander ist als 7-Sitzer konzipiert! Sind die hinteren Sitze umgelegt kann man z.B. einen Kinderwagen transportieren. Fährt man mit 7 Personen ist für Gepäck weniger Platz, aber das kennt man so ja auch aus anderen Fahrzeugen der Klasse nicht anders. Platz ist in der kleinsten Hütte? Während andere Hersteller auf pfiffige Ablageflächen setzen, reduziert man sich bei Mitsubishi auf das Nötigste bietet allerdings vorne alleine 4 Getränkehalter. Damit trifft der Hersteller genau meinen Geschmack.

Loben möchte ich die Rückfahrkamera, in Verbindung mit den großen Außenspiegeln wird das Einparken zum Kinderspiel. An sich muss ich sagen, dass sich der Outlander sehr gut in den normalen Straßenverkehr integriert. Er fällt nicht sonderlich auf, weder besonders positiv aber ganz und gar auch nicht negativ. Er ist halt kein Geländewagen, er ist ein SUV. Sein Revier ist nicht die Autobahn und seine Gegner sind auch nicht mörderisch. Er ist also kein Fall für Alarm für Cobra 11 sondern eher ein Fahrzeug für die Familie. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ausreichen Platz im Innenraum, erhöhte Sitzposition und somit einen guten Überblick auf die Straße.

Positiv erwähnen möchte ich allerdings ein paar Punkte die mir ins Auge gefallen sind bzw. haptisch gefallen: Die Schaltwippen sind nicht einfach nur aus Plastik, sie machen einen wertigen Eindruck – auch wenn ich diese kaum benutzt habe da ich das vollautomatische Schalten genossen habe. Im 4WD Eco Modus lässt sich der Outlander von der Vorderachse “ziehen”, erst bei Bedarf bekommt die Hinterachse etwas Drehmoment ab. Per Knopfdruck kann man diesen Modus verlassen und entweder die Kraft variabel verteilen lassen oder aber das Drehmoment an der Hinterachse erhöhen. Fakt: Ich hatte mit der Traktion keine Probleme! Auch Fakt: Ich war mit dem Outlander nicht im Gelände? Was soll ich denn auch da? So einen Instyle nimmt man doch um etwas zu ziehen oder um die Familie zu transportieren, wer ins Gelände will sollte sich einen richtige Offroader suchen.

Vortrieb? 385 Nm stehen im Diesel zur Verfügung. Wer also kraftvoll nach vorne möchte sollte wenn es ein Mitsubishi Outlander werden soll zum Diesel greifen. Der neue Outlander kam mit einigen Assistenzsystemen zu mir. Ein Genuss: Der adaptive Tempomat! Auf der Autobahn und auch auf der Landstraße ausgiebig genutzt. Abstand eingestellt, Geschwindigkeitsbereich eingestellt und dann einfach dem Vordermann gefolgt. Einziger Kritikpunkt: Ist der Vordermann abgebogen möchte der Outlander scheinbar sich schnellstmöglich ein nächstes Fahrzeug zum folgen suchen. Sprich das Fahrzeug beschleunigt (scheinbar mit Vollgas) bis zur eingestellten Höchstgeschwindigkeit. Das kann man verhindern in dem man in dem Fall kurz selber die “Macht” übernimmt. Den Spurhalte-Assistenten habe ich oft und gerne ausgeschaltet, ich glaube ich überfahre häufiger mal eine weiße Linie als dem Fahrzeug lieb ist ;).

Über Geschmack soll man nicht streiten, von außen finde ich ihn persönlich zu “unmarkant”, da gefiel mir der Vorgänger schon fast besser. Ein paar Kanten mehr hätten sehr Seitenlinie auch nicht geschadet. Der Innenraum zeigt sich aufgewertet und ich benutze nun extra nicht das wert “hochwertig” obwohl lackierte Flächen und weicheres Kunststoff das eigentlich verlangen würden.

Fazit: Startknopf, Schaltwippen (hochwertig) und die Diamanten Raute auf dem Lenkrad – nein, ich sitze nicht im Mitsubishi EVO, sondern tatsächlich im neuen Outlander. Optisch gesehen mir persönlich etwas zu bieder, rockt er aber durch den geringen Kraftstoffverbrauch meine Vorurteilsmauer nieder. Die 5,7 Liter konnte ich natürlich nicht auf dauer halten, am Ende lag der Verbrauch stets zwischen 7-8 Litern Diesel, halt je nach Fahrweise. Etwas direkter hätte er sein können, ggf. lag das allerdings auch an der Winterbereifung. Wer sich also für einen SUV interessiert, sollte auch mal bei einem Mitsubishi Händler vorbeischauen.

Netzfundstücke: Nachfolgende Online-Medien haben ebenfalls über den neuen Mitsubishi Outlander geschrieben:

mein-auto-blog.de | neuwagen.de | newcarz.de