Unfassbar, oder? Da lädt ein Unternehmen ein zu einem “Tec-Day” und bekommt anschließend fast nur positive Resonanz. Selbst die schlimmsten Kritiker zeigen sich auf einmal ganz begeistert, diejenigen die Mercedes-Benz ein Design-Problem unterstellt haben, warten nun gespannt auf die kommende Mercedes-Benz C-Klasse und ich? Ich selbst war leider verhindert beim Tec-Day, doch mir reichen schon die Fotos um die Vorschusslorbeeren an den Mercedes-Stern zu hängen. Die neue Mercedes-Benz C-Klasse kann, in der gehobenen Ausstattung wie wir sie da nun gerade gesehen haben, nur “das Beste” werden – oder halt doch nichts?
Was ist wenn die die ganzen “Fachleute” sich nun irren? Was ist wenn die Kunden gar keine geschrumpfte Mercedes-Benz S-Klasse wollen? Was passiert dann? Das wird nicht passieren, denn Unternehmen wie Mercedes-Benz achten ganz feinfühlig auf die Strömungen und haben hier und dort Mitarbeiter, die ganz unterschiedliche Kundengruppen nicht nur Ernst nehmen, sondern auch auswerten. Quasi ein Geschmacks-Filter. Offline, Online und irgendwie beruhigt mich das doch. Natürlich kann so ein Fahrzeug gar nicht jeden Geschmack treffen, aber wenn der größte Teil der Fachpresse schon begeistert ist, dann kann das Ergebnis nur gut werden. Das ist ungefähr zu vergleichen mit den TV-Quoten, denn da entscheiden auch nur etwas über 5000 Menschen über das deutsche Fernsehprogramm.
Hier ein paar Auszüge:
“Die hier gezeigte Komposition aus Aluminium, Holz, Leder und Kunststoff dürfte durchaus die neue Messlatte für die Premiumhersteller in diesem Segment werden. Und das überrascht. Standen die schwäbischen Cockpits bisher immer in dem Ruf ergonomisch einwandfrei, aber doch sehr emotionslos technokratisch zu sein, so hat man hier den Mut zu etwas wirklich Neuem gehabt. Die fliessenden Formen, die Haptik der Schalter, das Spiel mit den von Knöpfen befreiten Flächen der ansteigenden Mittelkonsole erinnern eher an skandinavisches oder italienisches Design, nicht aber an die Gestaltungsphilosophie der schwäbischen Häuslebauer.” schreibt Axel Griesinger für das radical-mag und aufmerksame Leser wissen, dass der Chef dort nicht gerade der Sternensinger Nummer 1 ist.
Jan Gleitsmann von auto-geil zeigt sich begeistert: “Ich bin auf jeden Fall sehr beeindruckt. Die neue Formsprache des Mercedes-Benz C-Klasse Interieur gefällt mir sehr!” – auf eine Wertung war ich allerdings sehr gespannt. Marc J. (Johannes? Jordan?) Christiansen ist für mich ja als Mr. S-Klasse bekannt, der junge Herr der immer mit einer Louis Vuitton Tasche reist fährt eine alte S-Klasse und ist ein Meister in diesem Fachgebiet. Was sagt er zur neuen Mercedes-Benz C-Klasse? “Ich muss es ja gestehen, ich habe mich schon vor Monaten in die neue C-Klasse verguckt… die ersten leichter getarnten Testwagen hatten es mir bereits angetan, so dass ich heute bei der Begegnung mit Herzrasen neben meinem zukünftigen Auto stand, erstmals. Doch wie das immer so ist, zunächst muss gespart werden und auch muss die neue C-Klasse erst einmal als Jahreswagen verfügbar sein, bevor Herr Dreikommanull dann zum Herrn Zwokommafünf avanciert. Doch keine Sorge, dem W126 bleibe ich treu!”
Wer sich aktuell eine Autozeitschrift kauft, der wird ganz ähnliche Lobeshymnen lesen. Das neue HUD wird gepriesen (nun ist es endlich auch bei Mercedes-Benz vorhanden, es darf nun getoucht werden und natürlich kommt das neue Interieur auch gut an. Ich freue mich auf die neue Mercedes-Benz C-Klasse und wenn sie nur halb so viel hält, wie sie bis dato verspricht, dann wird sie definitiv ein würdiger Nachfolger für die aktuelle C-Klasse!