Wieso hatte ich bis dato eigentlich nie den Lexus IS auf den Schirm? Nun muss erst ein Nachfolger kommen um auf das Fahrzeug so richtig Aufmerksam zu werden? “Mit einer Gesamtlänge von 4.665 Millimetern ist der neue IS 80 Millimeter länger und zehn Millimeter breiter als sein Vorgänger. Der vordere Überhang wuchs um nur zehn Millimeter, während der Radstand mit 2.800 Millimetern jetzt 70 Millimeter länger ausfällt.” – so steht es in der Pressemitteilung und schon die ersten Fotos haben mich irgendwie neugierig gemacht. Das liegt wohl auch an dem Frontdesign mit dem “markentypischen Diabolo Kühlergrill” auch wenn ich gestehen darf, dass ich da eher an einen italienischen Rennwagen denke.

“Der neue Auftritt verleiht der Limousine sportliche Eleganz, kraftvolle Präsenz und eine gestärkte Markenidentität. Die straffen, sportlichen Proportionen des neuen Lexus werden von einer ansteigenden Gürtellinie betont. Die Linienführung grenzt die Kabine visuell klar vom Rumpf ab und betont zugleich die breit ausgestellten Radhäuser, die auch aus der Heckansicht entscheidend zum kraftvollen, markanten Auftritt des neuen IS beitragen.”

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Na? Das liest sich doch wie aus dem Lehrbuch für Marketingstrategen, gerade habe ich mich noch gefragt wann man das Wort Gürtellinie noch mal wiederholt und schon kommt es auch: “In der Seitenansicht betont die kraftvolle Gürtellinie den niedrigen Fahrzeugschwerpunkt. Eine schwungvoll vom vorderen Türschweller durch den hinteren Radausschnitt bis zum Rücklicht ansteigende Linie betont die Dynamik.”

Gürtellinie… bei Männern und Frauen oft ein Thema über das man nicht sprechen sollte, beim Auto aber durchaus interessant. Gerade das Design, die breiten Backen und die Linien machen ein Fahrzeug aus und das weiß man auch bei Lexus: “Das Karosseriedesign zeichnet sich durch mehrere erstmals von Lexus verwendete Designmerkmale aus, darunter das neue, markant strukturierte Design der Scheinwerfer, unter denen die markentypisch L-förmigen Tagfahrleuchten separat angeordnet sind. Die neue aktive Motorhaube erlaubt eine flache Frontpartie bei gleichzeitig optimiertem Fußgängerschutz.”

Jaja, der Fußgängerschutz… das ist aber auch fies mit dem Fußgängerschutz bei so flachen Fahrzeugen, da müssen die Entwickler wirklich schon fast zaubern um da noch die Bestwerte zu bekommen. Gezaubert hat man zwar nicht beim neuen Lexus IS, aber gelötet: “Zur klaren, eleganten Linienführung im Stil eines Coupés kommen zwei weitere erstmals eingesetzte Lexus Designmerkmale: Ein neuartiges Falzverfahren an den hinteren Radhäusern gestattet es, die Radausschnitte enger an den Reifen entlang zu führen, so dass die Hinterräder wuchtiger erscheinen. Zudem gestattet ein spezielles Laser-Lötverfahren für die Dachstruktur einen fließenden Übergang vom Dach zu den Seitenteilen der Karosserie ohne unansehnliche Regenrinnen.”

Weg mit den Regenrinnen, wobei die mich nicht stören, denn ich sitz ja in der Regel hinter dem Lenkrad. Wie sieht es denn da aus beim neuen Lexus IS? “Der Innenraum des neuen IS bietet ein ergonomisches und ideal auf den Fahrer zugeschnittenes Umfeld, in dem sich die herausragende Fahrdynamik der neuen Lexus Limousine voll auskosten lässt. Das um den Fahrersitz herum gezogene Cockpit ist eng an den Lexus Supersportwagen LFA angelehnt. Zu den Merkmalen im Stil des Lexus LFA zählen insbesondere das mit griffigem, perforiertem Leder bezogene Sportlenkrad sowie die exklusiven Sportsitze mit besonders hohem Seitenhalt. Hier setzt Lexus erstmals auf eine Integralschaum-Konstruktion, die fantastischen Komfort mit herausragendem Seitenhalt kombiniert. Der Hüftpunkt liegt jetzt 20 Millimeter tiefer. Das neue 370 Millimeter große Dreispeichen-Lenkrad ist jetzt zugunsten einer sportlicheren Sitzposition um drei Grad steiler angestellt, und der Einstellbereich in Längsrichtung wuchs um 23 Millimeter.”

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Die Fondpassagiere sollen durch den um 70mm verlängerten Radstand profitieren, man spricht von Raumgewinn und sogar von 50% mehr Beinfreiheit. Doch kommen wir zu ganz anderen Freiheiten, denn auch die Hybridbatterie musste sich einen neuen Platz suchen: “Die Hybridbatterie ist beim neuen IS 300h erstmals unterhalb des Kofferraums verbaut, so dass es keinerlei Einschränkungen im Innenraum gibt.”

In Europa kommt der neue Lexus IS als Hecktriebler auf die Bahn, unter die Motorhaube kommt entweder der 2.5 Liter V6 Benziner oder halt der IS 300h, sorich ein Lexus Hybridfahrzeug. Während der IS 250 mit 208 PS protzen darf, hat der 300h auf eine Systemleistung von 223 Pferdestärken zurückgreifen, welche über ein CVT-Getriebe galoppieren müssen. Etwas entäuscht war ich von dem 0 auf 100 km/h Wert von dem 208 PS starken 2.5 V6, denn erst nach 8,1 Sekunden fällt die Mauer und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Damit sieht der Lexus IS irgendwie schneller aus, als er eigentlich ist. Sparsamer als er aussieht dürfte der IS 300h sein, der IS 250 zeigt sich schon im NEFZ-Verbrauch mit 8,6 Litern nicht gerade als Sprit-Sparmeister. Beim IS 300h könnte eine 4 vor dem Komma stehen, wenn der Fahrer es denn möchte…

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Quelle: Pressemitteilung Lexus / Fotos: © Lexus 2013