Ich mag Concept-Cars, schließlich blicken wir damit immer auch etwas in die Zukunft. Meine ganz persönliche Top 13 der Concept-Fahrzeuge in diesem Jahr, habe ich bereits im Drive-Blog veröffentlicht. Hier auf rad-ab.com werde ich mich mit den Fahrzeugen noch einmal ausführlicher auseinandersetzen. Den Anfang machen möchte ich mit dem Citroen Cactus.
Das was wir hier sehen soll, wenn man dem Hersteller Glauben schenken darf, kein Kompakt-SUV sein. Es ist eher ein Ausblick auf das was uns zukünftig erwartet und vor allem, was wir in der Zukunft auch brauchen werden. Das Designstudie wird aber auch noch in der Zukunft die B-Säule brauchen, soviel darf ich schon einmal verraten. Das Citroen Cactus Concept zeigt sich in einem attraktiven Perlmutt-Weiß und ich persönlich finde die schmalen LED-Tagfahrleuchten, direkt unterhalb der Motorhaube, verdammt heiß. Liebenswert finde ich die 3D-Style Rückleuchten, die man so – bzw. so ähnlich ja schon auch aus anderen Fahrzeugen von Citroen kennt.
Designstudien zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass diese “einfach” nur schön sind. Beim Citroen geht man nun ein paar Schritte weiter und zeigt, was auch ungemein praktisch sein könnte. Die Airbumps! Airbumps sind – wie der Name ja schon verrät – diese kleine Stoßfänger-Matten an Front, Heck und an der Seite. Diese können kleine Stöße einfach absorbieren und somit Kratzer, Beulen und Dellen vermeiden. Nein, liebe Damen der Schöpfung – Citroen hat auch immer noch kein Mittel gegen Cellulite gefunden, aber ein Mittel gegen die Dellen und Beulen in Fahrzeugen könnten die Airbumps nun sein.
Auf dem Stand von Citroen habe ich mir das Fahrzeug von Mark Lloyd zeigen lassen. Der man trägt nicht nur einen großen Namen, er ist auch ein ziemlich hohes Tier. Dabei aber verdammt locker, freundlich und professionell! Ich mag das! Ich mag das wirklich, wenn Leute sich selber nicht allzu wichtig nehmen. Bei Mark Lloyd hatte ich das Gefühl, dass er seinen Job liebt und vor allem viel Herzblut hineinsteckt. Mark Lloyd ist Chefdesigner bei Citroen und hatte seine Finger auch schon z.B. beim Citroen DS3 im Spiel.
Kommen wir zurück zu der Reinkarnation der Stoßfänger. Rein optisch gesehen finde ich diese auch gar nicht störend, man könnte diese sogar noch in anderen Farben bekommen. Firmen könnten sich die Airbumps ja sogar als Werbeträger bedrucken lassen, es gibt da sicherlich Mittel und Wege. Klar, die sind nicht “geschaffen” für jedes Fahrzeug, aber bei einem Modell, welches – sorry Citroen – einem kompakten SUV ähnelt, dem stehen diese Verkleidungen. Alltagsnah! Denn wenn kein französischer Hersteller sowas auf den Markt bringt, ja wer denn dann? Schließlich ist das Parken in Frankreich ja eine ganz andere Disziplin!
Der Innenraum gibt sich auf das Wesentliche reduziert, überrascht dann aber auf der anderen Seite wieder mit breiten Mittelarmlehnen. Vorne gibt es eine Sitzbank, dort wo normalerweise der Gangwahlhebel seinen Platz findet, kann man nun sitzen. Trotzdem dürfen auch weiterhin vorne nur 2 Personen sitzen, einen dritte Gurt gibt es nicht.
Auf das Wesentliche reduziert wurde auch das Kombi-Instrument. Anstatt zahlreicher Anzeigen gibt es noch ein 7″ Touchscreen, welches die wichtigsten Informationen anzeigt, daneben gibt es ein 8″ Display welches dann für das Infotainment verantwortlich ist. Weniger ist manchmal mehr. Ein paar Bauteile muss Citroen trotzdem noch montieren, eine Heckscheibe wäre prima, eine B-Säule zwingend erforderlich und bei dem Antrieb? Da sind die Stellschrauben schon festgezurrt. Hybrid Air heißt das Zauberwort. Kurz erklärt: Bremsenergie wird hydraulisch in Form von Druck gespeichert. Unter dem Fahrzeug befindet sich dafür ein Druckbehälter. Dieser Druck kann dann wieder freigegeben werden, entweder zum emissionsfreien Fahren oder halt zur Unterstützung des serienmäßig verbauten Verbrennungsmotor.
Eine nette, nicht ganz neue, Idee welche gegenüber der Elektromobilität zu mindestens einen Gewichtsvorteil mit sich bringt. Günstiger dürfte die Technik auch sein, nur kann man den Hybrid Air Cactus (hinter dem Link versteckt sich noch mal ein ganz ausführlicher Bericht über Hybrid Air!) dann auch nicht Abends an einer herkömmlichen Steckdose laden. Doch! Wartet mal, warum eigentlich nicht? Eigentlich müsste man die Hydraulikpumpe dann nur elektrisch betreiben um den Druck zu erzeugen. Ich weiß nicht, in wiefern sowas dann noch ökologisch vertretbar wäre, aber doch – an der Idee finde ich was gutes. Citroen zeigt auf dem Stand auch den Citroen C3. Dieser könnte laut NEFZ-Wert mit einem Verbrauch von 2,9 Liter auf 100 km/h bzw. einem CO2 Ausstoß von 69 Gramm/km auskommen. Zack, nun wird das Thema auf einmal doch ganz spannend, oder?
Disclaimer: Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Unterstützung von Citroen Deutschland realisiert. Citroen hat keinen Einfluss auf den Inhalt, meine Meinung oder die Gestaltung.