Odenwald, irgendso ein Kaff im Odenwald. Morgens um 6:40 ging ich in den Werksverkauf von Hitschler! Gegenüber haben Jan und ich nämlich einen kurzen Zwischenstop eingelegt. Hitschler ist berühmt und berüchtigt für seine Kaubonbons. “Wir lieben Süßes und wir sind erfinderisch. Weil wir beide Eigenschaften mit unserer Leidenschaft für Qualität verbinden, sind wir seit mehr als 50 Jahren bekannt für großartige, innovative und qualitativ hochwertige Süßigkeiten. Das Ergebnis kann sich immer wieder schmecken lassen. Probieren Sie es aus.” so steht es in den Statuten geschrieben und irgendwie passt dieser ganze Schriftverkehr auch auf den neuen Range Rover Sport! Hochwertig verarbeitet, innovative Lösungen, ein großartiges Platzangebot und die Marke gibt es ja auch schon weit mehr als 50 Jahre, oder?

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Naja, etwas komplizierter ist es bei Land-Rover schon, denn erst im Jahre 1978 entstand die Marke, Rover gab es schon vorher… die Marke ging durch einige Hände und nun gehört sie Tata und die tun was! Nicht nur bei Jaguar, sondern auch bei Land Rover. Nicht nur beim Evoque sondern auch beim Range Rover, denn der bekam eine kleine Fitnesskur verpasst.

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Was bewirkt man durch etwas Fitness? In der Regel speckt man ab! Der neue Range Rover Sport ist also leichter geworden und wirkt damit nun, mit der notwendigen Leistung auch gleich etwas sportlicher. Ich hätte ja wirklich gerne den 5.0 V8 mitgenommen, denn wann hat man schon so einen Kraftbolzen unter der Motorhaube? Geworden ist es für den Test (Jan hat sich im Auto-Schnick-Schnack-Schnuck durchgesetzt) der 3.0 Liter Diesel. Eigentlich eine vernünftige Entscheidung, denn dieses Modell dürfte (zumindest in Deutschland) mehr Anklang finden. Die anderen Märkte? China, USA, UK, Russland… und auf dem fünften Platz dürfte sich dann tatsächlich schon Deutschland befinden. Das letzte Jahr ist ganz gut gelaufen für Land-Rover und Jaguar, da können die beiden Marken nun wahrlich nicht meckern.

Mit dem Range Rover Sport ging es, wie der Zufall es so will, durch den Odenwald. Dort fuhren wir auch schon den Jaguar F-Type und daher kannten wir schon einige Ecken und Locations. Entstanden ist wie immer ein Videofahrbericht, für diejenigen die sich schnell und umfassend informieren wollen:

Habt ihr das mit dem Display gesehen? Toll, oder? Klar, kostet Aufpreis aber sowas ist doch eine technische, innovative Lösung die wirklich einen Mehrwert bietet. Wie oft habe ich mich als Beifahrer darüber geärgert, dass ich nicht das Display für “mein” Infotainmentprogramm nutzen kann. Im Range Rover Sport geht das, ganz ohne Probleme und der Fahrer sieht weiterhin in die Röhre. Doch fangen wir mal ganz am Anfang an und beantworten mal die typischen “Angetestet” – Fragen:

Was ist das für ein Typ?

Ein SUV mit sportlichen Charaktereigenschaften! Darf ein SUV überhaupt sportlich sein? Nun, ich würde mit einem Geländewagen mich nicht auf die Nordschleife wagen, ein Testfahrer könnte da auch nun zahlreiche Geschichten erzählen, doch es würde inzwischen sogar gehen – denn die letzten Abstimmungen wurden unter anderem auch auf dem Nürburgring vollzogen. Mit einem Gewicht von ca. 2. Tonnen ist er natürlich ein “Brocken” – der erstmal von A nach B bewegt werden muss. Die 292 PS vom 3.0 Liter Diesel reichen um ein maximales Drehmoment von 600 Nm an die Kurbelwelle zu hiefen. Innerhalb von 7,2 Sekunden beschleunigt der Range-Rover Sport von 0 auf 100 km/h und der Vortrieb endet bei 210-222 km/h. Schneller ginge es mit dem 5.0 V8 Benziner, der hätte 25 Nm mehr und den Standard-Sprint innerhalb von 5,3 Sekunden geschafft. 510 PS! 250 km/h Höchstgeschwindigkeit! Nachteil? Die Tanknadel fällt vermutlich schneller als Felix Baumgartner, wenn er sich mal wieder aus luftiger Höhe in Richtung Erde stürzt.

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Kann ich mich darin sehen lassen?

