Von diesem Fahrzeug gibt es, laut Mercedes-Benz Classic, 6 Stück! Alle 6 hätten sich sicherlich sehr gut versilbern, ach was sage ich vergolden lassen, doch Mercedes-Benz blieb eisern. Hier seht ihr die 2. Version der Mercedes-Benz C111 Studie. Direkt vor der Hinterachse (also in typischer Mittelmotor-Position) sitzt ein Vierscheiben-Wankelmotor.

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Mit einem Kammervolumen von 4 x 600 ccm bringt er bei ca. 7000 U/min dank einer mechanisch geregelten Direkteinspritzung 350 PS auf den Leistungsprüfstand. Die Karosserie besteht aus GFK, die Rahmenbodenanlage aus Stahlblech und wenn der Fahrer das Gaspedal bis zum Bodenblech durchdrückt kommen, auch heute noch, beeindruckende Werte heraus: Von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Eigentlich kein Wunder, denn das Fahrzeug bringt mit Kraftstoff, Reserverad und Werkzeug gerade mal 1240 kg auf die Waage. Gebremst wurde über eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage.

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Dank einem Unterdruck-Bremskraftverstärker bekommen die innenbelüfteten Bremsscheiben an der Vorder- sowie an der Hinterachse die Bremsbeläge mit ausreichendem Anpressdruck aufgedrückt, wenn der Fahrer das Fahrzeug verzögern möchte. Der Mercedes-Benz C111 ist meiner Meinung nach auch heute noch ein formschönes Fahrzeug, welches sicherlich auch jetzt noch Käufer finden würde, die einen Blanko-Scheck bei Daimler auf den Tisch legen.

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“Der Supersportwagen aus Untertürkheim war im In- und Ausland ein gefragtes Ausstellungsobjekt und sorgte lange Zeit für Publizität. Auch nachdem es um den Wankelmotor recht still geworden war, rückte der C 111 noch mehrere Male in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Im Juni 1976, im April 1978 und schließlich im Mai 1979 wurden auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Nardo in Süditalien Rekordfahrten mit dem C 111 durchgeführt, die in mehreren absoluten Weltrekorden über verschiedene Distanzen gipfelten.” – es ist wirklich interessant zu wissen, dass hier fast jedes Experimentalfahrzeug einen anderen Motor hatte. Nach dem Wankel kamen auch noch 3.0 Liter 5-Zylinder Dieselmotoren zum Einsatz, später kam noch ein 4.5 Liter V8 (aufgebohrt auf 4.8 Liter Hubraum) mit zwei KKK-Turboladern zum Einsatz. Mit ener Leistung von 500 PS ein wahrer Supersportwagen, der allerdings in den letzten Versuchen nicht mehr viel mit dem C111 zu tun hatte. Was Mercedes-Benz Classic sonst noch so mit nach Goodwood gebracht hat, könnt ihr hier sehen: Mercedes-Benz Goodwood 2013