“Darf ich mich da mal reinsetzen?” … komisch, die Frage hatten die anwesenden Damen und Herren scheinbar gar nicht erwartet und ein “Aber nur auf Socken” hat mich dann auch nicht daran gehindert… Schuhe aus und rein in den Super-Super-Sportwagen. Ich saß zwar noch nie in einem Formel 1 Boliden, aber immerhin in einem waschechten LeMans Flitzer. Keine Angst, ihr dürft mich auch weiterhin duzen, ich bekomme nun keinen Höhenflug.

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Etwas tiefgestapelt war das nun mit dem LeMans Flitzer aber schon, oder? Der Audi R18 e-tron quattro wurde vom ACO zu einem der zehn bedeutendsten Le-Mans-Rennwagen aller Zeiten gewählt – die Jeans wird nicht mehr gewaschen und das Hemd wird nun eingerahmt ;). Angetrieben wird der Wagen über einen herkömmlichen Antrieb an der Hinterachse und einem Elektroantrieb an der Vorderachse. Ein Schwungrad nimmt die Bremsenergie auf, speichert diese und gibt diese Energie wieder bei der Beschleunigung (und einer Geschwindigkeit über 120 km/h) ab.

Das Monocoque ist eine Verbundfaser-Konstruktion aus Carbonfasern mit Aluminium-Wabenkern, der eigentliche Motor ist ein 3,7 Liter V6 mit Turboaufladung, 4 Ventile pro Zylinder werden von den beiden obenliegenden Nockenwellen passend geöffnet bzw. geschlossen. Ein Garrett-Turbolader sorgt mit Nachdruck für die notwendige Leistung von 490 PS bzw. einer Kraftentfaltung von über 850 Nm. Geschaltet wird über ein sequenzielles 6-Gang Sportgetriebe welches elektrisch betätigt wird. Der LMP1 ist ein Traum aus CFK und weiteren leichten Werkstoffen. Die Bremsscheiben vorne bestehen aus Kohlefaser, die Schmiedefelgen aus Magnesium und selbst das Gehäuse vom Getriebe ist eine Titan-CFK Melange.

Fühlt sich gut an so ein Rennwagen, man sollte nur nicht zu groß sein. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich spürbare Vorteile durch a) mein geringes Gewicht b) meine geringe Körpergröße und c) durch die doch noch vorhandene Beweglichkeit. Sitz passt, Rennstrecke kann kommen ;).