Nein! Nicht wenn man sich so gehen lässt wie ich! Unrasiert! Ne, das passt nicht zu diesem edlem Gefährt. Natürlich kann man sich darin sehen lassen, sehr gut sogar und vor allem kann man sehr gut sehen. Diese hohe Sitzposition hat schon etwas erhabenes. Die Sitze sind dabei sehr gut einstellbar, das Lenkrad und die Gurthöhe ebenfalls, da gibt es rein gar nichts zu meckern. Von außen ist der Range Rover Sport – sportlich elegant! Die Scheinwerfer schmal und knackig, genauso die LED Rückleuchten. Die Lufthutzen sind funktional und sind nicht nur optischer Zierrat. Das Gleiche gilt auch für die Duplex-Auspuffanlage. Empfehlung: Panorama-Schiebedach, Premium-Soundanlage und das Infotainmentsystem für die Kids. Dann wird die Fahrt auch zum richtigen Vergnügen. Den Range Rover Sport gibt es in 18 verschiedenen Grundfarben, da dürfte dann für jeden Geschmack etwas dabei sein.

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Ist er praktisch und familientauglich?

Praktisch würde ich Ihn nun nicht gerade nennen, wobei – warum eigentlich nicht. Er bietet 4-5 Personen ausreichend Platz. Optional gibt es noch 2 “Notsitze” im Kofferraum. Damit wird er offiziell zum 5+2 Sitzer. Der Kofferraum ist groß genug, ihr habt es im Video ja gerade selbst sehen können. 489 Liter bis zur Scheibenkante, 784 Liter bei einer Beladung bis zum Dach und bei umgeklappten Rücksitzen steht ein maximales Ladevolumen von 1761 Litern zur Verfügung. Kritik? Nun gut, es gibt keine plane Ladefläche bei umgelegten Rücksitzen.

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Höhepunkt?

85 cm! Das ist nun nicht etwa die Höhe der Ladekante, nein – es ist die Watttiefe! Dank einer digitalen Anzeige und Sensoren unter den Außenspiegeln wird die Wasserstandshöhe bei Durchfahrten sogar angezeigt. Bis zu 85 cm darf das Gewässer tief sein, das lässt die Mitbewerber alt aussehen. Die Mercedes-Benz G-Klasse hat eine Watttiefe von 60 cm, der alte Range-Rover hatte genauso wie der Toyota Landcruiser 70 cm anzubieten. Gegen den neuen Range Rover muss er sich der Range-Rover Sport dann geschlagen geben, der schafft 90 cm!

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Tiefpunkt?

Schaltwippen aus Kunststoff? Gibt es keine wertigeren Materialien mehr für etwas, was der Fahrer bei der Fahrt häufiger mal in den Fingern haben könnte? Das Lenkrad ist ohne hin mein “Tiefpunkt” – zu viele Tasten – die sich nicht selbst erklären. Der große Taster für die Lenkradheizung ist auch Platzverschwendung. Das hätte man sicherlich auch etwas “schlanker” lösen können.

Kann ich Ihn mir leisten?

Nun, mit den ganzen Extras die unser Testwagen verbaut hatte, dürfte er wohl so um die 85.000-90.000 Euro kosten, los geht der Fahrspaß hinterm Frontscheibenglas so um die 60.000 Euro. Wer nun nicht gezuckt hat, der sollte unbedingt mal eine Probefahrt machen und sich die Highlights selber einmal ansehen. Bei dem Diesel muss man mit einem Verbrauch von 7.5-9.0 Litern rechnen, dafür hat man die Vorteile von einem permanenten Allradantrieb und bekommt ein automatisch sperrendes Zentraldifferenzial. Natürlich kann man auch hier Eingriff nehmen, das Leben ist hin und wieder halt doch ein Wunschkonzert.

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Fazit:

Ein SUV wird nie ein Sportwagen werden, bei einem 2 Tonnen Gefährt wird man das Gewicht auch immer vor den Kurven (beim abbremsen) merken, auch wenn ich sagen muss, dass die BREMBO Bremsanlage hier einen 1A Job gemacht hat. Das Fahrwerk? Ausgewogen und einstellbar! Die 8-Gang Automatik von ZF? Über jeden Zweifel erhaben! Selbst die manuellen Schalteingriffe wurden zügig umgesetzt. Der Luxus? Optional erweiterbar, das geht sogar soweit, dass man sagen kann ob man nur den Popometer oder nur den Rücken kühlen möchte, während man auf die Jagd nach der nächsten Kurve geht. Mit einem Böschungswinkel von 33° vorne und 31° hinten spielt der Range Rover Sport ja auch ganz gerne mal im Gelände. Da bieten die Sitze einen guten Seitenhalt und nur wer das Fahrzeug zu weit neigt wird Probleme haben mit den weit öffnenden Türen, dann stoßen die nämlich an den Boden der Tatsachen.

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So, wer nun denkt, dass Jan mich an einer Fahrt mit dem 5.0 V8 wirklich gehindert hätte, der irrt natürlich gewaltig! Gewaltig nach vorne ging der V8 schon, einen ganz genauen Testbericht gibt es bei Sebastian Bauer zu lesen.

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