Im Zuge einer eintägigen Fahrveranstaltung von Skoda Deutschland hatten einige Journalisten, Blogger und Online-Multiplikatoren die Gelegenheit, den neuen Skoda Octavia RS zu fahren. Zusammen mit Jan Gleitsmann (mit wem auch sonst?) habe ich mir die Fahrzeuge geteilt. Die Fahrzeuge? Neben dem 2.0 TDI mit 184 PS sind wir natürlich auch den 2.0 Benziner mit 220 PS gefahren. Die Unterschiede könnten nicht größer sein. Der Diesel kam mit einem manuellen Getriebe und als Kombi “um die Ecke” während der Benziner die Limousine befeuern durfte. Die Gangwahl übernahm in dem Fahrzeug das DSG-Getriebe. Doch nun zunächst mehr über den Diesel bzw. den Kombi:

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2.0 Liter TDI – 184 PS und 380 Nm. Normalerweise würde ich sagen: Reicht! Reicht vollkommen! Ist sogar für Otto Normal zu viel Leistung und eigentlich braucht man soviel Leistung auch gar nicht. Anders sieht es aber aus, wenn das VRS (in Deutschland lässt man das V im Sprachgebrauch oft weg) Logo am Kühlergrill, bzw. am Heck prangert. Denn mit den 3 Buchstaben verbindet man sportlichen Sound, einen dynamischen Vortrieb und vor allem einen gewissen Klang. Dieser wird zwar durch eine Art Sound-Generator simuliert und der Skoda Octavia Diesel RS klingt auch ganz und gar nicht wie ein typischer Selbstzünder, aber sportlich? Ne! Den hätten sie mal lieber Skoda Octavia GTD nennen sollen.

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Das war es mit der Kritik, der Rest passt! Das Ladevolumen von 610 Litern schlägt fast jeden Mitbewerber, die Verarbeitung ist klasse und die Sportsitze lassen nur eine verstellbare Kopfstütze vermissen. Diese gibt es im Fond wo 2 Erwachsene Mitreisende ausreichend Platz haben. Der Skoda Octavia RS dürfte in der Diesel Version die Vernunftslösung sein, sportliche Optik – gepaart mit einem sparsamen Dieselmotor. Werte unterhalb der 7 Liter Marke sollten ohne Probleme machbar sein. Serienmäßig gibt es beim Skoda Octavia RS 2013 eine geänderte Frontspoilerstoßstange mit Wabengitter, einen Lamellen-Kühlergrill mit VRS-Emblem, 18″ Alu-Felgen (hinter denen sich die rot lackierten Bremssättel verstecken), einen Heckspoiler (beim Kombi ein Dachkantenspoiler) und eine geänderte Heckstoßstange mit 2 integrierten Endrohren. Beim Skoda Octavia RS mit Selbstzünder, sprich mit dem 2.0 Liter Dieselaggregat ist das rechte Endrohr aber nur ein Blender. Gut, muss man dieses auch seltener putzen. Es wäre vermessen, nach einer kurzen Probefahrt diesen Bericht hier Fahrbericht zu nennen, daher bleibt es beim Angetestet-Format obwohl ich inzwischen den neuen Skoda Octavia schon recht gut einschätzen und beurteilen kann.

Hier zunächst das Ausfahrt.TV Video zum Skoda Octavia RS (beide Versionen):

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Die typischen Angetestet Fragen:

Was ist das für ein Typ?

Der Diesel-Kombi vom neuen Skoda Octavia RS ist die Vernunftsentscheidung. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 220 km/h reicht der Vortrieb aus um auf der Autobahn zügig von A nach B zu kommen und das ganze auch noch ohne direkt ein Loch in den Geldbeutel zu reißen. Viel Platz, etwas Leistung, ansprechende Optik und ggf. auch noch vertretbar als Firmenfahrzeug für Vertreter?

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Kann ich mich darin sehen lassen?

Optisch gesehen gibt es keinen Unterschied zum “richtigen RS”, also spricht rein optisch natürlich auch nichts gegen den Diesel. Die Zeiten, dass man sich für einen Skoda schämen muss, sind ja schon lange vorbei.

Ist er praktisch und familientauglich?

Definitiv! Daran gibt es nichts zu rütteln. Viel Platz, starre Gurtpeitschen hinten, ISO-Fix-Befestigungen, einige Getränkehalter, optional ein 220 Volt Anschluss im Fond – da gibt es fast nichts zu meckern. Fast? Nun gut, der Kofferraum hat eine ca. 12 cm hohe “Kante” über die man das Ladegut heben muss, aber hey – jammern wir nun auf verdammt hohem Niveau?

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Höhepunkt?

Dafür, dass es kein adaptives Fahrwerk gibt, finde ich das Fahrwerk sehr gut abgestimmt. Sportlich straff, optisch etwas tiefer gelegt im Vergleich zum serienmäßigen Modell, liegt der RS auf der Straße und ja, man kann auch Kurven räubern.

Tiefpunkt?

Die Tatsache, dass bei der Duplex-Auspuffanlagen-Optik tatsächlich nur eine Seite angeschlossen ist, lässt mein Tuning-Herz eher kalt – warum dann nicht für den Diesel ein Endrohr in der Mitte? Das hätte ich anders gemacht, entweder qualmt es auf beiden Seiten oder man belässt es halt bei einem Endrohr.

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Kann ich Ihn mir leisten?

Los geht der selbstgeschaltete Diesel-RS Spaß ab 30.540,00 €, ich habe mir mein Fahrzeug mal so konfiguriert, wie ich es mir bestellen würde: Das Race-Blau kostet 520 Euro Aufpreis, die Steckdose im Fond 90 Euro, die abnehmbare Anhängerkupplung 690 Euro und die beheizte Windschutzsscheibe 180 Euro. Wer die einmal (in einem anderen Fahrzeug) hatte, will diese nicht mehr missen. Das gleiche gilt auch für Kessy! Kessy ist nicht etwa die attraktive und kesse Beifahrerin, sondern der Begriff für das Keyless-Go System von Skoda! 390 Euro muss man dafür investieren. Das Columbus Infotainmentsystem würde ich mir gönnen wollen, schlägt mit 2120 Euro aber auch mächtig zu. Günstig ist die Kofferraum-Wendematte – 50 Euro! Dafür auf der einen Seite “Teppich” und auf der anderen Seite eine Art Kunststoffwanne. Ideal für Hundebesitzer und Outdoor-Fans. Gelandet bin ich irgendwann bei ca. 35.000 Euro.

Fazit:

Im Video hat man es ja schon gesehen, ich würde in dem Fall unvernünftig sein wollen und zum 2.0 Benziner mit 220 PS greifen, der geht nicht nur besser nach vorne, sondern verdient meiner Meinung auch das Prädikat (V)RS!

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